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Stark bedrohtes Tier Rebhuhn zum Vogel des Jahres 2026 gewählt

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Das Rebhuhn löst den Hausrotschwanz als Vogel des Jahres ab.

Das Rebhuhn löst den Hausrotschwanz als Vogel des Jahres ab.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Monokulturen, Pestizide und der Verlust von Hecken tragen unter anderem zur Verringerung der Rebhuhn-Bestände in Deutschland bei. Seit 1980 sinken sie um fast 90 Prozent. In einer Publikumsabstimmung des Nabu wird das Rebhuhn nun als Vogel des Jahres ausgewählt.

Das Rebhuhn ist der Vogel des Jahres 2026. Der stark gefährdete Feld- und Wiesenbewohner setzte sich in der jährlich von der Umweltschutzorganisation Nabu veranstalteten Publikumsabstimmung vor der Amsel und der Waldohreule durch.

Wie der Nabu mitteilte, brach der Rebhuhnbestand in Deutschland seit 1980 bereits um 87 Prozent ein. Der Verband sprach von einer alarmierenden Entwicklung und forderte ein Umdenken in der Landwirtschaft, etwa mehr Brachen und weniger Pestizide.

Der Nabu organisiert die öffentliche Abstimmung, um auf die Entwicklung der heimischen Vogelwelt und Naturschutzanliegen aufmerksam zu machen. Im vergangenen Jahr wurde der Hausrotschwanz zum Vogel des Jahres gewählt, im Jahr davor der Kiebitz. Die jährliche Wahl findet seit 1971 statt, Partner ist der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern.

"Durch moderne Landwirtschaft unter Druck"

"Die Intensivierung der Landwirtschaft hat dem Rebhuhn stark zugesetzt - Monokulturen, Pestizide und der Verlust von Hecken, Feldrändern und Brachen haben seine Lebensgrundlage massiv eingeschränkt", erklärte der Nabu. Es stehe damit stellvertretend für viele weitere Feldvogelarten, die durch die moderne Landwirtschaft zunehmend unter Druck gerieten.

Das Rebhuhn ist demnach ein typischer sogenannter Kulturfolger. Die Art lebte ursprünglich in den Steppen Europas und Asiens, eroberte sich ab dem Mittelalter allerdings neue Lebensräume auf von Menschen angelegten landwirtschaftlichen Flächen. Es lebt versteckt auf dem Boden, Männchen und Weibchen tragen das nahezu gleiche grau-braune Tarngefieder. Die Tiere sind selten zu sehen, oft weist nur ihr markanter Ruf auf sie hin.

Quelle: ntv.de, lme/AFP

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