"Wer legt sich im Dezember raus?" Sternschnuppen ernüchtern Beobachter
13.08.2015, 06:53 Uhr
Zwischen zwei und vier Uhr in der Nacht sollten besonders viele Sternschnuppen über dem Himmel in Deutschland sichtbar sein. Manche Beobachter bekamen aber weit weniger zu sehen als erwartet. Die gute Nachricht: Das Schauspiel ist noch nicht vorbei.
Der Sternschnuppenstrom der Perseiden hat in der Nacht für ein besonderes Himmelsschauspiel gesorgt. Viele Astronomen und Hobby-Sternengucker sind daher lange wach geblieben. "Wir liegen seit einigen Stunden auf dem Rücken und schauen nach oben", erzählte Rainer Kresken von der Europäischen Weltraumorganisation Esa.
Leider waren weniger Sternschnuppen als erwartet zu sehen, beobachtete Kresken. Er hatte mit einer Sternschnuppe pro Minute gerechnet. Stattdessen bekamen Beobachter nur etwa alle fünf Minuten eine Sternschnuppe zu sehen, schätzte der Experte.
Offenbar gab es aber regionale Unterschiede, denn Jost Jahn, Sprecher der Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im hessischen Heppenheim, machte andere Erfahrungen: Im Durchschnitt sei jede Minute etwa eine Sternschnuppe gut zu sehen gewesen, schätzte er. Und fügt hinzu: "Dieses Jahr gab es viele helle Sternschnuppen."
"Die sausten über den Himmel"
Die Eindruck hatte auch Andreas Hänel, Leiter des Planetariums in Osnabrück. Zwar beklagte er einige Wolken am Himmel. Die Sternschnuppen, die trotzdem zu sehen waren, seien aber sehr eindrucksvoll gewesen. "Die sausten über den Himmel, es gab einige ganz helle." Den Sternschnuppenstrom der Perseiden könne man noch eine Woche lang beobachten, die Zahl werde aber geringer, erklärte Hänel.
Mancherorts gab es sogar eigens ein Public Viewing für das Himmelsspektakel - etwa in den Rheinauen bei Bonn. Im Laufe des Abends schauten hier laut Veranstalter Sandro Heinemann etwa 1000 Besucher in den Himmel. "Es haben eigentlich alle eine Sternschnuppe zu Gesicht bekommen", erzählte er.
Das nächste spektakuläre Himmelsschauspiel wird es im Dezember zu sehen geben - den Sternschnuppenstrom der Geminiden. Die werden wahrscheinlich sogar noch intensiver als die Perseiden, sagte Hänel. "Doch wer legt sich im Dezember schon gern raus?"
Quelle: ntv.de, asc/rpe/dpa