Freitag, 04. März 2022Der Tag

Heute mit Hedviga Nyarsik und Marc Dimpfel
22:33 Uhr

Das war Freitag, der 4. März 2022

Liebe Leserinnen und Leser,

die Hoffnung hat es schwer dieser Tage, angesichts des Leids in der Ukraine und der Ungewissheit, die dieser Krieg mit sich bringt. So fing auch der heutige Tag an mit einer Nachricht, die Ängste weckt: Ein Feuer in Europas größtem Atomkraftwerk Saporischschja, offenbar ausgelöst durch den Angriff russischer Truppen. Experten konnten zwar Entwarnung geben, den USA zufolge sei Europa aber "nur knapp einer atomaren Katastrophe entgangen." In Russland hingegen will man von Kritik nicht nur nichts hören, man verbietet sie gleich. Ein neues Mediengesetz untersagt kritische Berichterstattung über den Krieg und die Informationsquellen Facebook und Twitter werden schlicht und ergreifend blockiert. Bundeskanzler Scholz hat es derweil mit Diplomatie versucht - doch ein Telefonat mit Präsident Putin lief wenig überraschend ins Leere. Die Kämpfe gehen in der Zwischenzeit unermüdlich weiter - unser Liveticker zum Ukraine-Krieg informiert Sie auch in der Nacht über die aktuellen Geschehnisse.

Was ist sonst noch passiert? Telsa hat seine langersehnte Genehmigung für die Fabrik in Grünheide erhalten und kann nun offiziell mit der Produktion beginnen. Ein Gerichtsurteil im Anschluss sorgt allerdings noch für Verwirrung. Und auch die Corona-Pandemie ist natürlich noch nicht vorbei: Die Zahl der Neuinfektionen zieht in mehreren Bundesländern wieder an. In Mainz sorgt das Virus sogar für die Absage eines Bundesligaspiels.

Ans Herz legen möchte ich Ihnen noch folgende Artikel:

Ich mache Feierabend und wünsche Ihnen eine gute Nacht und ein erholsames Wochenende!

21:37 Uhr

Jugendlicher postet Bild mit geklautem Polizei-Kennzeichen

Das perfekte Verbrechen sieht anders aus: Im bayerischen Memmingen stiehlt ein Jugendlicher zunächst das Kennzeichen eines Polizeiwagens. Daraufhin postet er in den sozialen Netzwerken ein Foto von sich mitsamt dem Nummernschild. Die Polizei kann anhand des Fotos und durch weitere Ermittlungen seine Identität feststellen, wie die Beamten in Kempten mitteilen. Bei ihm zu Hause finden sie dann das Kennzeichen. Das Schild war demnach während eines Einsatzes bei einer Demonstration Ende Februar entwendet worden. Den Jugendlichen erwartet nun eine Anzeige wegen Diebstahls und Sachbeschädigung.

20:55 Uhr
20:25 Uhr

"Ghostwriter"-Cyberangriffe alarmieren Verfassungsschutz

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat nach Cyberangriffen mutmaßlicher russischer Hacker eine dringende Warnung ausgesprochen. Die Behörde rät auch im Zusammenhang mit der deutschen Haltung zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zu erhöhter Wachsamkeit.

  • "Aufgrund erneuter, aktueller Angriffe von 'Ghostwriter' im März 2022 gegen Personen in Deutschland ist besondere Vorsicht geboten", teilt die Behörde auf ihrer Website mit.
  • "In Reaktion auf die jüngsten Sanktionen und militärischen Unterstützungszusagen Deutschlands wächst auch das Risiko für russische Cyberangriffe gegen deutsche Stellen einschließlich Unternehmen", führt der Verfassungsschutz in seinem "Sicherheitshinweis für die Wirtschaft" weiter aus.
  • Es sei möglich, dass sich Cyber-Sabotageakte nicht nur gegen Unternehmen der sogenannten kritischen Infrastruktur richteten - dazu zählen beispielsweise Stromanbieter - sondern auch gegen den "politischen Raum sowie gegen militärische Einrichtungen".
19:15 Uhr

