Blizzard macht Straßen unpassierbar Tief "Egon" bringt Schneefall und Orkan
12.01.2017, 15:52 Uhr
Das Nachbarland Polen wird bereits von heftigen Schneefällen und Verwehungen geplagt.
(Foto: dpa)
Sturmtief "Egon" beschert Deutschland neue Unwetter. Die Kombination von Wind und Schnee wird besonders ungemütlich. Meteorologen warnen vor einem Schnee-Chaos.
Tief "Egon" bringt Sturmböen und viel Schnee nach Deutschland. Ein Schneeband zieht sich von der Nacht zu Freitag an über die westlichen und nördlichen Mittelgebirge Deutschlands.
Davon wird bis zum frühen Donnerstagabend aber erst einmal nicht viel zu spüren sein. "Bis Donnerstagabend 18 Uhr passiert nichts", sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander. "Aktuell herrscht in ganz Deutschland Tauwetter, nur auf den Gipfeln gibt es noch Werte um die null Grad." Danach nähert sich "Egon" allerdings und der Niederschlag fällt dann auch kräftiger aus.
Gegen Mitternacht läuft "Egon" dann langsam zu Höchstform auf. Im Flachland werden die größten Schneemengen vom nördlichen Niederrhein und dem Münsterland bis Hannover erwartet. Ab der zweiten Nachthälfte bis Freitagmittag sollen 10 bis 25 Zentimeter Schnee fallen. Ähnlich sieht es im Bergland, beispielsweise im Bereich Nordeifel oder Sauerland aus. Zeitgleich werden allerdings auch starke Sturmböen erwartet. "Wir erwarten Schneesturmverhältnisse auch in den tiefen Lagen und in den Mittelgebirgen Blizzard-Verhältnisse." Durch die Bedingungen könnten Straßen unpassierbar werden.
Bahn drosselt Geschwindigkeit
Auch die Bahn hat bereits auf die anstehenden Wetterbedingungen reagiert: Wegen der angekündigten Schneeschauer will die Bahn die Höchstgeschwindigkeit der ICE am Freitag auf Tempo 200 drosseln. Ausfälle durch Schotter und Eisklumpen sollen so verhindert werden. Auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken verlängert sich die Fahrtzeit deswegen um 10 bis 20 Minuten. In der Regel fahren die ICE-Züge mit Spitzengeschwindigkeiten von 230 bis 300 Kilometern pro Stunde.
Im Verlauf des Freitagvormittags ziehen dann Sturm und Schnee weiter Richtung Osten. Dort werden sie allmählich schwächer. Im Hinblick auf das Wochenende sagt Alexander: Vor allem im Hochland dürften nach dem heftigen Schneefall hochwinterliche Bedingungen herrschen. Doch Wintersportler und Spaziergänger könnte der Spaß dennoch verdorben werden, denn: Der Wind bleibt. Immerhin: Der Start in die nächste Woche verläuft angenehmer. Dann rechnen Experten mit einer neuen Dauerfrostperiode.
In der Nacht zu Donnerstag beschäftigten eine Sturmflut und Glätte-Unfälle bereits Polizei und Feuerwehr. In Hamburg stand der Fischmarkt auf St. Pauli wieder unter Wasser. Schon Anfang des Monats lief der Markt voll, als das Sturmtief "Axel" über den Norden hinweggefegt war. In anderen Teilen Deutschlands machten Schnee und glatte Straßen den Autofahrern zu schaffen. Bei Unfällen in Bayern kamen drei Menschen ums Leben. Auch in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gab es witterungsbedingte Unfälle.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa