Heidi UlrichDas war Dienstag, der 27. August 2024
Liebe Leserinnen und Leser,
während die Politik über schärfere Messerverbote und andere Maßnahmen diskutiert, hat es einen weiteren Vorfall mit Messern gegeben. Ein mit Messern bewaffneter Mann soll Polizisten in Moers angegriffen haben und wurde von der Polizei erschossen. Bisher ist unklar, was der Hintergrund ist. Währenddessen wächst nach dem Messerangriff von Solingen der Handlungsdruck auf die Regierung - Scholz und Merz haben bei einer schon länger geplanten Unterredung im Kanzleramt vor allem über Migrationspolitik gesprochen. Beschäftigt haben uns außerdem diese Themen:
Ich wünsche Ihnen eine erholsame Nacht und sage bis morgen!
Suchtrupp kann vermissten Hund nicht finden – der fährt Straßenbahn
Ein Hund, der ganz allein in der Straßenbahn mitfährt und allein aussteigt - das fällt auf. Gut, vielleicht nicht jedem, aber einer Frau in der Tram, die selbst Hundebesitzerin ist. Sie sei dem Hund gefolgt, habe ihn eingefangen und der Polizei übergeben, schreibt die "Hildesheimer Allgemeine Zeitung" über die ungewöhnliche Fahrt im niedersächsischen Laatzen am Samstag. Auf der Polizeiwache fanden das Tier und seine Besitzer schließlich wieder zueinander. Die hatten zusammen mit Freiwilligen ein paar Kilometer weiter im benachbarten Heisede schon länger nach der Hündin gesucht. Diese sei ausgebüxt, während sie mit Gartenarbeit beschäftigt gewesen seien, erklären die Besitzer.
Recherche zeigt Verbindung zwischen AfD und Identitären
Die Identitäre Bewegung und die AfD haben offiziell keine Verbindung zueinander. Eine RTL-Recherche zeigt jedoch, dass Mitglieder der AfD immer wieder auf Veranstaltungen und Demos der rechtsextremen Bewegung sind. Mehr dazu lesen Sie hier.
Gerettete Geisel war laut Militär unbewacht
Qaid Farhan al-Qadi ist die erste Geisel, die lebend aus einem Tunnel der Hamas geholt wurde. "Farhan wurde von den Truppen gefunden, als er allein war", teilt das israelische Militär mit. Warum er nicht bewacht wurde, ist ungeklärt, genau wie die Frage, ob sich in dem Tunnel noch weitere Geiseln befinden. Der 52-Jährige habe die israelischen Kräfte während des Einsatzes gehört und ihnen zugerufen, schreibt die Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf das Militär.
Polizei erschießt Mann in Moers - er soll Passanten und Beamte angegriffen haben
Die Polizei hat im nordrhein-westfälischen Moers einen Mann erschossen, der Passanten angegriffen haben soll. Von Polizei und Staatsanwaltschaft heißt es, am Nachmittag sei eine Streife ausgerückt, weil ein Unbekannter Passanten angegriffen und bedroht haben soll. Die Beamten hätten den Mann dann entdeckt. "Nach derzeitigem Erkenntnisstand soll der Mann mit zwei Messern in den Händen die Polizisten angegriffen haben", so die Ermittler weiter. "Im weiteren Einsatzverlauf kam es zu einem Schusswaffengebrauch durch Polizeibeamte." Dadurch sei der 26-Jährige tödlich verletzt worden. Andere Personen seien nicht zu Schaden gekommen. Zu den Hintergründen ist noch nichts bekannt.
TGV rammt Traktor auf Bahnübergang
Im belgischen Tournai bleibt der Anhänger eines Traktors beschädigt auf einem Bahnübergang liegen. Ein TGV sieht den Hänger zu spät, rammt ihn und reißt ihn mehrere Meter mit. Zwei Insassen des Zuges werden verletzt.