Illegales Feuerwerk explodiert: 13 Tote in Indien

Durch die Explosion eines illegalen Feuerwerks in einem Wohnhaus in Indien sind mindestens 13 Menschen gestorben, darunter zwei Kinder. Neun weitere Menschen seien verletzt und teils mit schweren Brandwunden in ein Krankenhaus gebracht worden, sagt ein Polizeisprecher. Die Familie in dem Haus habe ersten Untersuchungen zufolge ohne benötigte Lizenzen selbst Feuerwerk hergestellt. Durch die Explosion am späten Donnerstagabend in Indiens ärmstem Bundesstaat Bihar seien das zweistöckige Haus sowie zwei weitere Häuser in der Umgebung eingestürzt. Die Explosion habe man noch bis zu vier Kilometer weiter entfernt hören können.

18:32 Uhr

Polizistenmord: Tatverdächtiger schoss wohl mit Waffen seiner Frau

Neue Entwicklungen im Fall des Polizistenmordes von Kusel: Die zwei Waffen, mit denen Andreas S. Ende Januar zwei Polizisten erschossen haben soll, gehörten nach "Spiegel"-Informationen vermutlich offiziell seiner Frau. Diese war zum Zeitpunkt der Tat zumindest im Besitz zweier Waffen gleichen Typs. Andreas S. durfte zum Zeitpunkt der Tat keine Waffen besitzen und auch nicht jagen. Die Beziehung zwischen den beiden ist unklar, die Ermittler gingen zunächst davon aus, dass die beiden getrennt sind, sie lebten wohl nicht zusammen.

Nach den Ermittlungsergebnissen der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern erschoss Andreas S. Ende Januar in der Nähe von Kusel eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin mit einem Schuss einer doppelläufigen Schrotflinte. Anschließend soll er damit auf ihren 29 Jahre alten Kollegen gefeuert haben. Danach soll S. mit einem Jagdgewehr noch dreimal auf den Polizisten geschossen haben. Er tötete ihn mit einem Kopfschuss. Waffen desselben Typs und Kalibers waren nach Informationen des "Spiegel" seit Mitte 2021 auf der Waffenbesitzkarte der Frau von Andreas S., Sarah S., eingetragen. Sie war ebenfalls Jägerin.

17:42 Uhr

Laute Knalle im Süden: Eurofighter durchbrechen Schallmauer

Am Mittag schreckten zwei ohrenbetäubende Knalle die Menschen in mehreren Regionen Süddeutschlands auf. In der Südpfalz und im Raum Stuttgart gingen entsprechende Meldungen ein. Was war da los? Laut der Lokalzeitung "Rheinpfalz" bestätigt die Bundesluftwaffe, dass zwei Eurofighter die Schallmauer durchbrochen hätten. Ein nicht näher bekanntes Flugobjekt sei in den deutschen Luftraum eingedrungen, ohne sich zu identifizieren. Nachdem die Piloten der beiden Abfangjäger das Luftfahrzeug auf den Fehler hingewiesen hätten, sei der Einsatz wieder beendet gewesen.

16:37 Uhr

Kritik nach Steinmeier-Satz über Gudrun Ensslin

Geburtstagsglückwünsche gehören zum täglich Brot des Bundespräsidenten. Ein Schreiben von Frank-Walter Steinmeier an Schauspielerin und Regisseurin Margarethe von Trotta zum 80. Geburtstag sorgt jedoch für Aufregung. Steinmeier lobt darin von Trottas Werk, das neue Sichtweisen auf große Frauen der Weltgeschichte ermöglicht hätte, "die sich den Brüchen und Zumutungen ihrer jeweiligen Zeit mir großer Intelligenz, persönlicher Stärke und einem ausgeprägten Willen zur Veränderung der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse stellen." Darunter fallen laut Steinmeier "Gudrun Ensslin, Rosa Luxemburg, Hildegard von Bingen oder Hannah Arendt". Gudrun Ensslin war eine Terroristin der "Roten Armee Fraktion", die in den Siebzigern und Achtzigern mehrere Morde in Deutschland verübten. Von Trotta hatte sie in dem Film "Die bleierne Zeit" porträtiert.

