Neues Twitter-Gewitter Kanye West will Musikbranche erneuern
21.09.2020, 11:30 Uhr
Kanye West hat trotz allem genug Zeit zum Twittern.
(Foto: picture alliance/dpa)
Wieder einmal tobt sich Kanye West bei Twitter aus. Allerdings gibt es dieses Mal keine unverständlichen Tweets, die an seinem Gesundheitszustand zweifeln lassen. Stattdessen legt er fast konkrete Vorschläge hinsichtlich einer Erneuerung der Musikbranche vor.
Gerade erst machte Kanye West mit einem Video Schlagzeilen, in dem er auf einen seiner Grammys pinkelte. Das zeigte wohl schon ziemlich deutlich seine Einstellung zum aktuellen Musikbusiness. Nun legt der 43-Jährige noch einmal nach und präsentiert seine Vorstellung von einer Art Revolution der Branche in einer Vielzahl an Tweets.
Als West zuletzt derartig viele Texte bei dem Kurznachrichtendienst absetzte, war die Sorge um seinen Geisteszustand groß, denn das Wenigste ergab Sinn und vieles war äußerst privat. Nun aber widmet sich der Rapper einem Thema, mit dem er sich als Produzent, Labelinhaber und Musiker auskennt, und beklagt die Rückschrittlichkeit der Musikbranche. Er verlangt, die Industrie möge endlich im Jahr 2020 ankommen.
"Ich liebe Drake auch"
"Wir werden die komplette Musikindustrie ins 21. Jahrhundert holen. Wir werden transparent jeden Album-Deal, jeden Publishing-Deal, jeden Merchandise-Deal ändern. Außer Drakes Deals. Nein, ich mache nur Witze ... Ich liebe Drake auch", schreibt er unter anderem. Wie genau das gemeint ist, ist noch unklar, doch der US-Präsidentschaftskandidat spricht auch noch weitere Themen an.
So glaubt er, dass Streaming-Plattformen wie Spotify, Deezer, Tidal und Co in den kommenden Jahren noch weiter wachsen werden. "Vor zwei Jahren hatten wir 50 Millionen Menschen, die Musik-Streaming-Dienste auf der ganzen Welt abonniert haben. Heute haben wir 400 Millionen. Achtfaches Wachstum. Bis Ende dieses Jahres werden wir 460 Millionen haben. Bis zum Ende des Jahrzehnts werden wir zwei Milliarden haben, wie von J.P. Morgan, Goldman Sachs und so weiter prophezeit."
Zudem ruft er alle Künstler dazu auf, sich zusammenzuschließen. Jeder müsse frei sein und fair behandelt werden. Insgesamt spricht er sieben verschiedene Punkte an, darunter Lizenzgebühren, Einkünfte, Anwälte und Abhängigkeiten. Ob und wie all die Dinge, die in seinen Augen im Musikbusiness schieflaufen, künftig besser werden sollen, bleibt erstmal offen. Auch, ob er sich nun lieber darum kümmern oder seinen Wahlkampf weiter vorantreiben möchte. Hier hat er schließlich gerade erst sechs Millionen Dollar investiert, obwohl seine Chancen, tatsächlich Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, bei Null liegen.
Quelle: ntv.de, nan