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"Friends"-Star erlag Überdosis Fünf Anklagen im Zusammenhang mit Tod von Matthew Perry

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Matthew Perry wurde nur 54 Jahre alt.

Matthew Perry wurde nur 54 Jahre alt.

(Foto: picture alliance / AP Photo)

Die US-Behörden ermitteln seit rund zehn Monaten zum Tod des US-Schauspielers Matthew Perry. Sie gehen der Frage nach, wie der "Friends"-Star an das Ketamin kam, das letztlich Hauptursache für seinen Tod war. Nun kommen sie Berichten zufolge offenbar einen großen Schritt voran.

Nach dem Drogentod von "Friends"-Star Matthew Perry hat die Staatsanwaltschaft von Los Angeles fünf Personen angeklagt. Die Ermittlungen hätten "ein weitverzweigtes kriminelles Untergrundnetzwerk aufgedeckt, das für die Verteilung großer Mengen Ketamin an Herrn Perry und andere verantwortlich ist", sagte Staatsanwalt Martin Estrada bei einer Pressekonferenz.

Zu diesem Netzwerk habe ein Assistent Perrys gehört, Mittelsleute, zwei Ärzte sowie eine wichtige Drogenquelle, die als "Ketamin-Königin" bekannt sei, so Estrada weiter. "Die Angeklagten haben die Suchtprobleme von Herrn Perry ausgenutzt, um sich zu bereichern. Sie wussten, dass das, was sie taten, falsch war. Sie wussten, dass sie damit Herrn Perry in große Gefahr brachten - aber sie taten es trotzdem."

Zuvor hatten US-Medien darüber berichtet, dass Menschen im Zusammenhang mit dem Tod Perrys festgenommen wurden. Der Fahndungserfolg kommt mehr als ein Dreivierteljahr nach dem Tod Perrys. Die Polizei hatte sich bei ihrer Arbeit darauf konzentriert, wie der 54-Jährige an das Narkosemittel Ketamin gekommen war, das er zu seinem Todeszeitpunkt in ungewöhnlich hoher Menge im Blut hatte.

Perry stirbt an Überdosis Ketamin

Perry war vergangenen Oktober in einem Whirlpool in seinem Haus in Los Angeles gefunden worden. Zuvor hatte der Schauspieler wiederholt öffentlich über seinen Kampf gegen die Sucht, unter anderem nach Alkohol und Drogen, gesprochen und auch in seiner im vergangenen Jahr veröffentlichten Autobiografie "Friends, Lovers and the Big Terrible Thing" darüber geschrieben.

Eine Untersuchung der zuständigen Gerichtsmedizinbehörde von Los Angeles hatte im Dezember ergeben, dass Perry an den Auswirkungen Ketamins gestorben war. Hinzu seien unter anderem Ertrinken, eine Herzkrankheit und die Auswirkungen eines Mittels zur Behandlung von Opioid-Abhängigkeiten gekommen, hieß es.

Ketamin wird von Ärzten als Anästhetikum und auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Daneben wird das Mittel wegen seiner betäubenden und halluzinogenen Wirkungen auch auf dem Schwarzmarkt für Rauschgiftkonsumenten gehandelt.

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Medienberichten zufolge hatte Perry sich wegen Depressionen und Angstzuständen einer Ketamin-Therapie unterzogen. Die letzte Sitzung vor seinem Tod sei allerdings schon anderthalb Wochen her gewesen, weshalb das Ketamin in seinem Körper zum Zeitpunkt des Todes nach Angaben der Gerichtsmedizinbehörde nicht von dieser Infusionstherapie habe stammen können.

In den 90er-Jahren war Perry durch seine Rolle als sarkastischer Witzemacher Chandler Bing in der weltweit beliebten Fernsehserie "Friends" berühmt geworden. In seiner im vergangenen Jahr veröffentlichten Autobiografie hatte Perry berichtet, dass er jahrelang mit Medikamenten- und Alkoholsucht zu kämpfen gehabt habe. Er habe mehr als neun Millionen Dollar für insgesamt 65 Aufenthalte in Entzugskliniken ausgegeben, schrieb er.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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