Nach Kritik äußert sich die Sprecherin des Bundespräsidenten, Anna Engelke, auf Twitter: "Das ist ganz klar ein Fehler. Eine verurteilte Mörderin gehört nicht in diese Reihe. Wir entschuldigen uns und werden das Glückwunschschreiben korrigieren."

15:57 Uhr

Rapper Gzuz zu Haftstrafe verurteilt

Gzuz in Gangster-untypischem Outfit zwischen seinen Anwälten.

Gzuz in Gangster-untypischem Outfit zwischen seinen Anwälten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Gangster-Rapper Gzuz ist wahrlich kein unbeschriebenes Blatt - frühere Knast-Aufenthalte sprechen für sich. Nun droht dem 33-Jährigen erneut eine Gefängnisstrafe. In einem Berufungsprozess verurteilt das Landgericht Hamburg den Rapper zu acht Monaten und zwei Wochen Haft. Zugleich verhängt die Strafkammer eine Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu je 2300 Euro, also insgesamt 414.000 Euro. Das Gericht spricht den Frontmann der Band 187 Strassenbande der Körperverletzung, eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und zweimaliger Verletzung des Waffengesetzes schuldig.

Am härtesten bestraft die Kammer den Schlag ins Gesicht einer jungen Frau, die den Rapper morgens auf der Reeperbahn um ein Selfie gebeten hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

15:16 Uhr

Paralympics in Peking offiziell eröffnet

Die Paralympischen Winterspiele von Peking haben offiziell begonnen. Um 21.02 Uhr Ortszeit (14.02 Uhr MEZ) erklärte Chinas Staatspräsident Xi Jinping die Spiele im Olympiastadion für eröffnet. IOC-Präsident Thomas Bach war zwölf Tage nach Ende der Olympischen Winterspiele nicht nach China zurückgekehrt.

Paralympics-Präsident Andrew Parsons hielt eine emotionale Rede mit vermeintlicher Kritik an Russland wegen des Ukraine-Krieges, ohne Namen zu nennen. "Wir streben nach einer besseren und stärkeren inklusiven Welt, frei von Hass und Ignoranz, frei von Konflikten und Auseinandersetzungen", sagte er: "Paralympische Sportler wissen, dass der Gegner kein Feind ist. Gemeinsam kann man mehr erreichen." Seine Rede beendete der Brasilianer mit einem lauten Ruf nach Frieden. Russland und Belarus wurden nach Protest zahlreicher Athleten von den Spielen ausgeschlossen. Das Team der Ukraine ist dagegen mit der gesamten Mannschaft nach Peking gereist, sie wurde mit Applaus begrüßt.

Auch wenn politische Botschaften bei den Wettkämpfen nicht erlaubt sind, spricht der frenetische Empfang des ukrainischen Teams Bände.

Auch wenn politische Botschaften bei den Wettkämpfen nicht erlaubt sind, spricht der frenetische Empfang des ukrainischen Teams Bände.

(Foto: picture alliance/dpa)

14:43 Uhr

Farbanschlag auf Haus von AfD-Chef

Auf das Wohnhaus von AfD-Bundeschef Tino Chrupalla ist nach Polizeiangaben ein Farbanschlag verübt worden. Wie das sächsische Landeskriminalamt (LKA) mitteilt, hat das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung übernommen. "Wir stehen noch ganz am Anfang", sagt ein LKA-Sprecher. Zunächst gehe es um Spurensicherung und Zeugenbefragung. Das Haus sei mit einem Anarchie-Symbol besprüht worden. Chrupalla wohnt in einer Gemeinde im Landkreis Görlitz in Ostsachsen. Der AfD-Politiker dazu: "Heute Nacht haben unbekannte Personen mein Haus mit Farbe demoliert und linke Symbole als Signatur hinterlassen."

