Studie über sexlose Briten Wer noch nie Sex hatte, ist in der Regel besser gebildet
22.09.2025, 12:45 Uhr Artikel anhören
Ein Prozent der Befragten hatte noch nie Sex.
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Wer noch nie Sex hatte, ist unglücklicher, nervöser, einsamer - aber auch besser gebildet. Das findet eine britische Studie heraus, die Daten von 400.000 Inselbewohnern auswertet. Dabei kommt auch heraus: Wer in jungen Jahren häufiger ein bestimmtes Merkmal hat, bleibt später öfter sexuell unerfahren.
Erwachsene, die noch nie Sex hatten, sind einer Studie zufolge überdurchschnittlich gebildet. Das geht aus einer Untersuchung des Amsterdam University Centers und der University of Queensland unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik hervor, wie das Institut in Frankfurt am Main mitteilte.
Für die Studie wurden die Daten von mehr als 400.000 Britinnen und Briten im Alter von 39 bis 73 Jahren analysiert. Rund ein Prozent von ihnen gab an, noch nie Sex gehabt zu haben. Diese Gruppe sei im Durchschnitt besser ausgebildet, aber auch einsamer, nervöser und unglücklicher als diejenigen mit sexueller Erfahrung, hieß es. Auch trete Sexlosigkeit häufiger in Gegenden mit größerer sozioökonomischer Einkommensungleichheit auf.
Insbesondere bei Männern spielen den Forschenden zufolge auch körperliche Merkmale eine Rolle. Männer, die noch nie Sex hatten, sind demnach häufiger physisch schwächer und leben tendenziell in Regionen, in denen es weniger Frauen gibt.
Wer Jungfrau ist, trug in jungen Jahren häufiger eine Brille
Etwa 15 Prozent der Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne sexuelle Erfahrungen sind der Studie zufolge auf genetische Faktoren wie Intelligenz oder neurologische Entwicklungsstörungen zurückzuführen. Außerdem zeigte sich, dass Menschen, die noch nie Sex hatten, seltener Alkohol und Drogen konsumieren und in jungen Jahren häufiger eine Brille trugen.
Sexlosigkeit sei das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels biologischer und sozialer Faktoren, erklärte eine der Studienautorinnen, Karin Verweij. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass sowohl Umwelt, Persönlichkeit als auch Genetik eine Rolle spielen."
Die Forschenden betonten, dass in der Studie nicht zwischen freiwilliger und unfreiwilliger Sexlosigkeit unterschieden wurde. Manche Menschen entschieden sich bewusst für ein Leben ohne Sex, hieß es.
Quelle: ntv.de, hie/AFP