"Von Adolf Hitler besessen" Kanye West macht seine Privatschule dicht
28.10.2022, 04:52 Uhr
Ein Album von Kanye West sollte 2018 "Adolf Hitler" heißen, erschien dann unter seinem Künstlernamen Ye.
(Foto: IMAGO/MediaPunch)
Nach heftigen öffentlichen Reaktionen auf Kanye Wests antisemitische Entgleisungen schließt der Rapper seine christliche Privatschule in Kalifornien. Das gibt der Direktor der Einrichtung in einer E-Mail an die Eltern bekannt. Ein Ex-Mitarbeiter berichtet, Ye sei von Adolf Hitler besessen gewesen.
Der Rapper Kanye West hat seine Privatschule Donda Academy in Simi Valley im US-Bundesstaat Kalifornien geschlossen. Das berichtete zunächst das Portal "Hollywood Unlocked". Demnach steht die Entscheidung im direkten Zusammenhang mit seinen antisemitischen Äußerungen in den letzten Wochen und den dadurch entstandenen Problemen. Die Entscheidung sei jedoch bislang nur vorübergehend.
Dem Bericht zufolge schickte der Direktor der Schule, Jason Angell, eine E-Mail an sämtliche Eltern der Schüler und informierte sie über die Schließung. In dem Schreiben heißt es, dass die Donda Academy "im Ermessen unseres Gründers mit sofortiger Wirkung für den Rest des Schuljahres 22/23 geschlossen wird".
Im September nächsten Jahres sollen die Tore jedoch wieder geöffnet werden. "Wir sind zuversichtlich, dass unsere Schüler sich weiterhin als kreative Innovatoren, Influencer und akademische Führer der nächsten Generation entwickeln werden", so Angell weiter. Auch Kanye West soll die Meldung in einem mittlerweile wieder gelöschten Instagram-Post bestätigt haben.
CNN: Album sollte nach Adolf Hitler benannt werden
West gründete die christliche Einrichtung für Vorschulkinder bis zur zwölften Klasse erst in diesem Jahr. Sie wurde nach der 2007 verstorbenen Mutter von Kanye West, Donda West, benannt. Bereits vor wenigen Wochen kündigte eine jüdische Lehrerin nach den antisemitischen Tiraden von West. Die Schule hatte rund 100 Schüler, die Hälfte davon wurde mit Stipendien ausgestattet.
Kanye West war in letzter Zeit immer wieder negativ aufgefallen. So erschien er zur Yeezy-Show auf der Pariser Fashion Week in einem T-Shirt mit der bei US-amerikanischen Rassisten beliebten Aufschrift "White Lives Matter". Außerdem veröffentlichte er in den sozialen Netzwerken antisemitische Posts. Darin schrieb er unter anderem, er werde sich gegenüber dem jüdischen Volk in Gefechtsbereitschaft versetzen. Daraufhin schränkten Instagram und Twitter Wests jeweiligen Account ein. Zuletzt verlor er fast alle Werbedeals. Unter anderem kündigte ihm der deutsche Sportartikelhersteller Adidas die Zusammenarbeit.
Laut CNN wollte Kanye West 2018 sein Album nach Adolf Hitler benennen. Ein leitender Angestellter, der für West arbeitete, sagte gegenüber CNN, dass der Künstler Ye ein feindseliges Arbeitsumfeld geschaffen habe, teilweise durch seine "Besessenheit" von Hitler. "Er lobte Hitler, indem er sagte, wie unglaublich es sei, dass er in der Lage war, so viel Macht anzuhäufen, und er habe über all die großartigen Dinge gesprochen, die Hitler und die NSDAP für das deutsche Volk erreicht hätten", zitierte CNN den Mann.
Quelle: ntv.de, mau/spot