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Für Menschen mit Kaustörungen Mittagessen kommt aus dem 3D-Drucker

Leberkäse mit Brokkoli und Karotten aus dem neuen 3D-Drucker.

Leberkäse mit Brokkoli und Karotten aus dem neuen 3D-Drucker.

(Foto: HSWT)

Über das tägliche Essen wird heute so viel gesprochen, geplant und geschrieben wie nie zuvor. Die Vorstellung, seine Mahlzeiten aus einem 3D-Drucker zu bekommen, ist für die meisten äußerst abwegig, für andere jedoch ein echter Knüller.

Leberkäse mit Mischgemüse: Für Menschen mit Schluck- und Kaustörungen (Dysphagie) wäre das ein wahres Festessen, wenn sie über Monate hinweg pürierte Nahrung zu sich nehmen mussten. Zumindest so aussehen könnte das Essen für Dysphagie-Patienten. Möglich macht das ein weltweit neues Verfahren im 3D Food Printing, das von Forschern der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf entwickelt wurde.

Der neue 3D-Drucker der Firma

Der neue 3D-Drucker der Firma

(Foto: HSWT)

Mit dem Mehrkomponenten-System können gesunde Lebensmittel optisch ansprechend, personalisiert und ökonomisch hergestellt werden, so dir Forscher. In der Pilotanlage würden alle notwendigen Lebensmittelkomponenten und die dafür speziell entwickelten Geliersysteme integriert. Der neu entwickelte Mehrkopf des 3D-Druckers mache die Herstellung von speziell auf eine Person zugeschnittenen Mahlzeiten möglich.

Das ist wichtig, denn viele Patienten mit Schluck- und Kaustörungen zeigen aufgrund ihrer Beeinträchtigungen Zustände von Mangelernährung, die das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden negativ beeinflussen. Die langfristige Einhaltung eines personalisierten Ernährungsplanes ist deshalb wichtig. Tagtäglich Breie zu essen, ist allerdings kein Spaß. Die Herstellung der ursprünglichen Form von dem, was auf den Teller kommt, kann durch das neue Verfahren günstiger als bisher realisiert werden.

Brei besser in Form von Leberkäse

Für Betroffene sind nährstoffhaltige Breie in Leberkäse- und Brokkoliform wesentlich ansprechender und appetitlicher als pürierte Nahrung. Auf diese Weise kann den Mangelzuständen von Patienten mit Dysphagie besser begegnet werden.

Das Forschungsprojekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit rund 175.000 Euro gefördert. Das 3D Food Printing System Procusini® und die benötigten Kartuschen mit druckbaren Lebensmitteln wurde von der Freisinger Print2Taste GmbH, einer Ausgründung der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, entwickelt.

Quelle: ntv.de, jaz

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