Statt Waschen, neue Shirts: Channing Tatum über lästige Hausarbeit
Wenn es um Hausarbeit geht, hat wohl jeder seine Hass-Aufgabe. Bei Channing Tatum ist es das Wäschewaschen. "Ich hasse es mehr als ich es ausdrücken kann", sagt er in einem Interview mit "GQ". Der Schauspieler berichtet von einer Phase seines Lebens, in der er seine T-Shirts nicht gewaschen, sondern stets neue Sachen gekauft habe. Das sei im Jahr 1999 oder 2000 gewesen. Damals war er noch kein Hollywoodstar. "Ich hatte ein Jahr, das ich 'das Jahr des frischen, weißen T-Shirts' nannte, und ich glaube, ich habe das ganze Jahr über keine Wäsche gewaschen und nur weiße T-Shirts getragen, die ich gerade gekauft hatte." Alles an Klamotten weggeworfen hat der 44-Jährige aber nicht. Denn anders als bei T-Shirts scheint er eine emotionale Bindung zu Hosen zu haben. Er sagt, er besitze noch Hosen, die er schon getragen hat, als er 18 Jahre alt war. "Ich habe in diesen Sachen Häuser gebaut und jetzt sind sie meine Wohlfühlkleidung."
Zwei Tote am Flughafen Atlanta: Bei Delta-Flieger soll Reifen explodiert sein
US-Medien berichten über einen tödlichen Vorfall bei einer Maschine von Delta Air Lines. Dieser habe sich im Wartungsbereich auf dem Flughafen von Atlanta zugetragen. Ein Reifen der Delta-Maschine sei explodiert, als er vom Flugzeug entfernt worden sei, meldet etwa der örtliche Sender WSB2. Zwei Menschen seien getötet worden, ein weiterer sei verletzt worden. Alle drei arbeiteten demnach am Flughafen. Den Berichten zufolge erklärte die Fluglinie, man sei untröstlich und habe den Familienmitgliedern und Kollegen in dieser unglaublich schwierigen Zeit volle Unterstützung zugesagt. Die Ursache für den Vorfall werde untersucht.
Felix Jaehn zieht sich von der Bühne zurück: "zu verletzlich"
Gesundheit geht vor. Musiker Felix Jaehn sagt daher alle Auftritte ab. Es sei an der Zeit, auf die Warnsignale von Körper und Psyche zu hören, sich auszuruhen und zu heilen, so der DJ und Produzent bei Instagram. Felix Jaehn beschreibt, dass es ihm schon seit einer Weile nicht gut geht. Wie tief der Schmerz sei, habe Jaehn erst mithilfe professioneller Hilfe realisiert und sei derzeit zu verletzlich, um aufzutreten. "Es tut mir leid, dass ich euch im Stich lasse, aber für den Moment muss ich alle Shows bis auf weiteres absagen." Jaehn hatte kürzlich sein Coming-out als pansexuell und nicht-binär. Sein Pop-Projekt solle weiterhin "Felix Jaehn" heißen, sagte er in einem Interview. Ansonsten werde er gerne mit dem geschlechtsneutralen Namen Fee angesprochen.
Mann verpasst Boarding und prügelt gegen Flugzeugtür
Gäste eines Fluges von Bogotá nach Cartagena werden Zeugen eines hemmungslosen Ausrasters. Ein US-Amerikaner hämmert und tritt gegen die Flugzeugtür und Fenster, nachdem er das Boarding knapp verpasst hat. Auf Knien bettelt er darum, doch noch hereingelassen zu werden - ohne Erfolg.
Weihnachts-Fracht könnte sich verzögern
Zwar haben wir August, aber die ersten Lichterketten und andere Weihnachtsartikel sind schon im Supermarkt zu finden. Das anlaufende Weihnachtsgeschäft könnte noch gestört werden. Denn in Indien wollen Tausende Hafenarbeiter für höhere Löhne streiken. Die Verhandlungen ziehen sich seit über drei Jahren, die Gewerkschaften haben daher zum Arbeitskampf aufgerufen. Es geht um mehrere große Seehäfen wie in Mumbai, wo internationale Container umgeschlagen werden. Durch die Streiks könnten sich Seefracht-Lieferungen von und nach Indien verzögern, erklärt der Verband indischer Exporteure. Dies könnte wiederum die angespannten internationalen Lieferketten belasten, die wegen der Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft unter Druck stehen.
