"Keine Kontrolle" am "Rust"-Set Gerichtsakte beschreibt Baldwin als Choleriker
09.04.2024, 07:39 Uhr Artikel anhören
Alec Baldwin habe "keine Kontrolle" über sich selbst gehabt und die Sicherheit am Filmset damit beeinflusst, behauptet die Staatsanwaltschaft.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Im Oktober 2021 ereignet sich ein tödlicher Unfall am Set des Westernfilms "Rust". Hollywood-Schauspieler Alec Baldwin erschießt die Kamerafrau Halyna Hutchins. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn der fahrlässigen Tötung. Eine veröffentlichte Gerichtsakte verrät die mögliche Anklageschrift.
Im Fall des tödlichen Schusses von Hollywoodstar Alec Baldwin auf eine Kamerafrau beim Dreh des Westerns "Rust" wurde eine Gerichtsakte der Staatsanwaltschaft veröffentlicht, welche möglicherweise einen Teil der Anklageschrift beinhaltet. Demnach behauptet die Staatsanwaltschaft, der Schauspieler habe am Set "keine Kontrolle" über sich selbst gehabt.
"Herr Baldwin schrie und beschimpfte häufig sich selbst, Crewmitglieder oder niemanden, und das ohne einen bestimmten Grund", schrieb Staatsanwältin Kari Morrissey. "Herr Baldwins Verhalten am Set von 'Rust' zu beobachten, bedeutet, Zeuge eines Mannes zu werden, der absolut keine Kontrolle über seine eigenen Emotionen hat und sich absolut keine Gedanken darüber macht, wie sich sein Verhalten auf die Menschen um ihn herum auswirkt." Zeugen hätten ausgesagt, dass "genau dieses Verhalten zu Sicherheitsbeeinträchtigungen am Set beitragen hat".
Morrissey schrieb, Baldwin habe sich in Interviews und bei Medienauftritten in Bezug auf den Schuss immer wieder selbst widersprochen. "Jedes Mal, wenn Herr Baldwin sprach, kam eine andere Version der Ereignisse aus seinem Mund, und seine späteren Aussagen widersprachen seinen früheren Aussagen."
Todesschuss am Set
Baldwin wurde im Januar wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Der 65-Jährige hat auf nicht schuldig plädiert. Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen ihm bis zu 18 Monate Haft. Der Schauspieler hatte die Kamerafrau Halyna Hutchins im Oktober 2021 versehentlich bei einer Drehprobe des Westernfilms "Rust" mit einem Revolver erschossen und Regisseur Joel Souza durch dieselbe Kugel schwer verletzt.
Der Colt war mit einer echten Kugel geladen worden. Der Fall hatte Hollywood erschüttert und eine Debatte über die Sicherheit bei Dreharbeiten mit Waffen angestoßen. In dem Fall wurde auch die Waffenmeisterin am Set, Hannah Gutierrez-Reed, wegen fahrlässiger Tötung angeklagt und im vergangenen Monat für schuldig befunden. Das Strafmaß wird voraussichtlich in der kommenden Woche festgelegt.
Quelle: ntv.de, gri/AFP