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Grüße nach Stuttgart und München Genesis GV 60 - koreanischer Edelstromer

Der Genesis GV 60 baut auf den Tugenden des Hyundai Ioniq 5 und des Kia EV 6 auf, ist aber deutlich edler, was sein Innenleben betrifft.

Der Genesis GV 60 baut auf den Tugenden des Hyundai Ioniq 5 und des Kia EV 6 auf, ist aber deutlich edler, was sein Innenleben betrifft.

(Foto: Genesis)

Dass es Genesis in Deutschland ernst meint, beweist nicht nur, dass in wenigen Monaten sechs Fahrzeuge auf den Markt gebracht wurden, sondern auch, dass es sich bei dem letzten um ein Elektroauto handelt. Wie die anderen Modelle ist auch der GV 60 ein Wink nach München und Stuttgart.

Mit dem GV 60 bringt die koreanische Marke Genesis bereits die sechste Modellreihe innerhalb weniger Monate auf den deutschen Markt. Das SUV ist zudem das erste Fahrzeug mit einem rein batterieelektrischen Antrieb. Die zu Hyundai gehörende Edelmarke greift dazu auf die aktuelle Konzern-Technik zurück, die bereits in den Modellen Hyundai Ioniq 5 und Kia EV 6 zum Einsatz kommt und unter anderem über ein Schnellladesystem mit bis zu 800 Volt Spannung verfügt. Damit soll der Akku mit einer Kapazität von 77,4 kWh an einem 350-kW-Schnelllader innerhalb von 18 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufgeladen werden können.

Die Preise für den Genesis GV 60 dürften bei etwa 50.000 Euro starten.

Die Preise für den Genesis GV 60 dürften bei etwa 50.000 Euro starten.

(Foto: Genesis)

Warteten die Limousinen und SUV der 70er- und 80er-Reihe bislang ausschließlich mit leistungsstarken, aber nicht eben sparsamen Diesel- und Benzinmotoren auf, wird der GV 60 nun ausschließlich mit drei verschiedenen Elektro-Motorisierungen angeboten. Ab 2025 will Genesis dann alle neuen Modelle mit rein elektrischem Antrieb anbieten und fünf Jahre später komplett zur Null-Emissions-Marke werden.

Startpreis vermutlich bei 50.000 Euro

Mit wahlweise einem Aggregat (229 PS) und Hinterradantrieb, mit zwei Motoren, die 229 PS auf die Hinter- und 100 PS an die Vorderachse leiten, und als Spitzenmodell, mit ebenfalls zwei Motoren, die paritätisch aufgeteilte 436 PS aufbringen und deren Leistung sich per Boost für 10 Sekunden auf 490 PS steigern lässt, tritt der GV 60 im Frühjahr an. Die Preise werden vermutlich bei etwa 50.000 Euro (vor Abzug der Innovationsprämie) für die einmotorige Ausführung starten.

Die Leistungsspanne bei den Antrieben des Genesis GV 60 reicht von 229 bis 490 PS.

Die Leistungsspanne bei den Antrieben des Genesis GV 60 reicht von 229 bis 490 PS.

(Foto: Genesis)

Optisch ist die Verwandtschaft des SUV mit den Modellen der größeren Baureihen erkennbar, vor allem an der prägnanten Lichtsignatur, die bei den Scheinwerfern und Rückleuchten aus jeweils zwei übereinander angeordneten LED-Lichtreihen besteht. Trotz der bekannten Zutaten eines modernen Crossover - also ein exponierter (Waben-)Kühlergrill, relativ langgezogene Motorhaube, schräg angesetzte Frontscheibe und nach hinten abfallende Dachlinie - setzt der GV 60 spezielle Akzente und will so im Alltagsverkehr eine eigene Identität zeigen. Typisch für die Marke sind neben der LED-Signatur etwa die rundum laufenden Chromspangen.

Penibel verarbeitet

Innen überzeugt neben der peniblen Verarbeitung vor allem das durchdachte Raumkonzept, mit vielen Ablagen, Becherhaltern und USB-Anschlüssen. Der Fahrer schaut auf zwei große Monitore, die auf den ersten Blick wie ein großes zusammenhängendes Display wirken. Tatsächlich sind sie aber durch eine etwa acht Zentimeter breite Blende in der Mitte voneinander getrennt. Der Eindruck ist dennoch sehr edel. Vor allem wenn man die zum Komfort-Paket gehörenden digitalen Außenspiegel an Bord hat. Dann sitzen in den Türen zwei weitere kleine Monitore, die statt der Spiegel das Bild in den Innenraum übertragen.

Das Innere des Genesis GV 60 überzeugt durch eine penible Verarbeitung.

Das Innere des Genesis GV 60 überzeugt durch eine penible Verarbeitung.

(Foto: Genesis)

Apropos Ausstattung: Genesis setzt bei allen Fahrzeugen nicht auf ein "Alles-schon-drin-Programm", sondern wird mit Premium-, Luxury- und Sport-Line wahrscheinlich drei Ausstattungsvarianten anbieten, die zudem um ein Technik- und ein Komfortpaket erweitert werden können. Zudem gibt es Einzeloptionen wie mit Nappaleder bezogene Sitze. Die junge Marke legt aber Wert darauf, dass man auch hochwertiges und als nachhaltig zertifiziertes Kunstleder-Gestühl im Angebot hat. So oder so: Wie bei der deutschen und internationalen Premium-Konkurrenz kann man auch bei den Koreanern noch leicht einen fünfstelligen Betrag für diverse Extras ausgeben.

Großzügiges Platzangebot

Das Platzangebot ist für diese Klasse, der GV 60 misst in der Länge 4,52 Meter und damit fast exakt so viel wie ein VW Tiguan, äußerst großzügig. Weniger beim Gepäckraumvolumen, das mit 432 Litern hinten plus dem 53 bzw. bei Allradmodellen 20 Liter großen Fach unter der Fronthaube eher bescheiden ausfällt. Dafür aber genießen Fahrer und Passagiere sehr viel Freiraum, zumindest wenn sich in der zweiten Reihe nicht drei Gäste drängen. Im Fond müssen lediglich großgewachsene Menschen ein wenig auf den Kopf aufpassen, sowohl beim Einstieg als auch danach. Hier macht sich die abfallende Dachlinie negativ bemerkbar.

Eine Option wird es zumindest vorerst in Deutschland nicht geben. Genesis bietet auf anderen Märkten eine Tür-Entriegelung per Gesichtserkennung über das Mobiltelefon an. Die Kamera dafür würde in der B-Säule platziert. Hierzulande scheitert dies aber wohl am Datenschutz, immerhin müsste die Kamera auch Menschen scannen, die nur mal einen neugierigen Blick in den wohlgestalteten Innenraum werfen wollen.

Quelle: ntv.de, Peter Eck, sp-x

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