Kontrolleure beklagen erniedrigende Situationen in Haft
Die Nationale Stelle zur Verhütung von Folter spricht von teilweise "menschenunwürdigen" Situationen in einzelnen Haftanstalten und Psychiatrien in Deutschland. Die Instanz soll sicherstellen, dass Grundrechte auch beim Freiheitsentzug gewahrt sind. In ihrem Jahresbericht werden zum Beispiel zwei Gefängnisse im Saarland und in Baden-Württemberg kritisiert. Dort müssten sich je zwei Häftlinge eine neun Quadratmeter große Zelle mit nur einer räumlich nicht abgetrennten Toilette teilen. "Diese Bedingungen stellen eine erniedrigende Situation für die betroffenen Gefangenen dar und führen zu einer menschenunwürdigen Unterbringung", heißt es im Bericht. Weiterer Kritikpunkt: In einer Psychiatrie in Baden-Württemberg seien zum Teil Menschen in Räumen ohne Toilette eingeschlossen gewesen - für ihre Notdurft hätten ihnen nur Bettpfannen und Urinflaschen zur Verfügung gestanden. Jede Benutzung sei durch die Videoüberwachung auch noch auf einem Monitor sichtbar gewesen.
Unterstützer-Daten von Wagenknecht-Partei frei zugänglich
Datenleck beim Bündnis Sahra Wagenknecht: Rund 70.000 Menschen sollen davon betroffen sein. Die Daten, darunter Mitgliederlisten, hätten über die Internetseite des BSW heruntergeladen werden können, meldet das Recherchenetzwerk Correctiv. Die Partei teilt mit, sie sei "wahrscheinlich erneut das Ziel eines Cyberangriffs" geworden. "Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand dürften lediglich die E-Mail-Adresse sowie Vor- und Nachname, keinerlei Adress- oder Kontodaten betroffen sein." Sofort nach Bekanntwerden sei der Vorfall den Behörden gemeldet worden. Beim BSW hatte es erst im März ein Datenleck gegeben. Damals waren bis zu 35.000 Menschen betroffen, darunter Spender des Partei-Vorläufers Verein Bündnis Sahra Wagenknecht.
Zuckerberg wirft Biden-Regierung Zensur zu Corona vor
Der Facebook-Gründer erhebt Vorwürfe gegen die US-Regierung von Präsident Joe Biden, die die Corona-Zeit betreffen. Facebook-Mitarbeitende seien von Beamten über Monate immer wieder dazu gedrängt worden, "bestimmte Inhalte zur Pandemie, einschließlich Humor und Satire, zu zensieren", schreibt Mark Zuckerberg an den Justizausschuss des Repräsentantenhauses. Letztlich sei es die Entscheidung des Unternehmens gewesen, Inhalte zu entfernen oder nicht. Der Druck sei jedoch falsch gewesen und er glaube, dass Entscheidungen getroffen wurden, die im Nachhinein so nicht mehr getroffen worden wären. Das Weiße Haus erklärt dazu, die Regierung habe "angesichts einer tödlichen Pandemie verantwortungsbewusstes Handeln zum Schutz der öffentlichen Gesundheit gefördert". Weiter heißt es: "Wir glauben, dass Tech-Unternehmen und andere private Akteure die Auswirkungen ihres Handelns auf das amerikanische Volk berücksichtigen sollten, während sie unabhängige Entscheidungen über die Informationen treffen, die sie präsentieren."
Bruder von befreiter Geisel ist von Gefühlen überwältigt
Ein Bruder der aus dem Gazastreifen befreiten Geisel kann es kaum fassen: "Ich kann dieses Gefühl nicht erklären, es ist sogar besser als die Ankunft eines neuen Babys", sagt er Reportern vor dem Soroka Medical Center in Beersheba, wie die "Times of Israel" berichtet. "Wir sind Gott dankbar, wir sind allen dankbar und hoffen, ihn bald gesund zu sehen. Wir sind so glücklich, sehr glücklich über diese Nachricht." Ein Video soll zeigen, wie Angehörige durch die Klinik eilen, in die der 52-jährige Qaid Farhan al-Qadi nach seiner Befreiung durch die israelische Armee gebracht wurde.
Boeing schießt über Startbahn hinaus und durchbricht Zaun
Eine Boeing 737-400 der Fluggesellschaft Ariana Afghan Airlines sollte knapp 120 Menschen nach Dubai bringen. Stattdessen entkommen die Insassen nur knapp einem tragischen Unfall: Die Maschine startet nicht ordnungsgemäß und durchbricht den Flughafenzaun.
