Unterhaltung

Französische Filmlegende Michel Piccoli mit 94 Jahren gestorben

Piccoli im Jahr 2009.

Piccoli im Jahr 2009.

(Foto: dpa)

Eine große Filmlegende ist tot: Michel Piccoli stirbt im Alter von 94 Jahren. Besonders in den 60er- und 70er-Jahren etabliert er sich als einer der führenden Charakterdarsteller des französischen Kinos. Viele berühmte Regisseure und Darstellerinnen drehen mit ihm, darunter immer wieder Romy Schneider.

Der französische Schauspieler Michel Piccoli ist tot. Das meldet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf seine Familie. Piccoli starb demnach bereits am 12. Mai an den Folgen eines Schlaganfalls. Er wurde 94 Jahre alt. Er sei "in den Armen seiner Frau Ludivine und seiner Kinder Inord und Missia dahingeschieden", hieß es in der Mitteilung, die Piccolis Freund, der frühere Chef der Filmfestspiele von Cannes, Gilles Jacob, übermittelte.

Piccoli und Romy Schneider in "Die Dinge des Lebens" von 1969.

Piccoli und Romy Schneider in "Die Dinge des Lebens" von 1969.

(Foto: imago/United Archives)

Mehr als 60 Jahre stand Michel Piccoli vor der Kamera und auf der Bühne. Er hat in mehr als 220 Filmen mitgewirkt, darunter in Klassikern wie "Tagebuch einer Kammerzofe", "Der diskrete Charme der Bourgeoisie", "Belle de Jour" und "Das große Fressen". Er hat mit allen Großen des Weltkinos gespielt und gedreht. Regisseure wie Alfred Hitchcock, Luis Buñuel, Jean-Luc Godard, Claude Sautet und Constantin Costa-Gavras holten ihn vor die Kamera. Zu seinen Partnerinnen gehörten berühmte Leinwandstars wie Brigitte Bardot, Catherine Deneuve, Sophia Loren, Jeanne Moreau und Ornella Muti.

Liebhaber, Zyniker, Mörder

Häufig trat er an der Seite von Romy Schneider auf. Mit ihr zusammen drehte er "Trio Infernal", "Die Dinge des Lebens", "Das Mädchen und der Kommissar" und "Die Spaziergängerin von Sans-Souci". Piccoli war mehrmals verheiratet, unter anderem mit der französischen Chansonsängerin Juliette Gréco.

Piccoli wurde am 27. Dezember 1925 in Paris in eine Musikerfamilie italienischer Herkunft geboren. Sein Vater war Violinist, seine Mutter Pianistin. Zeitgleich zu seiner Filmkarriere feierte er große Erfolge auf der Bühne. Furore machte er unter anderem in Arthur Schnitzlers Tragikomödie "Das weite Land", die der Schweizer Theaterregisseur Luc Bondy mit Piccoli auch erfolgreich verfilmte.

Gespielt hat Piccoli fast alles: den leidenschaftlichen Liebhaber, romantischen Verführer, kalten Zyniker, den Mörder, der Polizisten am Spieß brät ("Themroc"), den verzweifelten Künstler in "Die schöne Querulantin" und den Papst in "Habemus Papam" von Nanni Moretti.

Quelle: ntv.de, mli/AFP/dpa

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