14:32 Uhr

Schichtwechsel

Liebe Leserinnen und Leser, meine Kollegin Hedviga Nyarsik verabschiedet sich in das Berliner Grau in Grau. Meine Name ist Marc Dimpfel und ich begleite Sie bis in die späten Abendstunden durch den Tag, der leider auch heute im Zeichen der schrecklichen Ereignisse in der Ukraine steht. An dieser Stelle sei nochmal auf unseren Liveticker zum Ukraine-Krieg hingewiesen. Bei Anregungen, Lob oder Kritik schreiben Sie mir gerne unter dertag(at)n-tv.de.

14:12 Uhr

Goldfische im Tankstellen-Wischwasser ausgesetzt

Statt ins Tierheim bringt ein Unbekannter seine unliebsam gewordenen Haustiere zu einer Tankstelle in Grevenbroich am Niederrhein. "Ich habe zunächst nur Dreck in dem Eimer schwimmen sehen und wollte deswegen das Wasser austauschen", erzählt die Tankstellen-Pächterin. "Als ich dann mit der Hand in den Eimer gelangt habe, habe ich mich ganz schön erschrocken, denn die Fische waren etwas größer." Vier große Goldfische tummelten sich in ihrem Eimer. Jemand hatte sie dort ausgesetzt.

Der Leiter des Grevenbroicher Ordnungsamtes holte die Fische schließlich persönlich samt Eimer ab: "Ich habe so etwas noch nie erlebt", sagt Thomas Lemke. Unterdessen studierte die Pächterin stundenlange Aufnahmen ihrer Überwachungskamera studiert, um zu sehen, wer ihr das ungewöhnliche "Geschenk" hinterlassen hat - bislang leider erfolglos: "Die Mülltonne ist genau zwischen Eimer und Kamera."

13:22 Uhr

Mann in Bonn auf offener Straße erstochen

In Bonn ist am frühen Morgen ein Mann offenbar auf offener Straße erstochen worden. Zeugen hätten den Schwerverletzten vor einem Getränkemarkt im Stadtteil Limperich gefunden, teilt die Polizei mit. Der Notarzt habe wenig später nur noch den Tod des 58-Jährigen feststellen können.

Die Mordkommission geht nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass der Mann mit einem Messer angegriffen wurde. Noch gebe es keine konkreten Hinweise auf Tatverdächtige, heißt es. Zeugen hätten einen möglichen Streit zwischen dem Opfer und einem Mann mit Kapuzenpullover gehört.

12:28 Uhr

Frachtflugzeug lässt 80 Tonnen Kerosin über Pfälzer Wald ab

Wegen technischer Probleme verteilt ein Frachtflugzeug über dem Pfälzer Wald 80 Tonnen Kerosin. Das Flugzeug befand sich nach Angaben des Luftfahrt-Bundesamts (LBA) in Braunschweig in einer Höhe von rund sechs Kilometern über dem südlichen Rheinland-Pfalz und dem Saarland, als der Kapitän der Zivilmaschine infolge der Probleme den sogenannten Treibstoffschnellablass ("Fuel Dumping") einleiten musste. Kerosin in dieser Menge wurde demnach bei einem solchen Manöver seit mehr als drei Jahren nicht mehr über Deutschland versprüht.

  • Laut SWR handelt es sich bei der Maschine um eine Boeing 747 der belgischen Challenge Airlines, die von Lüttich ins chinesische Wuhan gestartet war.
  • Kurz vor der Überquerung der Alpen kehrte der Pilot demnach um und flog wieder Richtung Lüttich zurück.
  • Dabei drehte er mehrere Runden über der Pfalz.
  • Der Treibstoffschnellablass ist eine Notfallmaßnahme, die nur in Ausnahmesituationen angewendet wird.

Welche Hintergründe am Mittwoch zu dem "Fuel Dumping" führten, ist bislang ungeklärt.

11:53 Uhr

Melinda Gates über Epstein: "Er war das personifizierte Böse"

"Abscheulich" nennt Melinda French Gates den Milliardär und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.