Nach fast elf Monaten: Geisel aus Gazastreifen gerettet
Das israelische Militär hat eine am 7. Oktober von der Hamas entführte Geisel gerettet. Dies teilten die Streitkräfte mit. Ein 52-jähriger Beduine sei in einem schwierigen Einsatz im Süden des Gazastreifens gerettet worden. Die "Times of Israel" meldet, die Soldaten hätten Qaid Farhan al-Qadi aus einem Tunnel befreit. Es heißt, sein Gesundheitszustand sei stabil. Dem Bericht zufolge hatte Al-Qadi am 7. Oktober als Wachmann in einer Fabrik im Kibbuz Magen gearbeitet. Er sei von Hamas-Terroristen aus der nahe gelegenen Gemeinde Mivtahim verschleppt worden. Man gehe davon aus, dass sich noch 104 Geiseln im Gazastreifen befinden, einschließlich der Leichen von 34 Geiseln, deren Tod von der Armee bereits bestätigt wurde, schreibt die Zeitung. Es ist die achte Geisel, die lebend von dem Militär befreit werden konnte.
Schichtwechsel
Schönen guten Tag! Mit so einer guten Nachricht, dass die vermisste 14-Jährige wohlbehalten zurück ist, kann es gerne losgehen. Für Sabine Oelmann bin nun ich, Heidi Ulrich, hier am Start. Erreichen können Sie mich über heidi.ulrich(at)ntv.de.
Vermisstes Mädchen ist wieder da
Gute Nachricht zum Schichtwechsel: Gestern suchte die Polizei Hagen unter anderem mit einer Öffentlichkeitsfahndung nach einer vermissten Jugendlichen. Die 14-Jährige ist am Dienstag wohlbehalten wieder aufgetaucht. Die Fahndung kann eingestellt werden. Die Polizei Hagen bedankt sich für die Mithilfe der Bevölkerung.
Kleinflugzeug in österreichischen Bergen gefunden
Nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs im alpinen Gelände Österreichs hat die Polizei die Fluggastzelle gefunden. Mindestens ein Mensch, möglicherweise der Pilot, wird in dem Flugzeug vermutet. Die Vorarlberger Polizei konnte nicht bestätigen, ob noch weitere Passagiere an Bord sind.
Der Teil des Flugzeugs wurde im südwestlichen Bereich des Berges Mottakopf, rund 60 Kilometer südlich von Bregenz am Bodensee, gefunden. Das Gelände sei sehr steil und schwierig zu erreichen, sagte die Polizeisprecherin. Die Alpenpolizei, Unfallermittler und ein Flugsachverständiger seien vor Ort.
Die Maschine stürzte in der Nähe der Gemeinde Brand ab. Zu dieser Zeit war es sehr neblig, was die Suche erschwerte. Das Kleinflugzeug war am Montag im italienischen Genua gestartet. Laut Christian Gantner, Vorarlbergs Sicherheitslandesrat, war das Flugzeug möglicherweise auf dem Weg nach Straubing in Bayern.
102-Jährige wagt den Sprung ihres Lebens: "Mission accomplished!"
Manette Baillie hat sich dieses Abenteuer selbst zum 102. Geburtstag geschenkt. Mit einem Tandemsprung aus rund 2130 Metern Höhe ist die Seniorin aus der ostenglischen Grafschaft Suffolk nun die älteste britische Fallschirmspringerin.
"Es war ein bisschen beängstigend", sagt die abenteuerlustige Dame, "und ich gebe zu, dass ich meine Augen ganz fest geschlossen hatte." Mit dem Satz aus großer Höhe will Baillie andere ältere Menschen inspirieren. "Ich möchte lediglich, dass andere Menschen, die auf die 80 oder 90 zugehen, nicht aufgeben. Einfach weitermachen!"
Adrenalin ist für Baillie keine neue Erfahrung im Alter. Zu ihrem 100. Geburtstag fuhr sie mit einem Ferrari über den Formel-1-Parcours im englischen Silverstone.
Illegales Autorennen in Hamburg? Kleinkind tot, Zeugen gesucht
Am gestrigen Abend kam es in Billstedt zu einem Verkehrsunfall mit drei beteiligten Fahrzeugen. Infolge der Kollision wurden mehrere Personen leicht beziehungsweise schwer verletzt. Ein zweijähriger Junge erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Nach derzeitigen Erkenntnissen befuhren ein 22-jähriger Fahrer eines Tesla und ein 24-jähriger Fahrer eines Mercedes-Benz den Schiffbeker Weg in Richtung Billstedt. Eine 40-jährige Fahrerin eines Ford fuhr währenddessen aus dem Sturmvogelweg auf den Schiffbeker Weg, um diesen im weiteren Verlauf nach links in Richtung Rahlstedt zu befahren. Im Einmündungsbereich kam es zur Kollision zwischen dem Mercedes und dem Ford und anschließend zur Kollision zwischen dem Ford und dem Tesla. Dieser geriet hierdurch ins Schlingern und kam von der Fahrbahn ab, wobei er mehrere Bäume am Fahrbahnrand beschädigte.
