Interviews gibt Morgan Freeman nur selten. Nun blickt der US-Schauspieler in einem Gespräch mit der "Sunday Times" auf Dekaden seiner Karriere zurück. Dabei äußert er auch seine Abneigung gegen den "Black History Month" und den Begriff "Afroamerikaner".

Der Schauspieler Morgan Freeman hält nichts vom Konzept des sogenannten Black-History-Monats, in dem Kultur und Werke schwarzer Künstlerinnen und Künstler besonders hervorgehoben werden. "Black History Month" ist eine Beleidigung. Ihr wollt meine Geschichte in einen Monat verbannen?", sagte der schwarze US-Amerikaner in einem seltenen Interview mit der "Sunday Times". In den USA wird der "Black History Month" im Februar gefeiert, in Großbritannien im Oktober.

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Unterhaltung 01.06.22

85, aber noch keine Rente Morgan Freeman - erfolgreich wie nie

"Auch der Begriff "afroamerikanisch" (original: "African-American") ist eine Beleidigung. Ich identifiziere mich damit nicht", sagte der 85-jährige Freeman. Schwarze Menschen hätten sich immer wieder mit verschiedensten Begriffen bezeichnen lassen müssen - "bis zurück zum N-Wort und ich weiß nicht, wie sich diese Sachen immer durchsetzen". Konkret störe ihn am Begriff "African-American", dass Afrika darin wie ein Land behandelt werde, obwohl es ein Kontinent sei, heißt es in der Zeitung.

Ohne Rollen wird's zu langweilig

Bereits 2005 hatte Freeman in einem TV-Interview gesagt, der einzige Weg, den Rassismus loszuwerden, sei, nicht mehr darüber zu reden. "Ich werde aufhören, Sie einen Weißen zu nennen", sagte er dem weißen Moderator, "und ich werde Sie bitten, mich nicht mehr einen Schwarzen zu nennen."

Freeman wurde 1937 in Tennessee geboren und blickt auf eine jahrzehntelange, erfolgreiche Schauspielkarriere zurück. Für seine Nebenrolle in "Million Dollar Baby" erhielt er einen Oscar, außerdem wurde er durch Filme wie "Bruce Allmächtig", "The Dark Knight" oder "Die Verurteilten" einem großen Publikum bekannt. In Kürze erscheint ein neuer Film mit Freeman, im englischen Original heißt er "A Good Person".

Dass er trotz seines hohen Alters noch immer Rollen annehme, sei auch der Tatsache geschuldet, dass ihm sonst zu langweilig werde, sagte Freeman. "Wenn ich das nicht mache, mache ich gar nichts", erklärte er der "Sunday Times". "Ein Job ist eine Unterbrechung der Langeweile."