Schon 13. Rekordmonat in Folge Mai war der wärmste weltweit seit 1880
17.06.2016, 12:59 Uhr
Die weltweite Temperaturverteilung über Land und Ozeanen im Mai 2016.
(Foto: NOAA-NCEI)
Die Temperaturrekorde nehmen kein Ende: Noch nie seit Beginn der Messungen 1880 war ein Mai im weltweiten Durchschnitt so warm wie in diesem Jahr. Es ist der 13. Monat mit globalem Wärmerekord hintereinander. In Deutschland war es allerdings anders.
Der Mai 2016 hat nach Messungen der US-Klimabehörde NOAA als 13. Monat in Folge einen Temperaturrekord aufgestellt. Es sei der wärmste Mai seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880 gewesen, teilte die US-Klimabehörde NOAA mit.

Sonnenaufgang in Melbourne, Australien: Diese Stadt war in den letzten Monaten auch hitzegeplagt, sie erlebte den wärmsten März ihrer Geschichte.
(Foto: dpa)
Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen habe um 0,87 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts von 14,8 Grad gelegen. Damit übertreffe der Mai auch den gleichen Monat des Vorjahres, der bisheriger Rekordhalter war, und zwar um 0,02 Grad.
Mit dem Mai hat nun bereits der 13. Monat in Folge seinen jeweiligen Temperaturrekord gebrochen - so viele nacheinander wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Schon im April waren zwölf Hitzemonate in Folge ein Rekord gewesen. Besonders warm war es im Mai nach Angaben der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) unter anderem in Teilen Australiens, Neuseelands und Skandinaviens.
La Niña könnte El Niño folgen
Das Klimaphänomen El Niño, das in vielen Regionen zu wärmeren Temperaturen führt, löste sich im Mai nach NOAA-Angaben auf. Ab Spätsommer gebe es gute Bedingungen für das Gegenstück La Niña.
In Deutschland lag die Mitteltemperatur nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in diesem Mai bei 13,5 Grad Celsius. Das sei zwar verhältnismäßig warm, aber weit vom Temperaturrekord für Mai entfernt, sagte DWD-Meteorologe Tilo Schott. Der lag im Jahr 2008 bei 14,8 Grad - wenn man die Jahre seit 1961 vergleiche.
Die Serie von immer höheren Temperaturen alarmiert die Wissenschaft, weil sie auf eine Beschleunigung der Erderwärmung hindeuten könnte. Die Weltgemeinschaft hatte sich im Dezember 2015 in Paris auf ein Klimaschutzabkommen geeinigt, das eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 bis 2,0 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vorsieht. Gelingt dies nicht, drohen an vielen Orten der Erde drastische Folgen.
Quelle: ntv.de, abe/dpa