Letzte Reise des "Schlitzohrs" US-Schauspiellegende Burt Reynolds ist tot
06.09.2018, 21:02 Uhr
Burt Reynolds im Jahr 2014.
(Foto: imago/ZUMA Press)
In Hollywood war er bekannt für sein Macho-Gehabe, der markante Schnauzbart war sein Markenzeichen. Nun ist der Filmstar Burt Reynolds im Alter von 82 Jahren nach einer Herzattacke gestorben.
Der US-Schauspieler Burt Reynolds ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Das bestätigte sein Manager Erik Kritzer dem Branchenblatt "Hollywood Reporter". Demnach starb Reynolds an den Folgen einer Herzattacke in einem Krankenhaus im US-Bundesstaat Florida. Der Schauspieler litt seit Jahren unter Herzproblemen.
In der Westernserie "Rauchende Colts" war Reynolds in den 60er Jahren lange als Hufschmied Quint Asper zu sehen. Vor allem in den 70er und 80er Jahren galt Reynolds in Hollywood als Kassenmagnet. Mit Filmen wie "Die härteste Meile", "Ein ausgekochtes Schlitzohr" und "Auf dem Highway ist die Hölle los" feierte er in den 70er- und 80er-Jahren seine größten Erfolge. Für seine Nebenrolle in "Boogie Nights" war Reynolds 1997 für einen Oscar nominiert. Im gleichen Jahr gewann er für die Rolle einen Golden Globe.
Sein Schnauzbart und sein post-modernes Macho-Gehabe waren Markenzeichen in vielen Komödien und Actionfilmen. Doch viele Streifen floppten an den Kinokassen. Reynolds Karriere war auch von den Filmen geprägt, in denen er nicht mitgespielt hat. So soll er die Rolle des Han Solo in "Star Wars" ebenso abgelehnt haben, wie die des John McClane in "Stirb langsam".
Nackt auf dem Bärenfell
Reynolds Leben war trotz Millionengagen ein Wechselbad, zu dem auch Bankrotterklärungen und eine schlagzeilenträchtige Scheidung von Kollegin Loni Anderson gehörten. Mit Anderson adoptierte er 1988 Sohn Quinton. Die Ehe hielt bis 1993. Reynolds warf seiner Frau Untreue vor, sie bezichtigte ihn häuslicher Gewalt. Der Schauspieler willigte im Scheidungskrieg schließlich ein, Anderson in einem Vergleich mit 230.000 US-Dollar zu entschädigen.
Reynolds weigerte sich dennoch jahrelang die volle Summe zu zahlen, ehe er 2015 einlenkte - 22 Jahre nach der Scheidung. Neben der Ehe mit Anderson zählte er einen hüllenlosen Auftritt auf einem Bärenfell zu seinen größten Fehlern. 1972 war Reynolds als erster Mann nackt in der Zeitschrift "Cosmopolitan" zu sehen.
Letzte Rolle noch nicht abgedreht
Aus Hollywood war das einstige Sexsymbol später nach Florida gezogen. Dort betrieb er eine Schauspielschule. Zuletzt sollte Reynolds neben Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Al Pacino für Regisseur Quentin Tarantino am Film "Once Upon A Time in Hollywood" mitwirken, der 2019 erscheinen soll. Die Dreharbeiten waren kürzlich angelaufen, doch Reynolds hatte seine Szenen noch nicht abgedreht.
"Ein trauriger Tag, mein Freund Burt Reynolds ist gestorben", schrieb Sylvester Stallone auf Instagram. "Ich werde dich immer lieben", erklärte Dolly Parton auf Instagram zu einem Foto des Duos aus dem Film "Das schönste Freudenhaus in Texas" (1982). Zusammen mit Millionen seiner Fans in aller Welt werde sie immer sein Lachen, sein Funkeln in den Augen und seinen schrägen Humor in Erinnerung bewahren. "Er ist Teil meiner Geschichte und meines Herzens, solange ich lebe", erklärte Sally Field, Reynolds' frühere Freundin in den 1970er Jahren und Co-Star aus der Action-Komödie "Ein ausgekochtes Schlitzohr".
"Burt Reynolds war einer meiner Helden", twitterte Arnold Schwarzenegger. "Er gab den Weg vor für den Übergang vom Athleten zum bestbezahlten Schauspieler, und er hat mich immer inspiriert." Reynolds war vor seiner Schauspielkarriere als Footballspieler aktiv gewesen.
Quelle: ntv.de, mba/dpa