Als Dirigent erntete er Weltruhm, doch er engagierte sich auch für den Umweltschutz und wurde vielfach ausgezeichnet. Nun stirbt Enoch zu Guttenberg. Er wurde 71 Jahre alt.

Der Dirigent Enoch zu Guttenberg ist tot. Er starb wenige Wochen vor seinem 72. Geburtstag in München, wie sein Büro mitteilte. Mit vollem Namen hieß er Georg Enoch Robert Prosper Philipp Franz Karl Theodor Maria Heinrich Johannes Luitpold Hartmann Gundeloh Freiherr von und zu Guttenberg.

Geboren wurde er im kleinen Dorf Guttenberg im oberfränkischen Landkreis Kulmbach, dem Stammsitz seiner Familie. Die Gemeinde zeigte sich "schockiert" über den Tod des Dirigenten. Wie Bürgermeister Eugen Hain sagte, habe zu Guttenberg trotz seiner Tätigkeit als Dirigent regelmäßig Zeit für sein großes Hobby Kutschfahrten in der Region um den Familienstammsitz gefunden.

Guttenberg, Vater des ehemaligen Verteidigungsministers Karl Theodor zu Guttenberg, machte sich international einen Namen als Dirigent. Er stand etwa der Berliner Staatskapelle, den Bamberger Symphonikern, dem NDR-Sinfonieorchester und dem Nouvelle Orchestre Philharmonique Paris vor. Er leitete auch die beiden Ensembles "KlangVerwaltung" und die Chorgemeinschaft Neubeuern, zudem hatte er 1999 die Festspiele Herrenchiemsee gegründet.

Guttenberg engagierte sich auch stark für den Umweltschutz und gehörte zu den Mitbegründern des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Später trat er jedoch aus dem Verein im Streit aus. Er wurde etwa mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Zuletzt war Guttenberg in die Schlagzeilen gekommen, weil er aus Protest gegen die Echo-Verleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang, denen antisemitische Texte vorgeworfen werden, seine Auszeichnung zurückgegeben hatte.