Abnehmpräparat von Eli Lilly Mounjaro senkt Diabetes-Risiko um 94 Prozent
21.08.2024, 04:41 Uhr Artikel anhören
Nach dreijähriger Behandlung von 1032 Studienteilnehmern sank deren Typ-2-Diabetes-Risiko um 94 Prozent.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Abnehmmedikamente scheinen wahre Wunderwaffen zu sein. Es wird etwa festgestellt, dass der Wirkstoff Semaglutid auch das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte senkt. Und Mounjaro mit dem Wirkstoff Tirzepatid reduziert das Risiko für Typ-2-Diabetes einer Studie zufolge drastisch.
Das Abnehmmedikament Mounjaro von Eli Lilly hat in einer Langzeitstudie das Risiko einer Diabetes-Erkrankung drastisch reduziert. Bei Erwachsenen mit Prädiabetes und Fettleibigkeit oder Übergewicht sei das Risiko durch eine Behandlung mit dem Wirkstoff Tirzepatid um 94 Prozent gesenkt worden, teilte Lilly mit. In der Studie mit 1032 Patienten sei zudem ein durchschnittlicher Gewichtsverlust von 22,9 Prozent im Vergleich zu 2,1 Prozent unter Placebo beobachtet worden. Tirzepatid ist der Wirkstoff von Lillys Diabetesmittel und Abnehmspritze Mounjaro, die in den USA unter dem Namen Zepbound vermarktet wird.
"Adipositas ist eine chronische Krankheit, die fast 900 Millionen Erwachsene weltweit einem erhöhten Risiko für andere Komplikationen wie Typ-2-Diabetes aussetzt", erklärte Jeff Emmick, zuständig für die Produktentwicklung bei Lilly. "Tirzepatid reduzierte das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, um 94 Prozent und führte zu einer nachhaltigen Gewichtsabnahme über den dreijährigen Behandlungszeitraum. Diese Daten unterstreichen den potenziellen klinischen Nutzen einer Langzeittherapie für Menschen, die mit Fettleibigkeit und Prädiabetes leben."
Sowohl Lilly als auch Konkurrent Novo Nordisk streben an, den Einsatz ihrer Adipositas-Medikamente auf Krankheiten wie Schlafapnoe und Herzerkrankungen auszuweiten. Die Pharmakonzerne hoffen, dass sie ihre Abnehmspritzen damit vom Image eines Lifestyle-Medikaments befreien können. In Deutschland sind die Medikamente von der Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen bislang ausgeschlossen.
Quelle: ntv.de, als/rts