44 Besatzungsmitglieder an Bord Argentinien sucht verschollenes U-Boot
17.11.2017, 16:10 Uhr
Von dem argentinischen U-Boot - hier ein Symbolbild - fehlt seit Mittwoch jede Spur.
(Foto: AP)
Die Besatzung des "ARA San Juan" ist auf der üblichen Route zwischen zwei Marinestützpunkten vor der Küste Patagoniens unterwegs, als plötzlich der Kontakt mit dem Festland abbricht. Nun suchen Kriegsschiffe und ein Flugzeug nach dem U-Boot.
Ein argentinisches U-Boot gilt samt seiner Besatzung seit Mittwoch als verschollen. "Wir haben den Kontakt verloren", sagte der Sprecher der Kriegsmarine dem Nachrichtensender TN. An Bord des U-Boots "ARA San Juan" seien während einer Fahrt im Südatlantik die Batterien in Brand geraten, berichtete die Zeitung "La Nación" nach Angaben von Marinequellen. Der Marinessprecher dementierte einen Brand hingegen. Eine Hypothese für das Verschwinden sei technisches Versagen: "Es könnte ein Problem mit der Stromversorgung geben", fügte der Sprecher hinzu. In diesem Fall sieht das Protokoll der Marine das Auftauchen des U-Boots an die Oberfläche vor.
Bis zu 44 Besatzungsmitglieder sollen an Bord gewesen sein, darunter Offiziere und Unteroffiziere. Laut "La Nación" befindet sich die letzte bekannte Position des U-Boots im Golf von San Jorge, etwa 432 Kilometer von der Küste entfernt. Das U-Boot sei auf einer üblichen Route zwischen den Marinestützpunkten Ushuaia und Mar del Plata unterwegs gewesen, als plötzlich die Kommunikation abbrach, sagte der Marinesprecher. Einen Hinweis auf einen ernsten Zwischenfall an Bord gebe es bislang nicht.
Zwei Korvetten, ein Zerstörer und ein Flugzeug suchen bereits seit Donnerstagnachmittag im Golf von San Jorge vor der patagonischen Küste nach dem "ARA San Juan", bei dem es sich um ein U-Boot mit diesel-elektrischem Antrieb der Klasse TR-1700 handelt. Es wurde im Auftrag der argentinischen Kriegsmarine von den damals dem Thyssen-Konzern gehörenden Nordseewerken in Emden gebaut und war 1983 vom Stapel gelaufen. Die Suchaktion werde allerdings durch schlechte Sicht- und Wetterverhältnisse erschwert, sagte der Sprecher.
Quelle: ntv.de, ftü/dpa/AFP