Panorama

Protest gegen Massentourismus Aktivisten zerstechen Fahrradreifen

"Barcelona, Touristen willkommen, Einheimische nicht willkommen": bei einer Demonstration in Barcelona im Juni 2017.

"Barcelona, Touristen willkommen, Einheimische nicht willkommen": bei einer Demonstration in Barcelona im Juni 2017.

(Foto: dpa)

In Spanien nehmen Proteste gegen Massentourismus zu. Bei einer rabiaten Aktion einer linken Organisation werden in Barcelona mehrere Leihfahrräder beschädigt. Aktivisten halten ihre Handlungen für legitim.

Bei einer neuen gewalttätigen Protestaktion gegen Massentourismus sind in Barcelona viele Leihfahrräder beschädigt worden. Mehrere Aktivisten der linken Organisation Arran hätten in der spanischen Metropole unter anderem die Reifen der vor allem bei Touristen sehr beliebten städtischen Räder zerstochen, berichteten spanische Zeitungen.

Arran-Sprecherin Laura Flores wies die Kritik zurück und sagte im Interview beim TV-Sender La Sexta, es handele sich nicht um kriminelle Handlungen: "Solche Aktionen sind genauso legitim wie Kundgebungen." Gewalt werde vor allem "von diesem Modell des Massentourismus erzeugt", betonte sie. Ein von der Gruppe auf Twitter gestelltes Video zeigt Szenen der Aktion. "Wir haben die Besetzung des öffentlichen Raumes durch Tourismus-Unternehmen in unserem Viertel satt!", heißt es.

Erst am vergangenen Donnerstag hatten vier vermummte Mitglieder von Arran in Barcelona einen Touristenbus zum Halten gezwungen. Vor den Augen der erschrockenen Fahrzeuginsassen, darunter vieler Kinder, zerstachen die Aktivisten dann alle Reifen. Außerdem sprühten sie mit Farbdosen Parolen auf die Windschutzscheibe wie "Der Tourismus tötet die Stadtviertel".

Seit einigen Wochen nehmen in ganz Spanien die Demonstrationen und Proteste von linken Organisationen und Bürgerinitiativen gegen die Auswüchse des Tourismus zu. Die meisten und spektakulärsten Aktionen finden vor allem in Barcelona und auf Mallorca statt.

 

Quelle: ntv.de, uzh/dpa

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