Fallrückgang unter Jüngeren Omikron-Wand in London bald überwunden?
06.01.2022, 17:42 Uhr
Unter jüngeren Altersgruppen in London zeichnet sich ein Rückgang der Fallzahlen ab - ob der Trend hält, bleibt unklar.
(Foto: imago images/ZUMA Wire)
In vielen Ländern lässt die Omikron-Variante die Corona-Fallzahlen zum Teil senkrecht nach oben schießen. Als eines der ersten ist Großbritannien betroffen. Zumindest im Hotspot London zeichnet sich nun eine Trendwende ab - vorerst jedoch nur unter Jüngeren.
In ganz Großbritannien sorgt die neue Omikron-Variante weiter für massiv steigende Corona-Fallzahlen: Zuletzt erfassen die Gesundheitsbehörden annähernd 200.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, was einen weiteren Höchststand bedeutet. Die Frage ist: Wie hoch wird die Omikron-Welle noch ansteigen? Zumindest in London, wo die neue Variante bereits im vergangenen Dezember die Fallzahlen massiv nach oben trieb, gibt es Hinweise auf eine Trendwende.
In der letzten Woche des vergangenen Jahres war nach offizieller Statistik jeder zehnte Bürger in London infiziert, in England war es einer von 15. Doch was die Statistikbehörde in ihrem aktuellen Bericht ebenfalls mitteilte: "In den letzten Tagen des Jahres 2021 gab es erste Anzeichen dafür, dass die Infektionen in London nicht mehr zunehmen." Doch es sei derzeit noch zu früh, um zu sagen, ob es sich um eine anhaltende Trendwende handelt.
So bezeichnet die Statistikbehörde den Trend bei Kindern und Jugendlichen im Sekundärschulalter und im Alter von 25 bis 49 Jahren in London als "unklar". Die Statistik zeigt, dass der zuvor hohe Anteil der positiv Getesteten bereits gegen Ende des Jahres 2021 in diesen Altersgruppen wieder zurückging. Aktuelle Zahlen aus London scheinen den Trend vom Jahresende jedoch zu bestätigen: Demnach geht die Zahl der Neuinfektionen bei allen unter 40 Jahren zum Teil deutlich zurück. Gleichzeitig ziehen die Fallzahlen bei den über 60-Jährigen zuletzt an.
Der britische Epidemiologe Neil Ferguson hatte in einem Interview mit der BBC bereits angedeutet, dass in London die Fallzahlen womöglich schon im Rückgang begriffen sind. In anderen Regionen des Landes sei das aber erst "in einer Woche bis drei Wochen" der Fall. Außerdem sieht Ferguson noch einen deutlichen Anstieg von "leichten" Omikron-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen auf das Land zukommen, da die Weihnachtsferien zu Ende seien. Das Virus habe kaum Zeit gehabt, sich in den Schulen auszubreiten, bevor diese geschlossen wurden.
Als erstes Land hatte Südafrika den Höhepunkt der Omikron-Infektionen bereits Mitte Dezember überschritten. Auf einen zuvor steilen Anstieg folgte ein ebenfalls rascher Rückgang. Ende November hatte Südafrika die ersten Omikron-Fälle gemeldet. Mittlerweile wurden aufgrund der gesunkenen Fallzahlen sogar alle Corona-Restriktionen gestrichen. Allerdings haben sich die Neuinfektionen in Südafrika zuletzt wieder auf mittlerem Niveau bei mehreren Tausend täglich stabilisiert.
Quelle: ntv.de, kst