Vorwurf der Vergewaltigung Schauspielerin verklagt Bill Cosby
15.10.2021, 14:59 Uhr
Bill Cosby nach seiner Freilassung.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Dutzende Frauen werfen Bill Cosby vor, sie vergewaltigt zu haben. Seine Haftstrafe wird im vergangenen Sommer dennoch aufgehoben, der Fernsehstar ist seitdem wieder auf freiem Fuß. Nun erwartet ihn allerdings ein neuer Rechtsstreit.
Muss Schauspieler Bill Cosby bald ins Gefängnis zurück? Seine ehemalige Kollegin Lili Bernard hat laut CNN zumindest eine neue strafrechtliche Anzeige gegen Cosby eingereicht. Der Vorwurf: Er habe sie im August 1980 in Atlantic City unter Drogen gesetzt und anschließend vergewaltigt. In der Klageschrift heißt es demnach, Bernard habe Cosby zunächst am Set der "Die Bill Cosby Show" kennengelernt, wo er ihr Mentor in Schauspiel-Fragen werden wollte. Die Schauspielerin war in der Serie als Mrs. Minifield zu sehen, eine schwangere Patientin von Cosbys Serienfigur Dr. Heathcliff Huxtable.
Er habe ihr versprochen, dass er ihr eine Hauptrolle organisieren werde, wenn sie "hart arbeite und seine Anweisungen befolge", heißt es weiter. Während einer gemeinsamen Stimmübung habe Cosby sie zunächst gewaltsam und ohne ihre Erlaubnis an den Brüsten angefasst und diese gequetscht. Rund einen Monat später sei es in einem Hotel zu der besagten Vergewaltigung gekommen. Cosby habe sie zu der gemeinsamen Reise verleitet, in dem er ihr ein Treffen mit einem wichtigen Produzenten versprochen habe.
Ein Sprecher der Anwälte von Cosby reagierte bereits auf die Klage in einem Statement. Es sei ein weiterer Versuch, angebliche Behauptungen juristisch untermauern zu wollen. Es gebe keinen einzigen Beweis, keine Fakten, die die Tat belegten. "Mr. Cosby ist nach wie vor von seiner Unschuld überzeugt und wird sich energisch gegen jede Anschuldigung wehren", so sein Sprecher. Außerdem sei die Tat mittlerweile verjährt. Sein Mandant sei bereit, "diesen Kampf bis zum höchsten Gericht der Vereinigten Staaten von Amerika zu führen".
Möglicherweise liegt keine Verjährung vor
Die Vorwürfe von Bernard sind alles andere als neu: Bereits 2015 ermittelte die Staatsanwaltschaft von New Jersey in diesem Fall, stellte das Verfahren jedoch ein. Die Tatsache, dass die Behörden damals ermittelten, könnte jedoch die Verjährungsfrist außer Kraft setzen. Cosby wurde im September 2018 zu einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren verurteilt. Das zuständige Gericht sah es als erwiesen an, dass er drei anderen Frauen Drogen verabreicht und sie vergewaltigt hatte.
Am 30. Juni 2021 hob der Oberste Gerichtshof des US-Bundesstaates Pennsylvania die Verurteilung auf und setzte Cosby auf freien Fuß. Grund der Freilassung: In einem Zivilprozess aus dem Jahr 2005 hatte ein Staatsanwalt Cosby zugesagt, bei einem Geständnis kein Strafverfahren anzustreben. Damals gab der Entertainer zu, Frauen "verschiedene Pillen" gegeben zu haben. Erst der Nachfolger des damaligen Beamten verwarf die Zusage und leitete ein Strafverfahren ein, in dem seine damaligen Aussagen gegen Cosby verwendet wurden.
Quelle: ntv.de, lpe/spot