Hilft auch beim AbnehmenWarum Zimt nicht gleich Zimt ist
Von Nora Rieder
Zimt gehört zur Weihnachtzeit wie Glühwein, Lebkuchen und Spekulatius. Was kaum jemand weiß: Es gibt verschiedene Sorten des leckeren Gewürzes. ntv.de erklärt, worin sich Cassia- und Ceylon-Zimt unterscheiden und welche Sort bevorzugt werden sollte.
Ob Spekulatius, Porridge oder Punsch: Vielen Speisen und Getränken verleiht der würzig-süße, leicht scharfe Zimt ihr charakteristisches Aroma. Auch weihnachtlichen Tees und Currys gibt das Gewürz eine ganz eigene Note. Dabei punktet Zimt nicht nur mit seinem leckeren Geschmack. Zimt hat auch vielfältige positive Wirkungen auf die Gesundheit.
Verantwortlich für die gesundheitsförderlichen Effekte des Gewürzes ist das enthaltene ätherische Öl. Es besteht aus Zimtaldehyd und Polyphenolen. Letztere zählen zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen und wirken antioxidativ. Das heißt, sie machen freie Radikale, die im Körper durch UV-Strahlung, Stress oder beim Rauchen entstehen, unschädlich. Zudem wirken sie entzündungshemmend und beugen der Entstehung von Ablagerungen in den Gefäßen vor. Auf diese Weise kann ein regelmäßiger Verzehr Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen.
Warum das Gewürz auch das Abnehmen erleichtert
Zudem konnte in einigen Studien ein positiver Einfluss auf den Blutzuckerspiegel nachgewiesen werden. Dieser steigt demnach weniger stark an, wenn man Speisen verzehrt, die mit Zimt gewürzt sind. Das liegt daran, dass Zimt die Magen-Entleerung verzögert. Das macht das Gewürz auch für Typ-2-Diabetiker interessant.
Aber auch Menschen, die abnehmen möchten, sollten regelmäßig Zimt verwenden. Denn ein konstanter Blutzuckerspiegel sorgt dafür, dass man länger satt bleibt. Das beugt Heißhungerattacken vor, sodass insgesamt weniger gegessen wird.
Unterschiede bei Zimtsorten
Bei Zimtstangen handelt es sich um die getrocknete Rinde von Zimtbäumen. Diese werden nach der Regenzeit geerntet, weil die Rinde im Anschluss besonders elastisch ist. In der Sonne getrocknet, rollt sich die Rinde schließlich zu den typischen Stangen zusammen. Für Zimt-Pulver werden diese gemahlen.
Während Ceylon-Zimtbäume vorwiegend in Sri Lanka, Madagaskar und Sansibar wachsen, wird Cassia-Zimt überwiegend in China, Indien und Thailand angebaut. Ceylon-Zimtstangen werden aus der Innenrinde des Ceylon-Zimtbaums gewonnen, in mehreren Schichten ineinandergesteckt und erinnern vom Aufbau her ein wenig an eine Zigarre. Dabei gilt: Je feiner die Rinde, desto aromatischer der Geschmack.
Cassia-Zimtstangen hingegen stammen von der Zimt-Kassie, deren Baumrinde in dicken Schichten abgetragen wird. Sie werden daher auch nur einlagig gerollt. Außerdem sind die Stangen härter, gröber und dunkler als Ceylon-Zimt.
Was eine hohe Cumarin-Aufnahme riskant macht
Da Ceylon-Zimt nur etwa 60 Prozent Zimtaldehyd in seinen Ölen enthält, ist er insgesamt weniger scharf und aromatischer als Cassia-Zimt. Und noch etwas unterscheidet die beiden Sorten: Cassia-Zimt enthält deutlich mehr des Aromastoffs Cumarin.
Der Cumarin-Gehalt gilt als zentrales Qualitätskriterium bei Zimt: Je niedriger er ist, umso hochwertiger der Zimt. Denn für Cumarin gilt die Devise: Die Menge macht das Gift. In Maßen genossen wirkt der Aromastoff sogar positiv. Er hemmt das Bakterienwachstum, fördert die Verdauung und beugt Entzündungen vor.
In höheren Dosen jedoch gilt Cumarin jedoch als gesundheitsgefährdend. Davor warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Demnach kann eine Überdosierung zu Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit führen. Dauerhaft in hohen Mengen eingenommen kann Cumarin sogar die Leber schädigen.
Wie viel Cumarin pro Tag ungefährlich ist
In einer Stellungnahme empfiehlt das BfR daher eine tolerierbare Dosis von 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Ein 70 Kilogramm schwerer Mensch sollte demzufolge nicht mehr als sieben Milligramm Cumarin täglich aufnehmen. Das entspricht in etwa einem Teelöffel Cassia-Zimt.
Wenngleich bei normalen Verzehrgewohnheiten kein Gesundheitsrisiko besteht, sollten vor allem Kinder maximal einen halben Löffel Zimt pro Tag zu sich nehmen. Das entspricht in etwa 0,5 Gramm. Schwangere und Stillenden sollten hingegen komplett auf den Verzehr von Cassia-Zimt verzichten.
Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu Ceylon-Zimt. Denn dieser enthält kaum Cumarin. Aus diesem Grund ist er meist deutlich teurer als Cassia-Zimt. Dafür schmeckt er aber auch süßer.