Importe

Versorger, Kali, Getreide, US-Jobs Dax zaghaft erwartet

Am deutschen Aktienmarkt bereiten sich die Beobachter in Banken und Brokerhäusern zum Auftakt am Mittwoch auf ein kleines Minus vor. Die Vorgaben aus Asien bleiben kühl. In den USA stehen am Nachmittag richtungsweisende Arbeitsmarktdaten an.

DAX_WUSCHI.jpg

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die schwachen Vorgaben aus Übersee werden den deutschen Leitindex Dax nach Angaben von Händlern am Mittwoch zur Handelseröffnung auf Distanz zur psychologisch wichtigen 7000-Punkte-Marke halten. Schon am Dienstag hatte der Leitindex 0,2 Prozent auf 6975 Zähler verloren.

In Asien gaben sowohl die Börsen in Tokio als auch in Shanghai nach: Der Nikkei-Index verlor 0,2 Prozent, während der Shanghai-Composite kurz vor Schluss 0,6 Prozent im Minus lag. "Die Gewinnmitnahmen in Asien betreffen vor allem die Rohstoffaktien, so dass der Dax nicht allzu stark betroffen sein dürfte", vermutete ein Händler.

An der Wall Street hatten die großen Indizes am Dienstag gegenüber dem Stand zum Handelsschluss in Europa leicht aufgeholt: Der Dow-Jones-Index stieg um 0,2 (zuvor unverändert), während der S&P500 seine Verluste auf 0,1 (minus 0,4) Prozent verringerte. Der Nasdaq-Composite schloss 0,4 (0,5) Prozent im Minus.

Als unverändert anfällig für Gewinnmitnahmen wertete ein Händler die deutschen Automobilaktien. "Die Absätze in den USA sind im Dezember mit Ausnahme von Mercedes-Benz zwar noch prozentual zweistellig gewachsen, die Dynamik lässt aber nach", sagte der Händler. Hier mache sich möglicherweise ein Basiseffekt zunehmend negativ bemerkbar. So hätten sich die Zuwächse bei Mercedes-Benz und Porsche im Vergleich zu November mehr als halbiert.
Dies dürfte die Aktienkurse jedoch nicht stärker belasten, da der US-Markt von Investoren ohnehin nicht als "Wachstumsmarkt Nummer eins" betrachtet werde. "Man schaut auf Asien, Russland und Südamerika", sagte ein anderer Händler.

Bei den Versorgeraktien Eon und RWE seien möglicherweise wie schon am Dienstag Nachzügler-Käufe des Jahres 2010 zu beobachten, schätzte ein weiterer Händler. Bei den Index-Schwergewichten könnte dies für eine Stabilisierung im Leitindex sorgen.

Die Aktien des Kali- und Salzkonzerns K+S könnten gegen einen leicht nachgebenden Gesamtmarkt Stärke zeigen, prognostizierte ein anderer Händler. An der Wall Street hatten die Papiere des Düngemittelherstellers Mosaic nach Quartalszahlen nachbörslich um 3,3 Prozent zugelegt. In derem Fahrwasser stiegen auch Potash um 2 Prozent. "Höher als erwartete Phosphatpreise haben Umsatz und Gewinn angetrieben", sagte der Händler. Dies sei ein positives Signal für die Branche der Düngemittelproduzenten.

Der Umsatzanstieg von Mosaic übertraf mit 59 Prozent auf Jahressicht die Prognose von Analysten von 42 Prozent. Der Gewinn je Aktie lag mit 1,01 Dollar ebenfalls über der Konsensschätzung von 0,91 Dollar. "Mit der dürfte man weiter auf steigende Getreidepreise und eine Ausweitung der Anbauflächen setzen", sagte ein anderer Händler. K+S seien technisch bei den jüngsten Tiefständen knapp über 56 Euro unterstützt, beim Hoch vom Vortag von 57,88 Euro liege ein Widerstand.

Die Aussagen der US-Notenbank Fed im jüngsten bargen dem Händler zufolge nichts Neues und bewegten in Asien die Kurse nicht. "Man schaut auf den ADP-Arbeitsmarktbericht", sagte der Händler. Die Vorgaben für diesen seien gemischt: Während die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe geringer als erwartet ausgefallen seien, habe sich die Beschäftigungskomponente des ISM-Index abgeschwächt.

Sollte der ADP-Bericht enttäuschen, könnten am New Yorker Aktienmarkt vor der Veröffentlichung der offiziellen Arbeitsmarktdaten für Dezember Gewinne mitgenommen werden. Der ADP-Bericht wird am Nachmittag erwartet. Der offizielle Arbeitsmarktbericht steht am Freitag an.

Aus dem Lager der charttechnisch orientierten Beobachter war zu vernehmen, dass der Dax auf Tagessicht technisch bei 6900 Punkten unterstützt sei. Bei 7050 Zählern liege ein Widerstand.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen