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Später Wochenstart in den USA Dax unsicher erwartet

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach den heftigen Kursverlusten vom Vortag steuert der deutsche Aktienmarkt weiter durch schweres Fahrwasser. In Banken und Brokerhäusern stellen sich die Beobachter auf weiteren Abwärtsdruck ein. Die Vorgaben aus Asien sind schwach. Immerhin: Die Futures wecken Hoffnung.

Rezessionsängste und die europäische Schuldenkrise werden den Dax nach Einschätzung von Börsianern am Dienstag erneut belasten. Außerdem warteten Investoren gespannt auf die Eröffnung der  nach dem verlängerten Wochenende in den USA. Dort fand am "Labor Day" feiertagsbedingt kein Handel statt. Der deutsche Leitindex hatte am Montag geschlossen.

Hinweise auf einen vergleichsweise robusten Einstieg in den Dienstagshandel bot ein Blick auf die Futures: Die Terminkontrakte auf den Dax starteten am Morgen nahezu unverändert in den Tag. "Der Verkaufsdruck von gestern scheint ausgelaufen zu sein", sagte ein Händler. Zudem sorge die Nähe zu charttechnischen Unterstützungen für Halt. Der September-Kontrakt des Dax-Futures verlor gegen 8.00 Uhr 10,5 Zähler auf 5225 Punkte. Das bisherige Tageshoch liegt bei 5228, das Tagestief bei 5195 Punkten. Umgesetzt wurden bisher rund 1900 Kontrakte.

Dax
Dax 23.739,47

Als kursstützend nur bei wenigen Aktien sahen Händler die anstehenden . "Der Markt schaut nur auf die Schuldenkrise, Einzelnachrichten sind egal", meinte ein Händler am Morgen. Positiv, da etwas überraschend, sei die Aufnahme von PSI in den TecDax, in den auch der Business-Netzwerkanbieter Xing aufsteigen.

MDAX
MDAX 29.986,85

Im SDax überrasche positiv die Aufnahme Derby Cycle und Schaltbau. Daneben werden noch Prime Office aufgenommen. Die MDax-Aufnahme von Deutz und Kuka sei hingegen erwartet worden. Auch GSW gehen in den MDax. Praktiker, Demag und IVG fallen aus dem MDax heraus.

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TecDax 3.589,64

Mit kräftigen Käufen honorierten Anleger die Prognoseanhebung für Evotec. Die Aktien der Biotechfirma stiegen bei Lang & Schwarz um 13,6 Prozent und waren damit mit großem Abstand stärkster Wert im TecDax. Die Zusammenarbeit mit Roche bei der Entwicklung eines Alzheimer-Präparates sei ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Strategie von Evotec, schrieb DZ-Bank-Analyst Elmar Kraus in einem Kommentar.

Pragmatische Zuversicht äußerten Marktteilnehmer im Hinblick auf die Vorgaben aus dem asiatischen Aktienhandel. "Asien zieht nicht im gleichen Maße mit nach unten", sagte ein Händler. Dort zeigten gute Investitionszahlen des chinesischen Statistikbüros, dass es keine Zeichen für eine Konjunkturabschwächung gebe.

Das höhere Minus des Nikkei in Japan sei daneben nur den Verlusten der Aktien von Toshiba zuzurechnen, die ihren Anteil an Westinghouse aufstocken will. Dass Australien die Zinsen unverändert gelassen habe, sei zudem eine eher positive Überraschung; das Wachstumsland Brasilien hatte seine bereits vergangene Woche gesenkt. In Tokio gab der Nikkei-Index am Dienstag um 1,9 Prozent auf 8615 Zähler nach. Der chinesische Shanghai Composite fiel um 0,2 Prozent auf 2474 Punkte.

Konjunkturdaten und Athen-Anleihe

Auf der Agenda stehen am Dienstag erneut Konjunkturdaten: Vor allem der ISM-Index aus den USA für das Dienstleistungsgewerbe wird mit Spannung erwartet. "Vor der US-Eröffnung wird der Markt ohnehin in Deckung gehen, weil sie den ganzen Bank-Ausverkauf gestern nicht mitgemacht hatten", so der Händler.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Wegen der Fixierung auf Konjunkturdaten stehen auch die deutschen Auftragseingänge für Juli im Blick. Zudem ist weiteres Störfeuer aus den Problemländern zu erwarten: Griechenland will um 11.00 Uhr (MESZ) mit einer Anleiheauktion 1 Mrd. Euro an den Kapitalmärkten erlösen. "Es könnte durchaus sein, dass der Markt versucht, hier ein Exempel zu statuieren", sagte ein Händler. Die Frage sei, warum die Griechen solche Auktionen überhaupt noch vornähmen.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 3.760,32

In Italien könnten die angekündigten Streiks für Verstimmung bei internationalen Investoren sorgen. Bank-Aktien dürften lediglich mit Short-Eindeckungen zur Erholung neigen. "Der krasse Sprung in den CDS-Versicherungen gestern hat gezeigt, dass Anleger hier mittlerweile mit allem rechnen", so der Händler. Eine dauerhafte Erholung der Bank-Titel sei daher noch auf längere Zeit unwahrscheinlich.

Technische Analysten sahen den Dax unverändert im intakten Abwärtstrend. Ein Fall in Richtung 4700 Punkte sei weiter nicht auszuschließen, hieß es aus dem Lager der charttechnisch orientierten Beobachter. Aufgrund der hohen Volatilität mit einem September-VDax bei rund 52 Prozent seien über 3 Prozent Tagesschwankung über eine Spanne von 170 Punkten bereits in den Kursen eingepreist.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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