Einsatzkräfte der Verkehrsunfallteams übernahmen unter Hinzuziehung eines Sachverständigen die Ermittlungen vor Ort. Zudem setzten die Beamtinnen und Beamten eine Drohne sowie einen 3D-Scanner zur Unfallaufnahme ein. Die Ermittlungen dauern derzeit an. Es wird insbesondere auch geprüft, ob die Fahrer des Tesla und des Mercedes auf dem Schiffbeker Weg ein nicht erlaubtes Kraftfahrzeugrennen durchgeführt haben. Zeugen, die den Unfallhergang beobachtet haben oder Angaben zu vorherigen Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Tesla und dem Mercedes machen können, werden gebeten, sich unter 040 4286-56789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder bei einer Polizeidienststelle zu melden.
Totes Baby in Müllsack in Garage gefunden
Nach dem Fund eines toten Säuglings in einem Müllsack in einer Garage im Landkreis Osnabrück halten sich die Ermittler bedeckt. Die Aufklärungsarbeit stehe noch ganz am Anfang, so Alexander Retemeyer von der zuständigen Staatsanwaltschaft Osnabrück zur Begründung. "Wir ermitteln in alle Richtungen, auch gegen die mutmaßliche Mutter", sagt der Behördensprecher.
Nach bisherigen Erkenntnissen gehen die Strafverfolger davon aus, dass das Baby am Wochenende vom 17. zum 18. August geboren wurde und kurz darauf starb. Nach dem bereits vorliegenden Obduktionsbericht wäre das Kind lebensfähig gewesen. Ende vergangener Woche hatte es erste Medienberichte über den Fund eines Neugeborenen in Berge in der Samtgemeinde Fürstenau gegeben.
Ein Ergebnis der Obduktion war nach Angaben der Staatsanwaltschaft, dass sich die Lungen des Kindes nicht entfaltet haben. Dennoch müssten die genauen Todesumstände noch ermittelt werden. Dafür stehe auch die mutmaßliche Mutter im Fokus. Die 34-jährige Frau befinde sich aber nicht in Haft, sagte Retemeyer. Aus ermittlungstaktischen Gründen seien derzeit noch keine weiteren Angaben möglich.
Frank Zappas Tochter Moon: Endlich aus dem Schatten ihres Vaters
Die Tochter des US-Rockmusikers Frank Zappa (1940-1993), Moon Unit Zappa, hat ihre Memoiren veröffentlicht. In dem Buch "Earth to Moon" erzählt Zappa "die ebenso schockierende wie berührende Geschichte der Selbstbefreiung aus dem langen Schatten ihres Vaters", heißt es vom Heyne Verlag, wo die deutsche Version des Werkes erschienen ist.
Zappa wurde 1967 als älteste Tochter des Musikers und seiner Frau Gail geboren und wuchs gemeinsam mit drei Geschwistern in Kalifornien auf. Schon als Teenager war Moon Zappa in "Valley Girl", dem größten Hit ihres Vaters, zu hören und wurde darüber selbst zum Star. Inzwischen arbeitet sie als Schauspielerin und Musikerin und veröffentlichte 2001 den Roman "America the Beautiful".
Die Deutschen in ihrer Freizeit
Im Internet surfen, faulenzen, Musik hören: Die Erholung in den eigenen vier Wänden hat für viele Deutsche nach wie vor einen hohen Stellenwert. Soziale Aktivitäten finden ebenfalls überwiegend im häuslichen Umfeld statt, sind aber insgesamt seltener geworden, wie aus dem "Freizeitmonitor" der Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg hervorgeht.