"Abscheulich" nennt Melinda French Gates den Milliardär und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.

picture alliance / abaca

Melinda French Gates kritisiert ihren Ex-Mann, den Microsoft-Gründer Bill Gates, wegen dessen Kontakten zu dem Milliardär und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. In ihrem ersten Fernsehinterview seit Bekanntwerden ihrer Scheidung schildert Gates dem Sender CBS, ihr damaliger Mann habe Epstein wiederholt getroffen. Auch sie selbst sei dem US-Investor einmal begegnet und habe danach "Alpträume" gehabt. "Ich wollte sehen, wer dieser Mann war und ich habe es von der ersten Sekunde an, in der ich durch die Tür schritt, bereut", beschreibt Gates ihr Zusammentreffen mit Epstein. Der Milliardär sei "abscheulich" gewesen und das "personifizierte Böse". Die Frage, ob sie von ihrem damaligen Mann gefordert habe, Epstein nicht mehr zu treffen, beantwortet sie in dem TV-Interview allerdings nicht. Sie habe mit Blick auf Epstein aber "sehr deutlich gemacht, wie ich über ihn denke", so Gats. Auf die Frage, ob Bill Gates' Kontakt zu Epstein eine Rolle bei ihrer Scheidung gespielt habe, sagt sie, er sei einer der "vielen Dinge" gewesen, die zum Ehe-Aus geführt hatten.

11:27 Uhr

Sonne blendet sehbehinderte Paralympics-Athleten

Die ungewöhnlichen Lichtverhältnisse bei den Paralympics in Peking beschäftigen vor den am Samstag beginnenden Wettkämpfen vor allem die sehbehinderten Athleten. "Es ist sehr grell. Damit komme ich noch überhaupt nicht zurecht", sagt Biathlet Nico Messinger, der zwei Prozent Sehkraft hat, nach dem Training: "Ich bin sowieso sehr stark lichtempfindlich, wenn die Sonne scheint und im Schnee reflektiert. Und ich habe das Gefühl, dass die Blendung hier noch mal stärker ist als an anderen Wettkampforten." Das könne daran liegen, "dass man hier im Stadion gar keine Bäume hat, die Licht filtern können", sagt der 27 Jahre alte Freiburger: "Ich habe auch schon mit anderen, nicht sehbehinderten Athleten gesprochen, die auch sagen, dass es hier sehr grell ist."


10:52 Uhr

Florida verschärft Abtreibungsgesetz

Frauen in Florida demonstrieren gegen das Gesetz.

Frauen in Florida demonstrieren gegen das Gesetz.

(Foto: picture alliance / Sun Sentinel)

Als jüngste Verschärfung von Abtreibungsgesetzen in den USA verabschiedet der Senat in Florida ein weitgehendes Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen nach der 15. Woche. Am Donnerstag bewilligte der von Konservativen dominierte Senat des südlichen Bundesstaats die Einschränkung von Abtreibungen auf die ersten 15 Wochen einer Schwangerschaft. Floridas Gouverneur, der Republikaner Ron DeSantis, muss das Gesetz noch unterzeichnen. Damit wären Schwangerschaftsabbrüche in Florida im späteren Verlauf nur noch als Ausnahme möglich, etwa wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist oder der Fötus eine tödliche Anomalie aufweist, wie die Zeitung "USA Today" berichtet.

Für Frauen im US-Süden wird es dadurch noch schwieriger, einen Ort für einen legalen Schwangerschaftsabbruch zu finden. Florida galt dafür lange als Zuflucht, nachdem angrenzende Bundesstaaten bereits schärfere Gesetz erlassen haben.

10:25 Uhr
Breaking News

30 Menschen sterben bei Bombenanschlag in Moschee

Zwei Selbstmordattentäter sprengen sich beim Freitagsgebet in einer Moschee in Pakistan in die Luft. Mindestens 30 Menschen werden dabei getötet. Rund 60 weitere Verletzte seien in ein Krankenhaus in der nordwestlichen Stadt Peshawar gebracht worden, sagt ein Sprecher der Klinik. Nach Angaben eines örtlichen Polizeichefs sollen sich zwei bewaffnete Selbstmordattentäter den Weg in die Moschee freigekämpft haben, wo sie ihre Bomben zündeten. Weitere Details sind zunächst unklar, auch wer für den Anschlag verantwortlich ist.

Seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban im Nachbarland Afghanistan haben Anschläge in der Grenzregion jüngst zugenommen. Insbesondere die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und die pakistanischen Taliban reklamieren Anschläge für sich.

10:22 Uhr

Explosion in Mehrfamilienhaus bei Paris - fast zwei Dutzend Verletzte

Bei einer Explosion in einem Mehrfamilienhaus in einem Pariser Vorort sind 22 Menschen verletzt worden, drei davon schwer. Zu der Explosion kam es Freitagfrüh im obersten Stockwerk des viergeschossigen Gebäudes in Aubervilliers, wie die Feuerwehr mitteilt. Ein in der Folge ausgebrochener Brand konnte schnell gelöscht werden, die oberste Etage stürzte teilweise ein. Die Feuerwehr war mit 150 Kräften und Suchhunden im Einsatz, wie ein Sprecher sagt. Aus angrenzenden Häusern wurden rund 30 Bewohner evakuiert. Die Ursache der Explosion war zunächst noch nicht geklärt. Die Gasversorgung wurde unterbrochen. Ein Architekt untersucht die Standfestigkeit des Gebäudes.

09:35 Uhr

Rostocker Eisbär-Zwillinge haben jetzt Namen

Zum Knuddeln: die Eisbärdamen Kaja und Skadi.

Zum Knuddeln: die Eisbärdamen Kaja und Skadi.

picture alliance/dpa/Zoo Rostock

Mitte November bekommt der Rostocker Zoo Eisbär-Nachwuchs - und das gleich im Doppelpack. Jetzt haben die zwei auch endlich einen Namen: Kaja und Skadi. Kaja bedeutet so viel wie die Schöne, oder die Reine und Skadi ist der Name der Göttin der Jagd und des Winters, sagt Zoodirektorin Antje Angeli. Beide Namen haben ihre Wurzeln demnach im nordischen Raum. Wie Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen sagt, werden Kaja und Skadi nicht nur Botschafterinnen für eine bedrohte Tierart sein, sondern auch als zwei echte Rostockerinnen die Hansestadt weltweit noch bekannter machen.

08:49 Uhr

Gericht weist Missbrauchsklage von Maradonas Ex-Freundin ab

Er soll sie misshandelt und vergewaltigt haben: Die Ex-Freundin von Diego Maradona erhebt vergangenes Jahr schwere Vorwürfe gegen das Fußballidol und zieht vor Gericht. Zu einer Verhandlung wird es jedoch nicht kommen. Die argentinische Justiz weist die Missbrauchsklage ab. Der Grund: Ein juristisches Vorgehen mit dem Tod Maradonas im November 2020 sei nicht mehr möglich und die mutmaßlichen Taten seien zudem verjährt, entschied ein Richter.

Klägerin Mavys Alvarez Rego gab Ende November an, Maradona Anfang der 2000er Jahre auf Kuba kennengelernt zu haben, als sie 16 Jahre alt war. Sie sei dann vier bis fünf Jahre mit dem argentinischen Fußballstar liiert gewesen. In dieser Zeit habe Maradona sie mehrfach misshandelt und einmal vergewaltigt. Mitarbeiter des Fußballers hätten sie zudem gegen ihren Willen wochenlang in einem Hotelzimmer festgehalten und sie zu einer Brustvergrößerung gedrängt.

08:12 Uhr

Chinesische Flagge wird für Olympionikin teuer

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picture alliance/dpa/TASS

Weil die taiwanische Eisschnellläuferin Huang Yu-ting bei den Olympischen Spielen in Peking im Training einen Rennanzug mit der chinesischen Flagge trug, haben die heimischen Sportbehörden der Fahnenträgerin für zwei Jahre die finanzielle Unterstützung gestrichen. Da die kommunistische Führung in Peking die demokratische Insel nur als Teil der Volksrepublik ansieht und mit einer Eroberung droht, ist der Umgang mit nationalen Symbolen und Bezeichnungen eine heikle Angelegenheit zwischen beiden Seiten. Selbst Taiwans Premier Su Tseng-chang hatte eine Bestrafung gefordert.

