Bertelsmann-Studie Anteil der Behinderten in deutschen Klassenzimmern steigt
03.09.2015, 10:16 UhrIn Deutschland lernen immer mehr behinderte Kinder zusammen mit nicht behinderten Schülern. Während der Inklusionsanteil in den Klassenzimmern in den vergangenen Jahren insgesamt gestiegen ist, bleibt allerdings die Inklusion in den weiterführenden Schulen nach wie vor eine Ausnahme, wie eine am Donnerstag in Gütersloh veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt.
2009 hatte sich Deutschland mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet, Schüler mit und ohne Handicap gemeinsam zu unterrichten. Im Schuljahr 2013/14 erreichte der Inklusionsanteil an deutschen Schulen den bislang höchsten Wert. Fast jedes dritte Kind mit Förderbedarf besucht der Studie zufolge mittlerweile eine Regelschule (31,4 Prozent). Das ist ein Anstieg um 71 Prozent im Vergleich zum Schuljahr 2008/09. Auch die Grundschulen nehmen immer mehr Förderschüler auf.
Auf der anderen Seite geht aber der Schüleranteil an Förderschulen kaum zurück. Auch in der Sekundarstufe sei Inklusion weiterhin eine Ausnahme. Während der Inklusionsanteil in den Kitas auf 67 Prozent (2008/09: 61,5 Prozent) und in den Grundschulen auf 46,9 Prozent (2008/09: 33,6 Prozent) gestiegen ist, liegt er in der Sekundarstufe nur bei 29,9 Prozent (2008/09: 14,9 Prozent). Von den knapp 71.400 Förderschülern in den Schulen der Sekundarstufe lernt demnach nur jeder Zehnte an Realschulen oder Gymnasien. Inklusion findet demnach hauptsächlich an Hauptschulen und Gesamtschulen statt.
Quelle: ntv.de, AFP