Für die seit 1986 regelmäßig vorgenommene Studie wurden im Juli und August mehr als 3000 Bürgerinnen und Bürger zu mehr als hundert verschiedenen Freizeitaktivitäten und ihren Wünschen befragt
Im Zehn-Jahres-Vergleich zeigt sich demnach eine Zunahme von Tagesausflügen und Wochenendfahrten. Auch der Besuch von Restaurants und Flohmärkten sowie ehrenamtliche Tätigkeiten erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Leicht rückläufig sind dagegen Freizeitbeschäftigungen wie sogenanntes Cruisen mit dem Auto, Vereinsaktivitäten und der regelmäßige Besuch von Gottesdiensten, Kneipen oder Shoppingcentern.
TV-Löwin Dagmar Wöhrl gedenkt ihres verstorbenen Sohnes
Unternehmerin und TV-Löwin Dagmar Wöhrl hat bei Instagram an ihren verstorbenen Sohn erinnert. "Auch wenn ich stark sein will und diesen Tag mit Freude begehen will, legt sich diese schwere Trauer über mich", schrieb sie anlässlich seines Geburtstags in ihrem bewegenden Post.
Am 1. Juli 2001 starb der damals zwölfjährige Emanuel bei einem tragischen Unfall, er stürzte vom Dach eines Hauses. "Heute, vor 37 Jahren, hast du unser Glück, unsere Familie vervollständigt und mich unendlich stolz gemacht", erzählt die Unternehmerin und Investorin in der "Höhle der Löwen" in ihrem Posting. Zu einem Kinderbild von Emanuel schreibt sie weiter: "Heute schaue ich die Bilder von dir an und schwelge in Erinnerungen."
Buschmann gegen generellen Aufnahmestopp bestimmter Migranten
Bundesjustizminister Marco Buschmann hat sich gegen einen von der Union geforderten Aufnahmestopp für bestimmte Migranten etwa aus Syrien oder Afghanistan ausgesprochen. "Dass wir pauschal für die ganze EU oder Deutschland sagen, dass wir bestimmte Menschen gar nicht mehr aufnehmen, das ist ein rechtliches Problem", so der FDP-Politiker im ARD-"Morgenmagazin". "Ich finde, wir müssen über die Menge reden, wir müssen über die Verteilung in Europa reden, wir müssen über den Schutz der Außengrenzen reden, aber wir können nicht einfach sagen, niemand darf mehr zu uns kommen."
Unionsfraktionschef Friedrich Merz hatte die Forderung nach einem Aufnahmestopp für Syrer und Afghanen nach dem Solinger Terroranschlag vom Freitagabend erhoben, bei der mutmaßlich ein syrischer IS-Anhänger drei Menschen erstochen und acht verletzt hatte. Er hätte 2023 nach Bulgarien abgeschoben werden sollen, was jedoch scheiterte.
Buschmann ist grundsätzlich dafür, auch nach Syrien und Afghanistan abzuschieben. Bei Syrern sei das möglich. "Das haben die Gerichte auch schon entschieden ... weil wir in Syrien eben auch Regionen haben, in denen die Menschen sicher sein können. Ich finde, wir brauchen auch eine Lösung für Afghanistan", sagt er. Nach einem früheren Messerattentat in Mannheim hatte bereits Scholz im Juni angekündigt, die Abschiebung von Schwerstkriminellen und terroristischen Gefährdern nach Afghanistan und Syrien wieder zu ermöglichen. Die gescheiterte Abschiebung des mutmaßlichen Täters von Solingen sei kein Einzelfall.
Oasis wieder vereint
Die Britpopband Oasis plant ein Comeback. Die Brüder Noel und Liam Gallagher wollen im kommenden Jahr wieder gemeinsam auf der Bühne stehen, wie sie in sozialen Medien ankündigen. Demnach sind Konzerte in mehreren britischen Städten geplant, darunter London und Manchester. Die Band hatte sich vor 15 Jahren getrennt, damals verließ Noel Gallagher die Gruppe im Streit mit seinem Bruder.
Mit Liedern wie "Wonderwall", "Don't Look Back in Anger" und "Supersonic" prägte die Band aus Manchester die 1990er Jahre. Die Gruppe wurde zu einer der erfolgreichsten Bands der britischen Musikgeschichte.
