Kurznachrichten

Kritik von muslimischen und jüdischen Verbänden Quenelle-Gruß bringt Anelka immer stärker unter Druck

Durch seine als antisemtisch geltende Geste bei einem Fußballspiel in der britischen Premier-League gerät der ehemalige französische Nationalspieler Nicolas Anelka in seiner Heimat immer stärker unter Druck. Muslimische und jüdische Vertreter kritisierten Anelka wegen des von ihm gezeigten sogenannten Quenelle-Grußes scharf. Bei dem Gruß wird die linke Hand auf den ausgestreckten rechtem Arm gelegt. Der 34-Jährige hatte die Geste am Samstag bei einem Spiel seines Klubs West Bromwich Albion gegen West Ham United gezeigt.

Der Rektor der Großen Moschee von Paris, Dalil Boubakeur, verurteilte „jedwede Geste oder Äußerung antisemitischer oder rassistischer Natur im Sport“. Der Sport müsse „die höchst humanistischen und universellen Werte von Frieden und Freundschaft“ repräsentieren, teilte der Imam mit. Die Vereinigung jüdischer Studenten in Frankreich fasste Anelkas Geste als kaum verhohlenen antisemitischen Gruß auf.

Anelka hatte nach dem Spiel am Samstagabend im Onlinekurzbotschaftendienst Twitter geschrieben, dass sein Gruß dem französischen Komiker Dieudonné gewidmet gewesen sei, der die Geste in Frankreich bekannt gemacht hatte. Dieudonné wiederum wurde von Frankreichs Innenminister Manuel Valls zuletzt vehement aufgefordert, den Gruß zu unterlassen. Der umstrittene Komiker wurde in Frankreich als Holocaust-Leugner bereits mehrfach zu Geldstrafen verurteilt.

Frankreichs Sportministerin Valérie Fourneyron sprach bei Twitter von einer „schockierenden Provokation“. Der Europäische Jüdische Kongress (CJE) forderte eine Sperre für Anelka. CJE-Präsident Moshe Kantor teilte mit, es dürfe für Rassismus im Sport keinen Platz geben. „Es ist eklig, dass ein Fußballer mit solcher Popularität vor zehntausenden Zuschauern sich eine solch verletzende und hasserfüllte Geste erlaubt“, kritisierte er.

Quelle: ntv.de, AFP

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