Die Sportlerin hatte ein Video in sozialen Medien gepostet, in dem sie beim Training einen schwarz-roten Anzug mit der Aufschrift "China" und einer kleinen roten Nationalflagge trug. Nach heftigen Reaktionen in Taiwan löschte Huang das Video. Den Anzug habe sie von einer Freundin im chinesischen Team bekommen.

Die Höhe der finanziellen Unterstützung ist unklar. Nach Medienberichten hatten Huang und ein anderer Eisschnellläufer im vergangenen Jahr zusammengerechnet 1,9 Millionen Taiwan Dollar, umgerechnet 61.000 Euro, als Trainingshilfe beantragt.

07:42 Uhr

Das wird heute wichtig

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,

in der Ukraine tobt weiterhin ein verheerender Krieg. Die ukrainische Botschaft in Berlin bittet die Bundesregierung um Lieferung weiterer Waffensysteme für den Kampf gegen die russischen Angreifer, darunter Kampfpanzer, U-Boote und Kampfflugzeuge. Das Pentagon hat derweil wegen des Kriegs in der Ukraine eine neue Hotline mit Russland eingerichtet. Hunderttausende Ukrainer sind weiterhin auf der Flucht - unter ihnen auch ausländische Studenten aus Afrika, Asien und dem Nahen Osten. Es mehren sich erschütternde Berichte, dass sie wegen ihrer Hautfarbe ausgesondert und an der Flucht gehindert werden. Alle weiteren Entwicklungen des Tages können Sie in unserem Liveticker zum Ukraine-Krieg nachlesen.

Auch Corona - wissen Sie noch, dieses neuartige Virus - spielt heute ebenfalls eine Rolle. Denn Deutschland macht sich wieder ein Stückchen lockerer. Trotz weiter hoher Infektionszahlen gehen viele Bundesländer heute den zweiten Schritt des Mitte Februar vereinbarten dreistufigen Öffnungsplans. Leichter wird unter anderem der Zugang zu Gastronomie und Beherbergungsbetrieben. Auch für Urlaubsheimkehrer aus dem Ausland wird es einfacher. In der Vergangenheit waren immer wieder einzelne Bundesländer trotz gemeinsamer Beschlüsse Sonderwege gegangen. Dieses Mal setzen die Länder die Lockerungen fast geschlossen um. In gut zwei Wochen sollen dann sogar "alle tiefgreifenderen" Maßnahmen entfallen. Alle Entwicklungen der Corona-Pandemie können Sie in unserem Liveticker verfolgen.

Das wird heute außerdem wichtig:

  • Bei Russlands Krieg gegen die Ukraine soll auch die Anlage von Europas größtem Atomkraftwerk in der Nähe der Großstadt Saporischschja beschossen worden sein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem gezielten Beschuss durch russische Panzer. Nach Erkenntnissen der Atomenergiebehörde (IAEA) ist zunächst keine erhöhte Strahlung gemessen worden.
  • Das Lied für Turin wird beim Eurovision-Song-Contest-Vorentscheid gekürt. Grand-Prix-Fans haben wieder die Wahl. Die Entscheidung soll am Abend in Berlin fallen.
  • Rund acht Monate nach dem ursprünglich geplanten Produktionsstart der Fabrik von US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide bei Berlin wird die Genehmigung des Landes Brandenburg erwartet. Wie bei solchen Verfahren üblich, gibt es Auflagen.
  • Mit der Eröffnungsfeier beginnen um 12.50 Uhr in Chinas Hauptstadt Peking die Winter-Paralympics. Nur 17 deutsche Athletinnen und Athleten nehmen an den Wettbewerben teil, die am Samstag starten und bis zum 13. März andauern. Nicht mit dabei sind Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus. Wegen des Krieges in der Ukraine wurden sie ausgeschlossen.

Mein Name ist Hedviga Nyarsik. Ich versorge Sie heute mit den wichtigsten und spannendsten Nachrichten aus aller Welt. Starten Sie gut in den Tag!

