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H5N1 breitet sich weltweit aus Vogelgrippe-Virus bei toter Chinesin entdeckt

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Derzeit grassiert die größte jemals dokumentierte Vogelgrippewelle bei Vögeln, die sich über mehrere Erdteile erstreckt.

(Foto: REUTERS)

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Das Vogelgrippe-Virus H5N1 bereitet Experten schon länger Sorgen. In letzter Zeit werden immer mehr Ausbrüche des Erregers unter Vögeln gemeldet. Aber auch Menschen scheinen nicht vollkommen sicher zu sein. In China stirbt eine Frau an der gefürchteten Variante.

Der jüngste Todesfall eines Mädchens in Kambodscha steht wohl doch nicht mit den derzeit weltweit kursierende Gruppe von Vogelgrippe-Viren im Zusammenhang. Dafür ein anderer Fall in China: Bei einer bereits im Oktober gestorbenen Chinesin sei das H5N1-Virus der Gruppe 2.3.4.4b festgestellt worden, teilte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bei Greifswald mit. Diese Gruppe grassiere derzeit in vielen anderen Gebieten der Welt von Europa bis Südamerika.

Die Chinesin war dem FLI zufolge zum Zeitpunkt ihres Todes 38 Jahre alt und hat im Süden des Landes gelebt. Sie habe Kontakt zu infiziertem Hausgeflügel gehabt und eine schwere Lungenentzündung entwickelt. Die Frau sei im Krankenhaus behandelt worden und gestorben. Sie soll vorerkrankt gewesen sein.

Vergangene Woche war eine Elfjährige in Kambodscha an Vogelgrippe gestorben. In diesem Fall sei eine andere Virusgruppe (2.3.2.1c) nachgewiesen worden, wie das FLI mitteilte. Diese zirkuliere seit ein paar Jahren in Kambodscha. Es handelte sich nach offiziellen Angaben um den ersten Todesfall im Zusammenhang mit der Krankheit in dem südostasiatischen Land seit 2014.

Befürchtungen über eine größere Übertragung von Mensch zu Mensch hatten sich in dem Fall zunächst nicht bestätigt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO vom Wochenende war zwar auch der Vater des Mädchens positiv auf das Vogelgrippe-Virus H5N1 getestet worden, nicht aber elf weitere Kontaktpersonen des Mädchens, die teils Grippesymptome hatten. Der Vater zeigte demnach keine Krankheitsanzeichen. "Nach den bisherigen Erkenntnissen infiziert das Virus Menschen nicht leicht und die Übertragung von Mensch zu Mensch scheint ungewöhnlich zu sein", hieß es.

Derzeit grassiert die größte jemals dokumentierte Vogelgrippewelle bei Vögeln, die sich über mehrere Erdteile erstreckt. Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt. Experten befürchten, dass sich das Virus immer mehr an Säugetiere anpasst und dadurch auch dem Menschen gefährlicher werden könnte. Infektionen waren in den vergangenen Monaten auch bei Säugetieren wie Seelöwen, Waschbären, Füchsen, Bären und Mardern nachgewiesen worden. Experten beunruhigt insbesondere ein Vogelgrippe-Ausbruch auf einer spanischen Nerzfarm.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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