"Nicht als Halskette tragen" Meteorit auf Kuba strahlt radioaktiv
19.02.2019, 21:56 Uhr
Meteoriten-Teile sind sehr hübsch. Trotzdem können sie als Kettenanhänger gefährlich strahlen.
(Foto: picture alliance / Jon Larsen/dp)
Ein Knall, ein Blitz und jede Menge Sternenstaub: Als Anfang Februar ein Meteorit auf Kuba einschlägt, erschrecken sich viele Insulaner. Nun gibt es eine neue Warnung: Die Splitter des gefallenen Gestirns strahlen radioaktiv. Als Anhänger für eine Halskette empfehlen sich die himmlischen Steine auf keinen Fall.
Ein kleiner auf Kuba eingeschlagener Meteorit weist Wissenschaftlern zufolge eine geringe radioaktive Strahlung auf. Teile des Himmelskörpers sollten deshalb auf keinen Fall zu Schmuck verarbeitet werden, der längere Zeit am Körper getragen wird, warnte die kubanische Parteizeitung "Granma".
Millionen von Asteroiden und Kometen rasen durch das Sonnensystem. Unterschieden werden sie vor allem anhand ihrer Zusammensetzung; ganz klar definiert ist der Unterschied allerdings nicht.
ASTEROIDEN sind die kleineren Geschwister der Planeten, sie bestehen aus Gestein und Metallen. Weil sie klein und leicht sind, bleibt ihre Bahn um die Sonne nicht unbedingt konstant, sondern kann sich durch die Gravitationskräfte anderer Körper verändern.
KOMETEN sind Überbleibsel der Entstehung des Sonnensystems und bestehen aus Gestein sowie flüchtigen Stoffen wie Wasser und Gasen. Die "schmutzigen Schneebälle" entwickeln darum in Sonnennähe typischweise einen oft Millionen Kilometer langen Schweif. Für sehr kleine Objekte mit weniger als einigen Dutzend Metern Durchmesser wurde die Bezeichnung METEOROIDEN eingeführt. Verglühen sie beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht komplett, sondern erreichen noch den Boden, werden sie METEORITEN genannt. Jeden Tag gelangen etliche Tonnen kosmischen Materials auf die Erde, allerdings zum größten Teil als Staub.
Der Meteorit kam Anfang Februar in viele Fragmente zerstückelt in der westlichen Provinz Pinar del Río in einem bewohnten Gebiet des Karibikstaats vom Himmel. Der Einschlag erschreckte viele Menschen in Kuba, weil das Gestirn begleitet von einem Knall und blitzartigem Leuchten über dem Westen des Inselstaats niederging.
Keine Schäden beim Aufprall
Schäden richtete der Meteorit bei seinem Aufprall nicht an. Er sei beim Eintritt in die Erdatmosphäre in mehrere Teile zerbrochen, der größte Teil davon sei 20 bis 30 Zentimeter groß, erklärten die Behörden.
Bisher haben Wissenschaftler mehr als 100 Teile des Meteoriten gefunden. Andere Stücke des Himmelskörpers wurden von Bewohnern aufgesammelt und als Andenken behalten.
Meteorit vom Asteroiden Vesta?
Nach bisherigen Untersuchungen der kubanischen Forscher besteht die Möglichkeit, dass der Meteorit vom Asteroiden Vesta stammt, der rund 372 Millionen Kilometer von der Erde entfernt liegt und als der drittgrößte im Sonnensystem gilt.
Nach Schätzungen der Nasa wurde beim Eintritt des Meteorits in die Erdatmosphäre eine Energie entsprechend einer Explosion von 1400 Tonnen des Sprengstoffs TNT freigesetzt.
Quelle: ntv.de, mau/dpa