"Aggressive Manöver" Russische Jets provozieren US-Militär
13.04.2016, 21:39 Uhr
Ein Vorfall in der Ostsee verschärft die ohnehin angespannte Beziehung zwischen den USA und Russland: Laut dem Pentagon donnern russische Flugzeuge über ein amerikanisches Kriegsschiff hinweg und simulieren Angriffe.
Mehrere russische Kampfjets sind einem amerikanischen Kriegsschiff in der Ostsee nach Darstellung der USA sehr nahe gekommen. Die Maschinen seien am Montag und Dienstag in geringer Höhe über die "USS Donald Cook" geflogen, hieß es nun aus dem Pentagon. Das Schiff befand sich demnach in internationalen Gewässern. Es seien aggressive Manöver gewesen, die der befehlshabende Offizier als gefährlich und unprofessionell eingestuft habe, hieß es weiter.

Dieses Foto des US-Militärs soll einen russischen Kampfjet zeigen, der sehr nahe an der "USS Donald Cook" vorbeifliegt.
(Foto: REUTERS)
Nach US-Angaben waren es simulierte Angriffe in der Nähe des Zerstörers. Die Jets seien bis auf einige Hundert Meter herangeflogen. Auf Warnungen in Englisch und Russisch sei nicht reagiert worden. Am Dienstag habe zudem ein russischer Helikopter mehrere Kreise über dem Schiff geflogen und Fotos aufgenommen.
Eine Vertreterin des Pentagons zeigte sich besorgt. "Diese Aktionen haben das Potenzial, die Spannungen zwischen beiden Ländern unnötigerweise eskalieren zu lassen, und könnten zu Fehlkalkulationen oder Unfällen mit Schwerverletzten oder Toten führen."
Bitte um Bataillone im Baltikum
Die "Donald Cook" hatte am Montag einen Besuch in Polen beendet und befuhr den Informationen zufolge während der Zwischenfälle internationale Gewässer in fast 130 Kilometern Entfernung zur nächsten russischen Küste vor der Exklave Kaliningrad.
Die Beziehungen zwischen der Nato und Russland sind angespannt. Das westliche Bündnis will seine Präsenz Osteuropa so stark wie nie seit Ende des Kalten Kriegs ausbauen, um Russland von einem Angriff auf die östlichen Bündnispartner abzuschrecken. Die drei baltischen Staaten haben die Nato um die Stationierung je eines Bataillons - etwa 300 bis 800 Soldaten - auf ihren Staatsgebieten gebeten. Sie werfen Russland ein zunehmend aggressives Verhalten vor. Die Regierung in Moskau weist Angriffspläne zurück.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/rts