Mit "Definitely Maybe" stand vor 30 Jahren das erste Album von Oasis in den Läden. Das zweite Album "(What's The Story) Morning Glory?" von 1995 gehört bis heute zu den bestverkauften Platten in Großbritannien. Die Brüder machten aber auch mit Streitigkeiten und Skandalen Schlagzeilen, vor allem Frontmann Liam Gallagher. 2009 dann der Ausstieg von Noel Gallagher. Es folgten Solokarrieren. In den vergangenen Tagen verdichten sich nun die Hinweise, dass Noel (57) und Liam (51) wieder zusammen auftreten könnten.
Mädchen beim Baden an der Adriaküste ertrunken
Ein achtjähriges deutsches Mädchen ist beim Baden an der italienischen Adriaküste ertrunken. Das Kind sei in dem Badeort Bibione östlich von Venedig am späten Montagnachmittag ins Wasser gegangen und offenbar in Schwierigkeiten geraten, meldete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Carabinieri. Andere Badegäste schlugen demnach Alarm, doch Rettungskräfte konnten dem Mädchen nicht mehr helfen.
Ersten Erkenntnissen der Carabinieri zufolge war das Mädchen mit seinen Eltern am Strand und allein ins Wasser gegangen. Badegäste wurden auf das leblose Mädchen aufmerksam. Bademeister holten es aus dem Wasser und leiteten erste Wiederbelebungsmaßnahmen ein. Es wurden zudem Rettungskräfte eines nahe gelegenen Notfallzentrums hinzugerufen. Sie versuchten etwa eine Stunde lang, das Kind wiederzubeleben. Doch jede Hilfe kam zu spät.
Es ist bislang unklar, aus welchem Grund das Mädchen, das den Angaben zufolge schwimmen konnte, beim Baden im flachen Wasser in Schwierigkeiten geriet. Vermutet wird, dass es gesundheitliche Probleme hatte. Die Carabinieri von Bibione und die Staatsanwaltschaft von Pordenone haben die Ermittlungen aufgenommen.
Beide in Venedig, aber getrennt beim Filmfest: Jolie und Pitt
Zum Filmfest Venedig kamen sie früher gemeinsam, machten mit ihren Kindern Bootstouren durch die venezianischen Kanäle und zeigten sich verliebt auf einem Empfang. Nun werden Angelina Jolie und Brad Pitt wieder bei den Filmfestspielen sein, die am 28. August beginnen. Sie kommen jeweils mit eigenen Filmen - und werden sich vermutlich möglichst aus dem Weg gehen, ihre Premieren haben drei Tage Abstand. Jolie spielt Maria Callas und Pitt an der Seite seines Kumpels George Clooney.
Unter den 21 Kandidaten für den Hauptpreis Goldener Löwe sind starbesetzte Filme und vielversprechendes Arthouse-Kino. Regisseur Todd Phillips bringt den Nachfolger seines sehr erfolgreichen Thrillers "Joker" mit. Wieder mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle, der für seine Rolle 2020 einen Oscar bekam, und Lady Gaga an seiner Seite.
Im Rennen um den Hauptpreis ist auch der neue Film von Luca Guadagnino: In "Queer" hat Daniel Craig die Hauptrolle übernommen. Die niederländische Regisseurin Halina Reijn zeigt "Babygirl" und erzählt von einer Geschäftsfrau (Nicole Kidman), die eine Affäre mit einem jungen Praktikanten beginnt. Antonio Banderas mimt den betrogenen Ehemann. Ebenfalls im Wettbewerb läuft der erste englischsprachige Film des Spaniers Pedro Almodóvar: "The Room Next Door" erzählt von zwei Freundinnen - verkörpert von Julianne Moore und Tilda Swinton.
Was heute wichtig wird
Guten Morgen. Auch an diesem Dienstag im Spätsommer 2024 grüße ich Sie herzlich und verspreche, Sie mit Nachrichten und Wissenswertem nach bestem Wissen und Gewissen zu versorgen. Bitte versprechen Sie mir, dass Sie schlechte Nachrichten einerseits zur Kenntnis nehmen, andererseits überlegen: "Was kann ich heute tun, um es besser zu machen?", und vor allem nicht mit einem lachenden Smiley (auf unserer ntv.de-App möglich) zu versehen. Ich zähle ganz eindeutig auf Sie! Es geht los mit dem Zitat der Nacht von Städtetagspräsident Markus Lewe, der einen hundertprozentigen Schutz vor Terrorgefahren nicht für möglich hält: "Wir können und wollen die Innenstädte nicht zu Festungen umbauen."
