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Erforschung der Ozeane Pinguin-Drohnen werden zu Meeresspionen

Pinguine sind effizient, die Drohne macht sich die Wellenform der Vögel zunutze.

Pinguine sind effizient, die Drohne macht sich die Wellenform der Vögel zunutze.

(Foto: EvoLogics)

Künftig sollen Sonden in Form von Pinguinen die Meere untersuchen. Warum man sich gerade an den flugunfähigen Seevögeln orientiert hat, dafür gibt es gute Gründe.

Unterwasserdrohnen in Pinguin-Form sollen als Schwärme künftig die Ozeane erforschen. Entsprechende Prototypen hat unter anderem der Direktor des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern), Burkard Baschek, vorgestellt. Die schnellen Fahrzeuge mit extrem geringen Wasserwiderstand sollen besonders dabei helfen, kleinere Ozeanwirbel zu erforschen.

Solche Wirbel kämen auf der ganzen Welt vor und hätten indirekt Einfluss auf die Sauerstoffproduktion im Meer, erklärte Baschek. "Plakativ gesagt, ist jeder vierte Atemzug, den wir überall an Land nehmen, durch die Wirbel angetrieben." Da kleine Ozeanwirbel schnell zerfielen, müsse man auch schnell messen können.

Dazu sind die Unterwasserfahrzeuge mit Sensoren ausgestattet. Sie können eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 5 Metern pro Sekunde erreichen - das entspricht 9,7 Knoten - und in einer Tiefe von bis zu 150 Metern eingesetzt werden. Am Kopf der Pinguin-Drohne befinden sich Sonar und Kamera, die in Zusammenarbeit mit einer Objekterkennungssoftware dafür sorgen, dass sich die Drohne autonom unter Wasser bewegen kann.

Entwickelt wurden die Pinguin-Drohnen zusammen mit dem Helmholtz-Zentrum Hereon, ehemals Helmholtz-Zentrum Geesthacht, an dem Baschek zuvor tätig war. Außerdem hat die Bionik-Firma EvoLogics mitgearbeitet. Rudolf Bannasch von EvoLogics habe selbst mehr als 20 Jahren zu Pinguinen geforscht.

Das Geheimnis ihres geringen Wasserwiderstandes liegt nach seiner Aussage in der Wellenform ihrer Konturen. Wenn ein Pinguin Benzin tanken könnte, statt Krill zu fressen, könnte er mit einem Liter Benzin 1500 Kilometer in der kalten Eissee schwimmen, sagte Bannasch.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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