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Vip Vip, Hurra! Herr Precht empört, Frau Müller locht ein

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Spaltet im Netz die Gemüter: der Podcaster und Philosoph Richard David Precht

Spaltet im Netz die Gemüter: der Podcaster und Philosoph Richard David Precht

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Richard David Precht bringt ganz Twitter auf die Palme, Laura Müller posiert halbnackt auf einem Billardtisch und Timon Krause fliegt achtkantig aus der gemeinsamen Wohnung mit seiner Verlobten. Der Grund: tanzende Gefühle. Vip Vip, Hurra!: Der Rückblick auf die Woche der Promis ist da!

Na, erinnern Sie sich noch an Ihre Abiturprüfung oder die Abschlussprüfung in der Schule? Ich hatte die Fächer Biologie und Geschichte als Leistungskurs und weiß noch, wie ich in Bio über die Fotosynthese schwadronierte und in Geschichte über die Französische Revolution sprach, als wäre ich 1789 beim Sturm auf die Bastille höchstpersönlich dabei gewesen. In den Nullerjahren gab es natürlich weder Instagram noch Twitter und auch keine Leute, die sich anderen gegenüber moralisch erhaben fühlten, weil hinter ihrem Namen ein blauer Haken prangte, den man - wie man gerne suggeriert - nur bekommt, wenn man irgendwie von Wichtigkeit ist.

Nicht erst seitdem man den ach so bedeutenden blauen Haken für ein paar Taler käuflich erwerben kann, steht Twitter täglich sinnbildlich für die Verfassung unserer Gesellschaft, nur mit dem Unterschied, dass - zum Glück - nur virtuell mit Mistgabeln aufeinander losgegangen wird. Bisweilen aber ist es höchst interessant anzuschauen, was die User heutzutage so auf die digitalen Barrikaden bringt.

Diese Woche unter anderem Stein des Anstoßes: ein Text der Klimaaktivistin Luisa Neubauer, der in Abiturprüfungen in Niedersachsen aufgetaucht ist. Das kann man gut und wichtig finden, sollte es aber auf gar keinen Fall lakonisch kritisieren. Denn in unserer Demokratie, in der - zumindest offiziell - Meinungsfreiheit herrscht, halten buchstäblich immer mehr Leute, vor allem auf Twitter, lieber die Schnauze.

Für einen Aufreger in dieser Woche sorgt ein Mann, der einst bei Günther Jauch auf dem Ratestühlchen gesessen hat und schließlich Deutschlands polarisierendster Philosoph wurde: Richard David Precht.

Muss man Precht mögen? Nein. Muss man mit seiner Meinung d'accord gehen? Mitnichten. Nun hat der 58-Jährige es aber gewagt, in seinem 1-Million-Euro-Podcast mit seinem Kumpel Markus Lanz etwas über unsere aktuelle Außenministerin zu sagen. Nämlich, dass er es für einen "Unfall" halte, dass Annalena Baerbock überhaupt auf diesem Posten gelandet sei. Denn: "Unter normalen Umständen" hätte sie "im Auswärtigen Amt noch nicht einmal ein Praktikum gekriegt".

Der böse, böse Richard!

Das ist, ob es einem nun gefällt oder nicht, Prechts persönliche Meinung. Öffentliche Debatten werden aber - vor allem auf Twitter - inzwischen mit einem gewissen verbalen Vernichtungswillen geführt. Den Feind fertigmachen um jeden Preis. Der böse, böse Richard! Der Mann habe ein ganz fragiles Ego! Frauenfeindlich sei er und hey, lasst uns in unserer schönen Empörungskultur doch bitte alle mal gucken, ob Precht nicht irgendwelche Leichen im Keller hat! Am besten irgendwas mit Katzenbabys oder Hundewelpen! Oh, ah! Der Richard hat sich einst mit schlimmem Popper-Haarschnitt bei "Wer wird Millionär?" versucht! Sieh mal einer an! Da haben wir ihn, den Beweis, dass der Annalena-Basher schon immer nur ins Rampenlicht wollte! Wir jagen ihn jetzt wie die Sau durchs Dorf, weil uns seine Meinung nicht genehm ist.

Wo wir uns gerade so schön empören: Können wir bitte mal kurz vereint über Laura Müllers aktuelle Aktion auf Onlyfans den Kopf schütteln? Es wird wahrlich immer absurder. Um an den Schotter ihrer Voyeure zu kommen, lässt sich die Schwangere immer wieder neue Peinlichkeiten einfallen. So posierte sie in dieser Woche lasziv und nur mit einem Slip bekleidet auf einem Billardtisch. Den Hintern rausgestreckt animiert sie ihre Fans, ihr unter dem Stichwort "Eingelocht" zu schreiben, um mehr heiße Bilder von ihr zu sehen.

Ja, das könnte durchaus hitzig werden, wenn etwa in 15 Jahren die Bilder der einst schwangeren Mutti in der Schulklasse rumgehen und Lauras Kind damit konfrontiert wird, wie Mami ihre Schwangerschaft benutzte, um auf - zugegeben wirklich - primitive Art und Weise die Kasse klingeln zu lassen.

Und was war sonst so los die Woche?

Amira Pocher hat geschimpft, weil ihre einstige Freundin von ihr geschenkte Klamotten auf Ebay verhökert, Nadja Abd el Farrag hat seit langer Zeit zum ersten Mal wieder ein Interview gegeben und Lindsay Lohan ist schwanger. Doch nicht nur die US-Schauspielerin schwelgt im Glück, sondern auch Michelle Hunziker und Eros Ramazzotti. Die beiden sind gerade Großeltern geworden und stolz wie Bolle. So schwärmt die Moderatorin unter einem gemeinsamen Foto mit dem kleinen Enkelsohn: "Wenn Cesare, der Kaiser, ruft, rennen die Großeltern." Cesare ist das erste Kind der gemeinsamen Tochter Aurora. Viele Fans allerdings erfreut vor allem der Anblick der jugendlich aussehenden Omi Michelle.

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Und dann gab es in dieser Woche noch die Info, dass Joe Biden, der älteste amerikanische Präsident aller Zeiten, nicht nur für eine zweite Amtszeit kandidieren möchte, sondern auch, dass der Lieblingsfilm des 80-Jährigen der Actionfilm "Top Gun: Maverick" mit Tom Cruise sei. Jetzt können wir endlich seine Vorliebe für Ray-Ban-Sonnenbrillen verstehen - natürlich im Aviator-Style! Vielleicht kann Mr. President ja im dritten Teil von Top Gun den Onkel von Pete Mitchell alias Tom Cruise spielen?

Ansonsten: Nicht vergessen, heute Abend "Let's Dance" einzuschalten! "Magic Moments" stehen dieses Mal auf dem Programm. Sind Sie übrigens auch der festen Überzeugung, dass die Siegerin dieser Staffel bereits feststeht? Cha-Cha-Cha, bis nächste Woche!

Quelle: ntv.de

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