Top-Themen des Tages:
Nach dem tödlichen Anschlag in Solingen stellen Politiker von FDP und Union Sozialleistungen für abgelehnte Asylbewerber infrage. Für Ausreisepflichtige solle es "keinerlei Sozialleistungen" mehr geben, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr. Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst spricht sich für eine Überprüfung der Leistungen für abgelehnte Asylbewerber aus.
Nach den außergewöhnlich heftigen gegenseitigen Angriffen zwischen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah und der israelischen Armee rücken die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg wieder in den Vordergrund. Intensive Vermittlungsgespräche in Kairo brachten bisher keinen Durchbruch.
Wolodymyr Selenskyj hat Vergeltung für die großangelegten russischen Luftangriffe auf sein Land angekündigt. An der militärischen Antwort würden auch vom Westen gelieferte F-16-Kampfjets beteiligt sein, so der ukrainische Präsident.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schließt eine Regierung des Linksbündnisses Nouveau Front Populaire aus und will mit erneuten Gesprächen einen Weg hin zu einem stabilen Bündnis ausloten.
Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines haben zum Ende der Ferienzeit Streiks von Piloten und Kabinenpersonal begonnen. Damit kommen auf Passagiere Verspätungen und Flugausfälle zu, deren Ausmaß noch nicht abzusehen ist.
Die Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen stellt den "Freizeit-Monitor 2024" vor. Für die Untersuchung wurden im Juli und August über 3.000 repräsentativ ausgewählte Bürger ab 18 Jahren zu mehr als 100 unterschiedlichen Freizeitaktivitäten sowie ihren Freizeitwünschen befragt.
Dreijähriger "Jackson Pollock" aus Neubeuern
Wenn der Künstler um ein Autogramm gebeten wird, taucht er die Hand in Farbe und drückt sie auf Papier. Schreiben kann Laurent Schwarz noch nicht. Gäste begrüßt er mit dem Schnuller im Mund, er trägt Windeln. Doch Kunstliebhaber aus aller Welt zahlen - so Mutter Lisa Schwarz - für seine Werke fünfstellige Summen. Am 19. September hat der blonde Dreikäsehoch in seinem oberbayerischen Heimatort Neubeuern seine erste Vernissage, 14 Tage nach seinem dritten Geburtstag am 5. September.
Der Knirps, gerade so groß wie manche Leinwand, die er bearbeitet, hat seine "Karriere" vor einem Dreivierteljahr begonnen, beim Familienurlaub in der Kinder-Malstube eines Hotels in Italien. Seitdem sei er von den Farben nicht mehr wegzubekommen, berichten die Eltern Lisa und Philipp. Auch in den letzten Urlaub mussten Leinwand und Acrylfarben nun mit - "sonst wäre er nicht ins Auto gestiegen", so der Vater.
Zu Hause, in dem 500 Jahre alten denkmalgeschützten Haus in Neubeuern, haben die Eltern ihm ein Atelier eingerichtet. Schon morgens um 6 Uhr gehe es los. Laurent greift zu allem, was er findet - vor allem aber zu viel Farbe. Aus vollen Tuben spritzt er die Farbe dick auf die Leinwand: Blau, Orange, Gelb, Rot, Grün, Schwarz. Der Stil ähnelt Jackson Pollock, der das Action Painting bekannt machte.
Hamburg steigert Abschiebungen von Ausreisepflichtigen
Aus Hamburg sind im ersten Halbjahr 841 ausreisepflichtige Ausländer in andere Länder abgeschoben worden. Das sind nach Angaben der Innenbehörde rund 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und so viele, wie seit sieben Jahren nicht mehr. 2023 seien es im Gesamtjahr rund 1.500 Menschen gewesen. Die Zahl der Ausreisepflichtigen in Hamburg sei zuletzt auf rund 6.500 gesunken. 500 von ihnen hätten keine Duldung.
Hamburg nutzt nach Angaben der Innenbehörde dabei auch die gemeinsame Abschiebehaftanstalt im schleswig-holsteinischen Glückstadt. Besonders die Rückführung von Straftätern habe hohe Priorität, denn dabei gehe es nicht nur um die rechtsstaatliche Durchsetzung der Ausreisepflicht, sondern auch um die Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit, so die Behörde. In den vergangenen anderthalb Jahren seien rund 300 verurteilte Straftäter abgeschoben worden, davon 103 im ersten Halbjahr 2024.