Behörden schlagen Alarm Mysteriöse Seuche tötet Dutzende Menschen im Kongo
04.12.2024, 14:45 Uhr Artikel anhören
Der Kongo kämpft bereits gegen eine Mpox-Epidemie.
(Foto: picture alliance/dpa/XinHua)
Ein unbekannter Erreger scheint sich derzeit im Südwesten der Republik Kongo auszubreiten. Ersten Erkenntnissen zufolge verursacht er grippeähnliche Symptome - und ist durchaus tödlich. Die Situation sei äußerst besorgniserregend, da die Zahl der Infizierten weiter steige, sagen Helfer vor Ort.
Eine unbekannte Krankheit hat innerhalb von nur zwei Wochen in einer südwestlichen Provinz der Demokratischen Republik Kongo Dutzende Menschen getötet, wie die örtlichen Behörden gegenüber Reuters mitteilten. Die Infizierten hätten an grippeähnlichen Symptomen gelitten, darunter Husten, hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und Blutarmut, sagte Apollinaire Yumba, Gesundheitsminister der betroffenen Provinz Kwango.
"Ein Team von epidemiologischen Experten wird in der Region erwartet, um Proben zu nehmen und dem Problem auf den Grund zu gehen", sagte der Gouverneur von Kwango, Rémy Saki. Zwischen 67 und 143 Menschen seien bisher gestorben. Die Todesfälle wurden zwischen dem 10. und 25. November festgestellt.
"Die Situation ist äußerst besorgniserregend, da die Zahl der Infizierten weiter steige", sagte ein Helfer vor Ort. Panzi sei eine ländliche Gegend, daher gebe es Probleme mit der Versorgung mit Medikamenten. Kranke Menschen starben in ihren eigenen vier Wänden, weil sie nicht behandelt werden konnten. Ein örtlicher Epidemiologe gab an, dass Frauen und Kinder am stärksten von der Krankheit betroffen seien.
Gesundheitsminister Yumba riet der Bevölkerung, Vorsicht walten zu lassen. Der Kontakt mit Leichen sollte unbedingt vermieden werden, um eine Ansteckung zu verhindern. Er forderte zudem nationale und internationale Partner auf, medizinische Hilfsgüter zu schicken, um die Gesundheitskrise zu bewältigen. Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind nach eigenen Angaben seit vergangener Woche bereits vor Ort und führen zusammen mit den Behörden Untersuchungen durch. Eine Erklärung für die Todesfälle gibt es aber bislang noch nicht.
Die neue Krankheit verschärft die Gesundheitssituation in Kongo, die ohnehin bereits angespannt ist. Das Land wird derzeit von einer Mpox-Epidemie heimgesucht. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es in dem zentralafrikanischen Land mehr als 47.000 Verdachtsfälle und 1000 vermutete Todesfälle durch den Pockenerreger. Mpox, einst als Affenpocken bekannt, verursacht meist Symptome wie Fieber, Ausschlag und Müdigkeit.
Quelle: ntv.de, hny