Unterhaltung

"Liege schreiend im Bett"Christina Applegate spricht über MS-Qualen

07.11.2024, 10:01 Uhr
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Christina Applegate spricht bewusst offen über ihre MS-Erkrankung. (Foto: picture alliance / Al Seib/Invision/AP)

2021 wird bei "Eine schrecklich nette Familie"-Star Christina Applegate Multiple Sklerose diagnostiziert. Wie gnadenlos und quälend die Krankheit voranschreitet, offenbart sie nun in einem Podcast.

Sie liegt vor Schmerzen schreiend im Bett, sie kann keine Flaschen mehr öffnen und manchmal nicht mal mehr ihr Handy halten: Christina Applegate spricht in ihrem Podcast "MeSsy" mit der ebenfalls an Multiple Sklerose (MS) erkrankten Moderatorin Jamie-Lynn Sigler über den Verlauf ihrer Krankheit.

Ihre Symptome seien mittlerweile schlimmer geworden, offenbart Applegate, die von 1987 bis 1997 "Dumpfbacke" Kelly Bundy in der Kult-Sitcom "Eine schrecklich nette Familie" verkörpert hatte. Oft liege die inzwischen 52-Jährige mit "stechenden Schmerzen" im Bett, die "das Schlimmste" seien. "Jeden einzelnen Tag meines Lebens" spüre sie inzwischen die Auswirkungen der Krankheit. Manchmal könne sie ihr Mobiltelefon oder die Fernbedienung nicht mehr halten, weil die MS jetzt in ihre Hände gewandert sei. Auch Flaschen könne sie nicht mehr öffnen.

Die meiste Zeit würde sie im Bett liegen, weil ihre Schmerzen so groß seien, berichtet Applegate. Morgens aus dem Bett aufzustehen, bereite ihr Qualen, als würde "der Boden aus Lava bestehen". "Ich setze meine Füße auf den Boden, und sie schmerzen bei der Berührung unglaublich. Ich denke mir dann 'Okay, ich lege mich wieder in mein Bett und pinkle in meine Windel', weil ich keine Lust habe, den ganzen Weg zum verdammten Badezimmer zu laufen." Letzteres sei allerdings nur ein Scherz, fügte sie schnell hinzu: "Ich liege nicht wirklich hier und pinkle in meine Bettwindel."

Ehrlichkeit als Überlebensstrategie

Christina Applegate spricht sowohl in ihrem Podcast als auch in Interviews schonungslos ehrlich über die neurologische Autoimmunerkrankung. Im Juni sagte sie in einer Podcast-Folge, sie könne das Leben nicht mehr genießen und habe auch nicht mehr so viel Spaß wie früher. Außerdem sprach sie offen über psychische Probleme wie Depressionen, die ihre MS-Erkrankung mit sich bringt.

Im Juni erklärte sie ihre Einstellung, mit ihren Erfahrungen so ehrlich in die Öffentlichkeit zu gehen: "Wenn Menschen diese (Dinge) für sich behalten, weil sie Angst haben zu sagen, wie sie sich wirklich fühlen, geben wir den Problemen immense Macht."

Multiple Sklerose (MS)

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems. Etwa 15.000-mal im Jahr erhalten Menschen in Deutschland die Diagnose MS. Insgesamt leiden etwa 280.000 Menschen hierzulande an der Krankheit, weltweit rund 2,8 Millionen.

Die Ursachen der Krankheit sind noch weitgehend unbekannt. MS äußert sich durch verschiedenste neurologische Symptome. Empfindungsstörungen, Sehstörungen und Muskellähmungen sind die häufigsten Frühzeichen. Für die Erkrankung an MS können genetische Faktoren, aber auch Umwelt- und Lebensstilfaktoren, virale Infektionen sowie Vitamin-D-Mangel verantwortlich sein.

Quelle: ntv.de, csp/spot

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