Schädel offenbart Erstaunliches T-Rex war womöglich so schlau wie Affen
11.01.2023, 13:18 Uhr
Großer Schädel, viel Gehirnschmalz: T-Rex war womöglich ein helles Köpfchen.
(Foto: picture alliance / newscom)
Stark, aber dumm? Vor wenigen Jahrzehnten noch galt der Tyrannosaurus Rex als tumbe Fressmaschine. Doch das Bild wandelt sich. Eine neue Studie kommt sogar zu folgendem erstaunlichen Schluss: Der Dino hatte demnach so viele Gehirnzellen wie Paviane und moderne Vögel.
Der Raubsaurier T-Rex, wurde lange Zeit als gefräßig und groß, aber nicht besonders helle angesehen. Doch möglicherweise hat er es nicht nur seinen Kiefern und riesigen Zähnen, sondern auch seinem Gehirn zu verdanken, dass er der König der Kreidezeit wurde. Eine neue Studie, die im Fachmagazin "Journal of Comparative Neurology" erschienen ist, legt jedenfalls nahe, dass das Großhirn des Tyrannosaurus Rex erstaunlich komplex ist.
Weil das weiche Gewebe des Gehirns über die Jahrmillionen nicht erhalten bleibt, untersuchte die Neurowissenschaftlerin Suzana Herculano-Houzel die knöchernen Gehirnhüllen von T-Rex und verglich sie mit den Skeletten lebender Vögel, da diese zu den nächsten lebenden Verwandten der Raubsaurier zählen. Dadurch leitete sie ab, dass das Großhirn des T-Rex bis zu drei Milliarden Neuronen hatte.
"Das ist eine Anzahl von Gehirnzellen, die mit der von Pavianen vergleichbar ist und die Theropoden möglicherweise zu den 'Primaten ihrer Zeit' macht", sagte Herculano-Houzel, Neurowissenschaftlerin an der Vanderbilt University, im Gespräch mit der "Washington Post". Womöglich war T-Rex sogar in der Lage, wie moderne Primaten und Vögel Probleme zu lösen und sogar Kulturen zu entwickeln - also Fähigkeiten, die nicht genetisch vererbt, sondern erlernt und über Generationen weitergegeben werden. Bei den Vögeln zählen dazu etwa bestimmte Dialekte bei Singvögeln.
Wie Wölfe im Rudel gelebt?
Wenn die kognitiven Fähigkeiten des T-Rex mit denen eines Pavians vergleichbar sind, könnte auch der riesige Dinosaurier Werkzeuge benutzt und Wissen weitergegeben haben. Evolutionsbiologin Amy Balanoff von der Johns Hopkins University, die nicht an der Studie beteiligt war, sagte: "Die gesamte Studie ist ein wichtiger Schritt zum Verständnis der Evolution von Struktur und Funktion des modernen Vogelgehirns."
Die Studie unterstützt die wachsende Anzahl von Beweisen, die darauf hindeuten, dass der T-Rex ein soziales Tier war, das in Rudeln arbeitete. Auch andere Studien zu in den USA gefundenen Massengräbern der Dinosaurier deuten darauf hin, dass sich T-Rex wie Wölfe in Gruppen bewegt haben könnte. "Was wäre, wenn es den Asteroiden nicht gegeben hätte? Das ist eine ganz andere Welt, die erschreckend gewesen wäre", sagte Herculano-Houzel.
Quelle: ntv.de, kst