07:31 Uhr

"Give Peace a Chance" - 200 Radiosender spielen Lennons Friedenshymne

Aus Solidarität mit der Ukraine wollen rund 200 private und öffentlich-rechtliche Radiosender in Europa heute Morgen den John-Lennon-Song "Give Peace a Chance" spielen. In mehr als 25 Ländern, darunter auch die von Russland angegriffene Ukraine, soll das Lied um 8.45 Uhr laufen, wie die Europäische Rundfunkgemeinschaft (EBU) mitteilt.

Das Lied "Give Peace a Chance", das 1969 von der Plastic Ono Band veröffentlicht wurde, wurde während des legendären "Bed-in" für den Frieden von John Lennon und seiner Frau Yoko Ono in einem Hotelzimmer in Kanada aufgenommen. Es wurde zunächst zum Lied der Vietnamkriegs-Gegner.

06:56 Uhr

Macron kandidiert für zweite Amtszeit

Er will weiter für Frankreichs Werte einstehen: Emmanuel Macron stellt sich für eine zweite Amtszeit zur Wahl.

Er will weiter für Frankreichs Werte einstehen: Emmanuel Macron stellt sich für eine zweite Amtszeit zur Wahl.

Alain Jocard/AFP/dpa

"Wir haben nicht alles erreicht, was wir uns vorgenommen haben", schreibt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einem Brief an seine Landsleute. Das will er in einer zweiten Amtszeit nachholen und räumt ein: "Es gibt Entscheidungen, die ich mit der Erfahrung, die ich durch Sie gewonnen habe, jetzt wahrscheinlich anders treffen würde."

Einzelheiten zu einem politischen Programm gibt Macron zwar nicht bekannt. Er kündigt aber an, weiter Steuern zu senken und deutet einen neuen Vorstoß für eine Rentenreform an. Umfragen zufolge ist Macron Favorit für die erste Runde der Wahl am 10. April. Zwei rechte Kandidaten, Marine Le Pen und Eric Zemmour, schnitten zwar zunächst stark ab. Allerdings sahen sie sich zuletzt durch den Ukraine-Konflikt gezwungen, ihre bisherige positive Haltung zu Russlands Präsident Wladimir Putin zu verteidigen. Macron sagt, dass er wegen des Krieges weniger Wahlkampf werde betreiben können als ursprünglich geplant.

06:28 Uhr

Aiwanger will Kohle wieder salonfähig machen

Ein Comeback der Braunkohle? Man hätte es kaum für möglich gehalten, aber Deutschland diskutiert wieder um Energie aus Kohlewerken und Atomkraft. Der Grund ist der Angriff Russlands auf die Ukraine. Deutschland braucht Versorgungssicherheit, wenn die russischen Gaslieferungen gekappt werden. Der bayerische Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger schlägt daher vor, zur Sicherung der Energieversorgung stärker auf Kohle setzen. "Wir sollten auf dem Weltmarkt jede verfügbare Kohle anschaffen, die wir bekommen können, um die Lager für mehrere Monate im Voraus zu befüllen", sagt Aiwanger der "Augsburger Zeitung". "Mit der Kohle können wir recht unspektakulär das Thema Wärme und Strom abdecken." Auch Braunkohle müsse im Notfall stärker genutzt werden.

Er hoffe, "dass Russland weiter Gas liefert, weil wir sonst sehr schnell Gas rationieren müssten", sagte der Minister. Bayern prüfe auch eine Wiederinbetriebnahme des zum Jahreswechsel abgeschalteten Atomkraftwerks Gundremmingen. Zudem könnte die Laufzeit des letzten bayerischen Atomkraftwerks Isar 2 bei Landshut verlängert werden. Aber entscheiden müssten letztlich der Bund und die Betreiber, ob sie einen längeren Betrieb der Kernkraftwerke wollen. Mit Blick auf die Reaktorunfälle in Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 sehe er die Sicherheit als Kehrseite des Atomstroms, sagte Aiwanger.

06:01 Uhr
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