Befragung vor Gericht Bushido hält Audiomitschnitt für manipuliert
17.10.2022, 19:20 Uhr
Lebt inzwischen in Dubai, doch sein Prozess gegen seinen Ex-Kumpel in Berlin geht weiter: Bushido.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Vor dem Berliner Landgericht wird der Prozess gegen Bushidos Ex-Kumpel Arafat Abou-Chaker fortgesetzt. Im Mittelpunkt steht diesmal ein Tondokument, das den Angeklagten entlasten soll. Der Rapper hingegen erklärt, die Aufnahme sei gefälscht.
Rapper Bushido ist im Strafprozess gegen seinen ehemaligen Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker erneut als Zeuge befragt worden. Dabei machte er deutlich, dass er einen vor Gericht präsentierten Audiomitschnitt für manipuliert halte.
Zu einer vor dem Berliner Landgericht auf Antrag eines Verteidigers abgespielten Sequenz erklärte Bushido, dass "das nicht der 18. Januar 2018 war". Das umstrittene Tondokument war erst vor einigen Monaten aufgetaucht. Es soll bei einem für das Verfahren entscheidenden Treffen des Musikers mit seinem Ex-Manager heimlich angefertigt worden sein.
Der 44-jährige Bushido, mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi, ist Zeuge und Nebenkläger in dem seit über zwei Jahren laufenden Prozess gegen den Berliner Clanchef. Die Anklage gegen den 46 Jahre alten Abou-Chaker und drei seiner Brüder lautet unter anderem auf Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Untreue.
Technische und inhaltliche Auffälligkeiten?
Zu den mutmaßlichen Taten soll es gekommen sein, nachdem Bushido die Beziehungen zu seinem Manager aufgelöst hatte. Der Rapper soll an jenem Januartag eingesperrt, mit einer Flasche und einem Stuhl beworfen worden sein.
Ein Großteil der Vorwürfe basiert auf Aussagen des Musikers. Aus Sicht der Verteidiger der Brüder aus dem Clanmilieu widerlegt die rund zweistündige Tondatei die Darstellung Bushidos. Dagegen bezweifeln der Musiker und sein Anwalt die Echtheit der Datei. Es gebe technisch und inhaltlich viele Auffälligkeiten, so Bushido in seiner mehrtägigen Befragung zu dem Mitschnitt.
Das Gericht hatte angekündigt, einen Gutachter die Aufnahme prüfen zu lassen. Die Befragung von Bushido wurde zunächst beendet. Der Prozess wird am 24. Oktober fortgesetzt.
Quelle: ntv.de, vpr/dpa