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Soll die Marke bekannter machenAlpine A390 GT - elektrische "Sport Fastback Limousine"

09.12.2025, 16:12 Uhr
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Alpine will und muss den Bekanntheitsgrad der Marke stärken, damit die neue vollelektrische Fastback-Limousine A390 überhaupt ins Bewusstsein der Kundschaft fährt. (Foto: Thomas Cortesi/sp-x)

Alpine schickt sein größtes und erstes eigenständiges Elektromodell an den Start. Die A390 soll als Fastback-Allradlimousine eine neue Kundschaft erobern. Die erwartet ein sportliches BEV mit eigenständigem Charakter. Allerdings ziemlich teuer und dafür nicht genügend Premiumklasse.

Mit dem Namen Alpine dürften viele Autofahrer hadern. Jene, die etwas tiefer in der Szene stecken, denken natürlich augenblicklich an die legendären Renault-Sportwagen aus den 70er-Jahren. Die Alpine A110, flach wie eine Flunder, galt damals als gefürchtetes Rallye-Auto und in der Straßenversion als coole Alternative zu den Elfer-Modellen von Porsche.

Mittlerweile ist Alpine als eigene Marke unter dem Dach von Renault positioniert. 2017 hat man die A110 im Retro-Design neu aufgelegt und damit eine Fangemeinde beglückt. Der Sportwagen zählt zu den größten Spaßgeräten und wertstabilsten Autos in seinem Segment. Kürzlich erweiterten die Franzosen ihr Portfolio um das elektrische Kompaktmodell A290, eine Hommage an die damaligen Knallkiste Renault 5 Alpine.

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Ähnlichkeiten zur A110: besonders die C-Säule und das gewölbte Heckfenster. (Foto: Laurent Villaron/sp-x)

Höher als ein Coupé, zu flach für ein SUV - wie einordnen?

Dass diese zwei wenngleich sehr emotionalen Modelle kaum den Fortbestand einer Sportwagenmarke sicherstellen können, weiß man auch in den Büros von Alpine nur zu gut. Ebenso, dass der Tisch mit der eigenen Markenhistorie abgefrühstückt ist. Neuen Schub soll daher die A390 bringen, deren Einordung allerdings nicht leichtfällt: etwas höher als ein Coupé, aber zu flach für ein SUV. Alpine nennt seine jüngste, vollelektrische Schöpfung daher mutig "Sport Fastback Limousine". Ihr Preis startet bei 67.500 Euro.

Einige Ähnlichkeiten zur A110-Flunder sind durchaus auszumachen, besonders die hintere Flanke (C-Säule) und das gewölbte Heckfenster. Die A390 - 4,62 Meter lang - steht insgesamt gutproportioniert auf ihren großen Rädern und zeigt schon optisch, dass es unterm Blech ziemlich dynamisch zur Sache gehen dürfte.

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Die A390 ist 4,62 Meter lang. (Foto: Laurent Villaron/sp-x)

Letzteres bestätigt sich schon nach wenigen Kilometern auf den Bergstraßen nördlich von Màlaga, wo wir die A390 erstmals Probe fahren konnten. Lenkung und das eigens entwickelte Fahrwerk (keine Übernahme von Renault) arbeiten perfekt zusammen, sportlich direkt - manchem vielleicht ein wenig zu direkt - und äußerst agil lässt sich das Auto um die Kurven treiben, wirkt dabei nie nervös oder unsicher, eher solide und fest. Hinzu kommt eine sehr angenehme Sitzposition mit gutem Seitenhalt und einer weit herausziehbaren Lenksäule. Kurzum: Fahrspaß garantiert.

Erstmals Allrad in der Alpine-Geschichte

Natürlich trägt auch der Allradantrieb, erstmals in der Geschichte von Alpine, seinen Teil dazu bei. Immerhin verfügt die A390 über drei Elektromotoren, die in der GT-Version zusammen 295 kW/400 PS zu den Rädern schicken. Hinten sind es gar zwei E-Maschinen, die jeweils ein Rad bedienen und ihr Drehmoment feinfühlig und in Millisekunden verteilen (Active Torque Vectoring). So gut kriegt das kein Sperrdifferenzial hin.

