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Einzigartiges maritimes Gespann Oktopus reitet auf Kopf eines Makohais durchs Meer

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Vor der neuseeländischen Nordküste suchen Wissenschaftler im Dezember 2023 nach Fressgelagen im Meer. Plötzlich fällt ihnen ein bunter Farbklecks auf dem Kopf eines Hais auf. Eine Boje? Nein. Beim genaueren Hinschauen stellt sich der orangefarbene Fleck als Oktopus heraus.

Meeresbiologen der Universität Auckland in Neuseeland haben wahrscheinlich den ersten "Haifisch-Oktopus" der Welt entdeckt. Die Hochschule veröffentlichte auf Youtube Aufnahmen eines Oktopus, der auf einem großen Kurzflossen-Mako reitet. Die Art ist allgemein auch als Makohai bekannt. Bei dem Oktopus handelt es sich demzufolge um einen Maori-Oktopus.

Das Gespann entdeckten die Forscher bereits im Dezember 2023 im Hauraki-Golf vor der neuseeländischen Nordküste. Die Wissenschaftler suchten zu diesem Zeitpunkt im Meer nach Fressgelagen. Stattdessen fiel ihnen der orangefarbene Oktopus auf, der sich an den Rücken des Makohais klammerte.

Die Meereswissenschaftlerin Rochelle Constantine war zunächst verwirrt, was sie da genau sah. "Zuerst dachte ich: 'Ist das eine Boje?'", beschreibt sie ihre Sichtung in der "New York Times". Dann überlegte sie, ob der orangefarbene Fleck eine Verletzung des Makohais sein könnte: ''Hat er sich in Fischereiausrüstung verfangen oder wurde er angeknabbert?'"

"Ziemliche Überraschung"

Wurde er nicht - das wurde Constantine klar, als ein Techniker eine Drohne für eine genauere Betrachtung einrichtete. Als diese sich dem Hai näherte, waren deutlich die Tentakel des Maori-Oktopus zu erkennen. "Wir konnten sehen, dass er ziemlich viel Platz auf dem Kopf des Hais einnimmt", sagte die Meeresbiologin verblüfft, aber auch begeistert.

Der Maori-Oktopus ist der größte Oktopus der südlichen Hemisphäre und wie andere Kraken normalerweise auf dem Meeresboden zu finden. Diesen suchen Kurzflossen-Makos dagegen nur selten auf, was den Vorfall noch seltsamer macht. Für die Biologin beweist die ungewöhnliche Begegnung jedoch, wie viel über den Ozean und das Meeresleben noch unbekannt ist, einschließlich der entscheidenden und vielfältigen Rolle, die Haie im marinen Ökosystem spielen. "Die Begegnung mit dem 'Haifisch-Oktopus' erinnert uns an die Wunder des Ozeans", sagte Constantine.

Wie lange der Oktopus mit dem "Hai-Taxi" unterwegs war, kann die Biologin nicht sagen. "Wir sind nach 10 Minuten weitergezogen", erklärte die Forscherin. "Aber für den Oktopus war der Ritt vielleicht eine ziemliche Überraschung, denn die schnellste Haiart kann 50 Kilometer pro Stunde erreichen."

Quelle: ntv.de, chr

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