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Trend dürfte anhalten Temperaturen in Europa steigen weltweit am schnellsten

Extreme Hitze und Waldbrände hatten Europa 2022 heimgesucht.

Extreme Hitze und Waldbrände hatten Europa 2022 heimgesucht.

(Foto: imago stock&people)

Europa bekommt den Klimawandel besonders zu spüren: Von allen Kontinenten verzeichnet es den höchsten Temperaturanstieg in den vergangenen 30 Jahren. Seit 1991 wird es pro Jahrzehnt etwa 0,5 Grad wärmer, heißt es in einer Untersuchung. Doch es gibt auch Positives zu berichten.

In Europa sind die Temperaturen in den vergangenen 30 Jahren mehr als doppelt so schnell gestiegen wie im globalen Durchschnitt - und damit am schnellsten von allen Kontinenten der Welt. Laut dem Klimabericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und des Climate Change Service der EU stiegen die Temperaturen in Europa zwischen 1991 und 2021 im Durchschnitt um 0,5 Grad Celsius pro Jahrzehnt an. Der Trend dürfte demnach anhalten.

Die WMO unterteilt die Welt in sechs Regionen. Die europäische Region umfasst 50 Länder und schließt auch eine Hälfte der Arktis mit ein.

Aufgrund der Erwärmung hätten die Alpengletscher zwischen 1997 und 2021 rund 30 Meter ihrer Eisdicke verloren, hieß es in dem im Vorfeld der am Sonntag beginnenden UN-Klimakonferenz in Ägypten veröffentlichten Bericht weiter. Auch der grönländische Eisschild schmelze rasch und beschleunige den Anstieg des Meeresspiegels. Im vergangenen Jahr wurde demnach am höchsten Punkt des Eisschilds erstmals Regen statt Schnee registriert.

Die Situation in Europa zeige, dass "selbst gut gewappnete Gesellschaften nicht vor den Auswirkungen extremer Wetterereignisse sicher" seien, erklärte WMO-Chef Petteri Taalas. Er verwies auf die extreme Hitze und Waldbrände in Europa in diesem und dem vergangenen Sommer sowie auf die verheerenden Stürme und Überschwemmungen im vergangenen Jahr.

Emissionen gehen um fast ein Drittel zurück

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Gleichzeitig hebt der Bericht auch einige positive Aspekte vor. Unter anderem gingen die Treibhausgasemissionen demnach in der gesamten EU zwischen 1990 und 2020 um fast ein Drittel zurück, zudem sei die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Anpassung an den Klimawandel beispielhaft.

"Die europäische Gesellschaft ist anfällig für Klimaschwankungen und -veränderungen", sagte Carlo Buontempo, der Leiter des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) von Copernicus. "Europa steht aber auch an der Spitze der internationalen Bemühungen, den Klimawandel einzudämmen und innovative Lösungen für die Anpassung an das neue Klima zu entwickeln".

Quelle: ntv.de, kst/AFP

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