"Nachtwache" gaaaanz im Detail Museum zeigt 717-Gigapixel-"Rembrandt"
03.01.2022, 16:57 Uhr
Bis in die letzte Maserung zerfällt Rembrandts Bild bei der Darstellung eines 4 mal 6 Millimeter großen Ausschnitts auf dem Computer.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Über Jahre läuft die "Operation Nachtwache" in einem Amsterdamer Museum. Tausende Fotos eines weltberühmten Gemäldes werden geschossen und zum detailliertesten Kunstfoto aller Zeiten zusammengefügt. Dieses soll Restauratoren helfen, ist nun aber auch für jedermann öffentlich.
Wissenschaftler und Kunstliebhaber können dank eines High-Tech-Fotos bis ins kleinste Detail "Die Nachtwache" von Rembrandt anschauen. Das Amsterdamer Rijksmuseum veröffentlichte auf seiner Website das bisher detaillierteste Foto des Meisterwerkes des holländischen Malers Rembrandt van Rijn (1606-69). "Es ist das größte und detaillierteste Foto, das jemals von einem Kunstwerk gemacht wurde", teilte das Museum mit. Die Abbildung hat eine Größe von 717 Gigapixeln.
Mit einer extra entwickelten Technik und Software waren nach Angaben des Museums 8430 einzelne Fotos von dem Gemälde gemacht worden, jedes 5,5 Zentimeter mal 4,1 Zentimeter groß. "Diese wurden mithilfe von künstlicher Intelligenz zu einer großen Abbildung zusammengefügt", teilte das Museum mit. Das Foto ist Teil des bisher laufenden größten Forschungs- und Restaurierungsprogrammes "Operation Nachtwache".
Rembrandt stellte das Bild der Amsterdamer Bürgerwacht 1642 fertig. Es ist etwa 380 Zentimeter hoch und 453 Zentimeter breit. Das Foto mit der extrem hohen Resolution soll in erster Linie Kunsthistorikern und Restauratoren helfen. "Wir können nun jedes Pigment in allen kleinen Rissen sehen", sagte Katrien Keune, wissenschaftliche Leiterin des Rijksmuseums, dem Radiosender NOS. Es sei auch Grundlage für künftige Restaurierungen. "Es ist eine sehr schöne detaillierte Momentaufnahme, mit der wir langfristig sehen können, wie Dinge sich ändern."
Die Restaurierung soll im Ausstellungssaal vor den Augen des Publikums am 19. Januar beginnen. Allerdings ist das Museum mit seiner weltberühmten Sammlung holländischer Meisterwerke aus dem 17. Jahrhundert wegen des Lockdowns vorläufig bis zum 15. Januar geschlossen.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa