VW-Abgasskandal gut für EMC? Italienischer Motorrad-Tesla will an die Börse
15.10.2015, 15:43 Uhr
Das Modell Energica Ego: Ein Ladezyklus beträgt zwischen 30 Minuten und 3,5 Stunden.
(Foto: Energica Motor Company)
Es graut das Zeitalter der Elektromobilität, glaubt jedenfalls der Chef von Energica Motor Company. Der italienische Hersteller von elektrischen Super-Motorrädern will da mitmischen - und sich das nötige Kapital an der Börse besorgen.
Er bezeichnet sich selbst als Tesla der Motorräder. Und genau wie vor fünf Jahren das US-amerikanische Vorbild, will der italienische Fahrzeug-Konstrukteur Energica Motor Company (EMC) an der Börse frisches Kapital einsammeln. Das berichtet die Financial Times. Noch in diesem Jahr sollen Aktien des Herstellers von rein elektrisch betriebenen Superbikes an der Mailänder Börse debütieren.
Als Unterstützung für den Börsengang wurden unter anderem die Bank UBS und der italienische Finanzdienstleister Ambromobiliare als Berater gewonnen. Für das Jahresende ist der Gang aufs Parkett geplant. Mit diesem soll zum einen die Produktion des zweiten Modells gesichert, zum anderen eine Vermarktungs-Offensive finanziert werden. Schließlich strebt der italienische E-Motorrad-Bauer nach globalem Wachstum.
"Raum für neue Marken"
"Natürlich ist EMC ein Neuling in einem hart umkämpften Markt", sagt der Chef des Unternehmens, Livia Cevolini. Aber das Beispiel Tesla zeige, das derzeit mehr denn je Raum für neue Marken in diesem Feld sei. Denn nun sei die Technologie bereits einem größeren Publikum bekannt. Und die jüngsten Skandale rund um manipulierte Abgaswerte könnten - auch aus Sicht der Hersteller - der Elektromobilität frischen Schwung verleihen.
Neben Energica Motor Company tummeln sich noch weitere Hersteller von elektrischen Motorrädern auf dem Markt. Etwa die US-Konkurrenten Zero S, Brammo und die Mission RS. Auch Harley Davidson hat bereits einen elektrischen Prototypen vorgestellt. Yamaha hat ebenfalls Pläne, elektrische Motorräder auf den Markt zu bringen.
Quelle: ntv.de