Verlegung führt zu Problemen Weinstein in New Yorker Krankenhaus eingeliefert
28.04.2024, 04:10 Uhr Artikel anhören
Dass Weinsteins Verurteilung in New York aufgehoben wurde, schockierte nicht nur die Anklägerinnen.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Der Fall Weinstein hat eine überraschende Wendung: Wegen Verfahrensfehlern hebt ein New Yorker Berufungsgericht die Verurteilung des Filmmoguls auf. In Haft bleibt Harvey Weinstein wegen einer anderen Verurteilung trotzdem. Nun wird er wegen "einer Vielzahl" von Gesundheitsproblemen behandelt.
Der wegen Sexualdelikten in Haft befindliche frühere Filmmogul Harvey Weinstein wird nach Angaben seines Sprecher- und Anwaltsteams in einem New Yorker Krankenhaus behandelt. Weinstein habe Bluthochdruck, Herzleiden und "eine Vielzahl" von anderen Gesundheitsproblemen, hieß es in einer Mitteilung. Seine Verlegung aus einer Haftanstalt im Norden des US-Bundesstaates New York in die New Yorker Metropole habe zu Problemen geführt, die nun ärztlich überwacht werden müssten.
Weinstein war 2020 wegen Sexualdelikten zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Am vorigen Donnerstag hatte ein Berufungsgericht in New York die Verurteilung überraschend aufgehoben. Mit knapper Mehrheit befand das Gremium, dass bei dem damaligen Prozess Verfahrensfehler gemacht wurden. Weinstein ist aber weiter in Haft.
In einem zweiten Strafprozess in Los Angeles, in dem es ebenfalls um Sexualverbrechen ging, war er 2023 zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Für Mittwoch ist eine Anhörung im Gericht von Manhattan angesetzt. Weinstein war nach dem Richterspruch am Donnerstag in das New Yorker Gefängnis Rikers Island verlegt worden. Behandelt wird er nun im Bellevue Hospital in Manhattan.
Der erste Weinstein-Prozess markierte einen Meilenstein der Rechtsgeschichte. Der Fall hatte damals die #MeToo-Bewegung maßgeblich mit ausgelöst. Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Weinstein öffentlich sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Der Ex-Produzent hat stets jede Schuld zurückgewiesen und behauptet, sexuelle Handlungen hätten einvernehmlich stattgefunden.
Quelle: ntv.de, tkr/dpa