Senioren hatten kaum eine Chance 21 Tote bei Brand in Altenheim
28.05.2014, 07:09 Uhr
Die Retter waren schnell zur Stelle und kamen doch zu spät.
(Foto: AP)
Sechs Minuten nach dem Notruf ist die Feuerwehr bereits am Einsatzort, es brennt in einem Altenheim. Trotzdem sterben im südkoreanischen Jangseong 21 Menschen.
Bei einem Brand in einem Altenheim sind in Südkorea mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Wie die südkoreanische Zeitung "Korea Times" online berichtete, wurden bei dem Feuer in dem Heim sieben Menschen verletzt.
Sechs der Verletzten seien in kritischem Zustand. Deshalb sei zu fürchten, dass die Zahl der Todesopfer noch steigen könnte. Die Opfer seien an Giftgasvergiftung gestorben, sagten Vertreter der Feuerwehr von Jangseong. Unter den Toten ist auch eine Krankenschwester.
Das Feuer habe zwar relativ schnell gelöscht werden können, sagten Feuerwehrleute. Allerdings seien die meisten Opfer nicht in der Lage gewesen, zu gehen oder sich frei zu bewegen. Daher seien so viele Menschen in dem im Süden gelegenen Krankenhaus gestorben.
Das Krankenhaus war auf die Behandlung älterer Patienten mit Demenz und Lähmungssymptomen spezialisiert. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Yonhap wurden einige der Todesopfer mit am Bett festgebundenen Händen gefunden. Die Fenster im zweiten Stock seien verschlossen gewesen. Die Notfalldienste konnten den Bericht zunächst nicht bestätigen. Auch Krankenhausvertreter stritten ab, dass Patienten an ihre Betten gebunden werden, kündigten aber Ermittlungen an.
Die Polizei nahm nach Angaben eines Sprechers einen 81-Jährigen in Gewahrsam wegen des Verdachts auf Brandstiftung. Der Mann sei ein Patient, der an Demenz leide.
Erst am Montag waren bei einem Brand in einem südkoreanischen Einkaufszentrum acht Menschen umgekommen. Das Land trauert zudem um die mehr als 300 Menschen, die bei einem Fährunglück Mitte April ertranken. Die Vorfälle untermauern Vorwürfe von Kritikern, die Südkorea ein generelles Problem mit Sicherheitsstandards attestieren.
Quelle: ntv.de, sba/dpa