Wissen

Worauf Besitzer achten solltenVogelgrippe gefährdet Freigänger-Katzen

11.11.2025, 10:29 Uhr
Freigaenger-Katzen-sind-besonders-gefaehrdet-sich-ueber-infizierte-Voegel-oder-deren-Ausscheidungen-anzustecken
Freigänger-Katzen sind besonders gefährdet, sich über infizierte Vögel oder deren Ausscheidungen anzustecken. (Foto: picture alliance / imageBROKER)

Die Vogelgrippe ist für bestimmte Haustiere gefährlicher als viele annehmen. Vor allem freilaufende Katzen können sich leicht infizieren. Experten raten Haltern in betroffenen Gebieten deshalb zu Vorsichtsmaßnahmen.

Die Vogelgrippe breitet sich auch in Deutschland immer weiter aus. Zwar tritt das Virus überwiegend bei Vögeln auf, doch auch Haustierbesitzer sollten zunehmend wachsam und vorsichtig sein. Laut dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) sind besonders Freigänger-Katzen gefährdet, da sie am ehesten mit infizierten Vögeln oder deren Ausscheidungen in Kontakt kommen. Vor allem dann, wenn sie sich regelmäßig in der Nähe von Nutztierhaltungen mit Infektionsgeschehen aufhalten.

"Eine Infektion kann durch den direkten Kontakt mit infizierten Vögeln oder deren Federn und Ausscheidungen, aber auch durch die Aufnahme roher Tierprodukte erfolgen", warnt auch der Deutsche Tierschutzbund. So stellten rohes Geflügel, nicht pasteurisierte Milch und kommerziell erhältliches Futter, das nicht ausreichend erhitzt wurde, ein Risiko dar.

Katzenbesitzer sollten bei möglichen Krankheitssymptomen wachsam sein. Der Tierschutzstiftung Vier Pfoten zufoge kann im Falle einer Infektion ein starker Ausfluss aus Augen und Nase auftreten. Auch neurologische Auffälligkeiten sind möglich, etwa Zittern, Krampfanfälle oder eine gestörte Koordination. Zudem kann es zu Atemwegsproblemen wie Husten, Niesen oder erschwertem Atmen kommen. Aber auch allgemeine Krankheitszeichen gesellen sich häufig dazu. Das Tier hat dann etwa Fieber, keinen Appetit und wirkt teilnahmslos.

Auch die Schuhe von Katzenhaltern können mit Ausscheidungen von infizierten Tieren in Berührung gekommen sein. Daher raten Experten, Schuhe außerhalb der Reichweite von Tieren aufzubewahren und gründlich zu desinfizieren. "Wenn der Verdacht von H5N1 besteht, sollte das Tier von anderen Haustieren isoliert und sofort der Tierarzt kontaktiert werden", sagt Moira Gerlach, Tierärztin und Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund laut Mitteilung.

Katzen sind Sackgasse für das Virus

Wer verhindern will, dass die eigene Katze mit infiziertem Kot in Kontakt kommt oder einen erkrankten Vogel frisst, sollte sie in betroffenen Gebieten nicht frei herumstreunen lassen, empfiehlt der Deutsche Jagdverband (DJV). Mit den wöchentlich aktualisierten Übersichtskarten des FLI können sich Haustierbesitzer darüber informieren, in welchen Regionen Deutschlands Infektionsfälle der Viruserkrankung festgestellt wurden.

Katzen, die Freigang gewöhnt sind, grundsätzlich nur noch im Haus zu halten, um den eventuellen Kontakt zu verhindern, ist für den Tierschutzbund jedoch auch keine Lösung. "In Gebieten mit hohem Fallaufkommen kann es allerdings bedeuten, dass der Freigang von Katzen zeitweise beschränkt werden muss", betont Gerlach.

Schließlich sind für Katzen bei einer Infektion mit dem Virus schwere Verläufe möglich, nicht selten mit Todesfolge. Für den Menschen besteht Experten zufolge dagegen eine sehr geringe Gefahr, sich an dem infizierten Haustier anzustecken: "Katzen werden nicht als Reservoir für Influenza betrachtet, sondern als sogenannte 'Dead-End-Hosts' - die Katze als Wirt ist für das Virus quasi eine Sackgasse", erklärt Gerlach.

Anders als Katzen gelten Hunde nach derzeitigem Kenntnisstand als weniger empfänglich. Eine Infektion bei anderen Haustieren ist zwar nicht prinzipiell ausgeschlossen, aber sehr unwahrscheinlich. Wer einen toten Vogel findet, sollte sein Haustier von ihm fernhalten, den Kadaver nicht berühren und die zuständige Behörde informieren, etwa das Veterinäramt vor Ort.

Quelle: ntv.de, hny

TiereVirenKatzenInfektionskrankheitenVogelgrippe