"Hochschulen sind weltoffene Orte" Unis starten Initiative gegen Rassismus
11.11.2015, 14:10 Uhr
Erkenntnis zählt, die Herkunft eher weniger: Deutsche Hochschulen sind so international wie das Wissen der Menschheit.
(Foto: picture alliance / dpa)
Internationaler Austausch ist an Universitäten so selbstverständlich wie notwenig, um die Qualität von Lehre und Forschung aufrechtzuerhalten. Eine Erfahrung, die deutsche Unis in die aktuelle Debatte um Zuwanderung einbringen wollen.
Angesichts rassistischer Äußerungen und Ausschreitungen in Deutschland will die Wissenschaft ein deutliches Signal gegen Fremdenfeindlichkeit setzen. "Hochschulen sind weltoffene Orte. Meinungsvielfalt und internationaler Austausch sind Grundlagen ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit", sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Horst Hippler, zu einer aktuell gestarteten Initiative. "Angesichts der derzeit erkennbar zunehmenden fremdenfeindlichen Tendenzen fühlen sich die Hochschulen aufgerufen, für diese Werte offensiv einzutreten."
Unter dem Motto "Weltoffene Hochschulen - Gegen Fremdenfeindlichkeit" reagieren die 268 in der HRK zusammengeschlossenen Hochschulen "auf die Vorkommnisse rassistisch motivierter verbaler und physischer Gewalt in den letzten Wochen und Monaten". Hippler sagte: "Wir brauchen in dieser Phase klare Bekenntnisse und entschlossenes Handeln der Bevölkerungsmehrheit zugunsten einer toleranten und weltoffenen Gesellschaft. Abseits aller politischen Diskussionen um die aus dem Flüchtlingszustrom erwachsenden Herausforderungen muss dieser Konsens deutlich artikuliert werden."
Derzeit sind an deutschen Hochschulen 320.000 internationale Studierende eingeschrieben - rund zwölf Prozent aller Immatrikulierten. Deutschland ist damit weltweit nach den USA, Großbritannien und Australien das viertbeliebteste Gastland für Studenten. Beim wissenschaftlichen Personal beträgt der Anteil der an deutschen Hochschulen beschäftigten internationalen Hochschulforscher und -lehrer etwa elf Prozent (fast 40.000).
Quelle: ntv.de, dka/dpa