Bischofssitz offenbar noch teurer Tebartz-van Elst droht endgültiges Aus
09.02.2014, 11:42 Uhr
Der Fall Tebartz-van Elst könnte bald die Staatsanwaltschaft beschäftigen: Ein Prüfbericht soll zeigen, dass der Limburger Bischof selbst die Baukosten für seinen Sitz nach oben trieb - und dabei auch bei den bisher geschätzten 31 Millionen Euro nicht Halt machte.
Die kircheninternen Untersuchungen zum Bau des neuen Limburger Bischofssitzes belasten Franz-Peter Tebartz-van Elst offenbar stark. Die Ermittler sind laut "Spiegel" auf "eine Art konspirative Geheimwohnung" gestoßen, in der bis dato unbekannte Unterlagen über den Protzbau lagerten.

Franz-Peter Tebartz-van Elst soll sich zuletzt wieder häufiger in Limburg blicken lassen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Einige dieser Finanzierungspapiere trügen die bischöfliche Unterschrift. Die Prüfer errechneten, dass die bisher auf 31 Millionen Euro geschätzten Baukosten wesentlich höher liegen. Eine genaue Summe nannte der "Spiegel" jedoch nicht.
Der fünfköpfigen kirchlichen Untersuchungskommission sei es offenbar gelungen, justiziable Ergebnisse zu dokumentieren, die zu einem staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren gegen den Bischof führen könnten, heißt es im "Spiegel" weiter. Die Ermittlungen würden voraussichtlich schon in dieser Woche abgeschlossen.
Vatikan zog Bischof vorübergehend aus der Schusslinie
Die Kommission zur Untersuchung der Baukosten war von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzt worden. Der Abschlussbericht dürfte entscheidend für die Zukunft des Bischofs sein. Papst Franziskus wird auf dessen Grundlage entscheiden, wie es mit Tebartz-van Elst und dem Bistum weitergeht.
Der Vatikan hatte Tebartz-van Elst Ende Oktober der Führung seiner Amtsgeschäfte enthoben, nachdem dieser wochenlang wegen der hohen Baukosten für den neuen Bischofssitz in der Kritik gestanden hatte. Der Bischof zog sich vorübergehend aus der Öffentlichkeit in ein Benediktiner-Kloster in Bayern zurück, soll sich mittlerweile aber wieder regelmäßig in seiner Diözese aufhalten.
Quelle: ntv.de