KfW-Studie Jeder fünfte Existenzgründer ist Migrant
04.04.2017, 12:35 UhrMigranten wagen nach Angaben der Förderbank KfW überdurchschnittlich oft den Schritt in die Selbstständigkeit. Jährlich gebe es in Deutschland rund 170.000 Existenzgründungen durch Migranten, teilte die KfW mit Verweis auf eine Sonderauswertung ihres Gründungsmonitors mit. Jeder fünfte Gründer sei Ausländer oder eingebürgert, dem stehe ein Bevölkerungsanteil von 18 Prozent gegenüber. Damit seien Migranten "überdurchschnittlich gründungsaktiv".
Laut KfW gehen Migranten ihre Gründungsprojekte zudem offensiver an: So starten sie häufiger im Vollerwerb und nicht als Nebenerwerb in die Selbstständigkeit, investieren mehr Zeit in ihr Gründungsprojekt und gründen seltener allein. Demnach stecken Migranten 3,2 Wochenstunden und damit elf Prozent mehr Zeit in ihre Unternehmen als ein Durchschnittsgründer.
Allerdings ist die Abbruchquote unter ihnen auch höher: Im Durchschnitt brechen 22 Prozent der Gründer hierzulande ihr Projekt in den ersten zwei Jahren wieder ab, wie die KfW weiter mitteilte. Unter Migranten liegt die Quote demnach bei 30 Prozent. Grund sei, dass Migranten häufiger "aus Mangel an Erwerbsalternativen" den Schritt in die Selbstständigkeit wagten, erklärte die KfW. Böten sich "attraktive Jobmöglichkeiten", würden sie ihr Projekt eher wieder aufgeben.
Quelle: ntv.de, AFP