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"Moby Dick" zieht den Kürzeren Philaes Landeplatz hat einen Namen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Nur noch wenige Tage sind es, bis "Philae" Geschichte schreiben und zum ersten Mal auf einem Kometen landen soll. Der bisher als "J" bezeichnete Landeplatz hat nun auch einen vernünftigen Namen - mit einer ganz besonderen Bedeutung.

Wenige Tage vor der Landung von "Philae" auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko, kurz "Tschury", hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) einen Namen für den Landeplatz gefunden. Die bislang als "Landeplatz J" bezeichnete Stelle heißt "Agilkia".

Der Name wurde in einem Wettbewerb gesucht, an dem sich jeder beteiligen konnte. Die Verantwortlichen haben es sich bei der Namensauswahl nicht leicht gemacht. Insgesamt wurden rund 8300 Vorschläge eingereicht. "Die Entscheidung war sehr knapp", sagte Felix Huber vom DLR. "Wir hatten viele und gute Vorschläge." Die Entscheidung fiel denkbar knapp aus: Der Zweitplatzierte "Abydos", der Name einer antiken Stadt am Nil, wurde mit nur einem Punkt Abstand geschlagen.

Allerdings gab es auch kuriosere Vorschläge. "Qapla" sei das klingonische Wort für "Erfolg", begründete ein Teilnehmer seinen Vorschlag. Auch "Moby Dick" hätte in den Augen eines Bewerbers gepasst: Schließlich habe man den auch mit einer Harpune beschossen. Der Lander Philae soll beim Aufsetzen auf dem Kometen mit zwei Harpunen verankert werden.

Countdown in Köln läuft

In den Augen der Jury war jedoch "Agilkia" der beste Vorschlag. Es ist der Name einer Insel im Nil – und sie hat eine ganz besondere Verbindung zu dem Namen des Kometen-Landers Philae: Die Insel wurde 1980 der neue Standort für den Isis-Tempel, als dessen ursprünglicher Standort - die Insel Philae - durch den Bau des Assuan-Staudamms überflutet wurde.

Der Kometen-Jäger Rosetta kreist seit Anfang August um Tschury. Es ist eine historische Mission: Am 12. November 2014 soll die erste Landung auf einem Kometen in der Geschichte der Raumfahrt erfolgen. Durchgeführt wird die Mission vom Kölner Kontrollzentrum des DLR aus. Gegen 9.35 Uhr mitteleuropäischer Zeit soll Philae in 22,5 Kilometern Höhe von der Raumsonde Rosetta abdocken und auf den Kometen heruntersinken.

Das DLR rechnet damit, im Erfolgsfall gegen 17 Uhr die Landung bestätigen zu können. Wenn die dafür erforderlichen Daten aus dem Weltall auf der Erde ankommen, steht Philae bereits seit knapp 30 Minuten auf der Kometenoberfläche, denn durch die große Entfernung kann der Kontakt zum Lander nicht in Echtzeit erfolgen.

Quelle: ntv.de, fma

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