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Von ABBA bis The Cure Tausende Künstler protestieren gegen KI

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Im Protest gegen KI vereint: Björn Ulvaeus von ABBA (l.) und Robert Smith von The Cure.

Im Protest gegen KI vereint: Björn Ulvaeus von ABBA (l.) und Robert Smith von The Cure.

(Foto: dpa / picture alliance / Collage: ntv.de)

Die Fortschritte bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz sind immens. Um die KI zu trainieren, braucht es jedoch bereits existierende Werke. Nun protestieren erneut Tausende Menschen gegen die Ausbeutung ihres Schaffens, darunter prominente Musiker, Schriftsteller und Schauspieler.

Tausende Kreativschaffende, darunter ABBA-Sänger Björn Ulvaeus, Hollywood-Star Julianne Moore und Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro haben gegen die illegale Nutzung ihrer Werke zum Trainieren von Künstlicher Intelligenz (KI) protestiert. "Das Verwenden kreativer Werke ohne Lizenz zum Training generativer KI stellt eine erhebliche und ungerechte Bedrohung für die Existenzgrundlagen der Menschen dar, die hinter diesen Werken stehen", heißt es in einer Petition, die bis Mittwoch von mehr als 13.500 Menschen unterzeichnet wurde.

KI wird zunehmend in der Filmindustrie genutzt, um mithilfe entsprechender Software etwa verstorbene Filmstars wieder auf die Leinwand zu bringen, Statisten für Massenszenen zu generieren oder Drehbücher schneller zu schreiben. KI-Software kann auch neue Musikstücke und Texte im Stil bekannter Künstler produzieren.

"Wenn KI-Unternehmen von Trainingsdaten sprechen, dann entmenschlichen sie es. Es geht um die Werke von Menschen, ihre Texte, ihre Kunst, ihre Musik", sagte der Initiator der Petition, der britische Komponist Ed Newton-Rex, der Zeitung "The Guardian". Newton-Rex hatte Ende vergangenen Jahres bei einer KI-Firma gekündigt, weil diese seiner Ansicht nach die Urheberrechte von Künstlern nicht respektierte.

Zu den Unterzeichnern zählen auch The-Cure-Frontmann Robert Smith, die Band Radiohead um ihren Sänger Thom Yorke, die Hollywood-Stars Kevin Bacon und Rosario Dawson sowie der US-Schriftsteller Harlan Coben.

Nicht die erste Initiative

Im vergangenen Jahr hatten "Game of Thrones"-Autor George RR Martin und andere bekannte Schriftsteller den ChatGPT-Entwickler OpenAI bereits wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Sie werfen dem kalifornischen Start-up vor, ihre Bücher ohne ihr Einverständnis zum Trainieren von KI verwendet zu haben.

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Das "Herzstück" der großen Sprachmodelle, mit denen ChatGPT trainiert werde, beruhe auf "systematischem Diebstahl im großen Stil", hieß es in der Sammelklage. Das Unternehmen hat das Sprachmodell für ChatGPT mit online zugänglichen Texten gefüttert, dabei aber nie genau offengelegt, welche Websites und Texte dafür verwendet wurden.

Mehrere Hollywood-Stars wie Pedro Pascal, Jane Fonda und Mark Hamill unterstützten kürzlich ein Gesetz, um KI in Kalifornien zu regulieren. Es wurde jedoch von Gouverneur Gavin Newsom blockiert. Andere Kreativschaffende lassen sich auf eine Zusammenarbeit ein: Der Meta-Konzern, zu dem Facebook, Instagram und WhatsApp gehören, kündigte vergangene Woche eine Partnerschaft mit dem Schauspieler Casey Affleck und dem Horrorfilm-Studio Blumhouse an, um KI-Software zu testen.

Quelle: ntv.de, vpr/AFP

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