Bei der GTS-Variante, sie kommt nächstes Jahr, sind es sogar 345 kW/470 PS. Power genug, um die A390 in nur 3,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 zu katapultieren.

Batterie hat gesunde Alltagsgröße

Dass sportliches Fahren dem Verbrauch nicht gerade zuträglich ist, ist auch in Alpines Fastback-Limousine zu merken. Bei Test-Ende standen 26 kWh/100 Kilometer auf dem Display, nach WLTP-Norm sollen es 18,7 Kilometer sein. Da ist es gut, dass die Batterie mit 89 kWh Kapazität eine gesunde Alltagsgröße hat und man im Bestfall 551 Kilometer mit einer Stromfüllung schaffen kann.

Geht es unterwegs an den Schnelllader, verdaut der Akku maximal 150 kW (190 kW sind es beim GTS), was den Aufenthalt an der Säule auf eine halbe Stunde begrenzt, will man mit 80 Prozent Füllungsgrad weiterfahren.

Renault-Scenic-und-Megane-Fahrer-werden-sich-im-A390-sofort-heimisch-fuehlen-das-komplette-Armaturenbrett-mit-den-ueber-Eck-verbundenen-Displays-haben-die-Designer-uebernommen
Das Cockpit der Alpine A390 erinnert an das von Renault Scenic und Mégane. (Foto: Thomas Cortesi/sp-x)

Renault-Scenic- und Mégane-Fahrer werden sich im A390 sofort heimisch fühlen, das komplette Armaturenbrett mit den über Eck verbundenen Displays haben die Designer übernommen. Lediglich die spezifischen Anzeigen und Grafiken wurden der sportlicher ausgelegten Alpine angepasst. Weggefallen ist zudem der Gangwahlschalter hinter dem Lenkrad. Ihn ersetzen die markentypischen runden Taster auf der Mittelkonsole.

Ein weiteres Gleichteil ist das Sportlenkrad. Es stammt aus der Alpine A290 und verfügt damit ebenso über die drei Satelliten-Knöpfe für Drive-Mode, Überholen (OV) und Rekuperation. Die Verzögerung ist vierstufig und reicht hinauf bis zum One-Pedal-Drive.

Was Digitalisierung und Konnektivität betrifft, fährt die Alpine A390 ganz vorn mit. Google-Dienste sind an Bord, die Reise inklusive Ladestopps lässt sich über Google-Maps planen, der Sprachassistent hilft in den meisten Angelegenheiten. In Sachen Sicherheit sind zahlreiche in der Klasse übliche Assistenzfunktionen an Bord. Bis zu fünf davon lassen sich mit einem Knopfdruck deaktivieren. Man muss also nicht lange im Menü herumsuchen, nur um den nervtötenden Tempoüberschreitungswarner auszuschalten.

So überzeugend der sportliche Auftritt, die gelungene Abstimmung und die guten Fahreigenschaften der A390 auch sind, eine harte Aufgabe für Alpine bleibt dennoch: Die Franzosen müssen dringend den Bekanntheitsgrad der Marke stärken. Damit die elektrische Fastback-Limousine überhaupt ins Bewusstsein der Kunden fährt.

Alpine A390 GT - technische Daten

  • Fünftürige, fünfsitzige Schräghecklimousine der Mittelklasse

  • Länge: 4,62 Meter, Breite: 1,89 Meter (mit Außenspiegeln: 2,06 Meter), Höhe: 1,53 Meter, Radstand: 2,71 Meter, Kofferraumvolumen: 532 - 1.643 Liter

  • Drei PSM-E-Motoren mit zusammen 295 kW/400 PS, Drehmoment: 661 Nm, 0-100 km/h: 4,8 s, Vmax: 200 km/h, Verbrauch: 18,7 kWh/100 km, Akkugröße: 89 kWh, Reichweite: 551 km (WLTP), Ladeleistung: 150 kW (DC), 11 kW (AC), Ladedauer: DC: 15-80 Prozent in 29 Minuten, AC: 20-80 Prozent in 5:20 Std.

  • Preis: ab 67.500 Euro

Quelle: ntv.de, Michael Specht, sp-x

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