Vip Vip, Hurra! Wenn die Welt brennt, zählt nur die Menschlichkeit


Apokalyptische Zustände durch schwere Waldbrände in Kalifornien.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Brennende Wälder und Villen in Los Angeles, politische Torten-Attacken und rührende Liebeserklärungen - die Woche war ein Kaleidoskop aus Krisen und Herzensmomenten. Warum sich Brände und Provokationen ähneln und was Haus Windsor damit zu tun hat, lesen Sie hier.
Immer wieder sagen Kritiker, die Welt brenne an allen Ecken und Kanten - eine metaphorische Beschreibung des Ist-Zustandes, und inzwischen ist es nicht einmal mehr nur ein Gefühl, sondern längst traurige Realität. Und wenn wir wie in diesen Tagen nach Kalifornien und auf die verheerenden Waldbrandkatastrophen schauen, dann können wir natürlich von einer großen (Natur)-Katastrophe sprechen, aber eben auch von menschlichem Versagen, von Missmanagement und Einsparungen an den falschen Stellen. Was denken Sie, lieber Leser, wenn Sie die Bilder der rauchenden Trümmer sehen? Vielleicht fragen Sie sich: Warum lernt man nichts aus der Vergangenheit?
Das Feuer in Los Angeles bedroht inzwischen auch das Herz der Traumfabrik Hollywood und ihre prächtigen Villen. Betroffen sind nun die Hollywood Hills, Heimat zahlreicher Prominenter. Die Flammen des "Sunset"-Feuers bedrohen Luxusanwesen, die oft Millionen wert sind. Beverly Hills, bekannt für seine exklusiven Nachbarschaften, wurde teilweise evakuiert. Viele berühmte Persönlichkeiten mussten ihre Häuser verlassen, während die Behörden fieberhaft daran arbeiten, die Flammen unter Kontrolle zu bringen.
Es ist ein tragisches Schauspiel - doch auch eines, das uns zeigt, dass selbst die Reichen und Schönen nicht unangreifbar sind. Es ist aber auch ein Szenario, das wieder einmal beweist, wie fragil Luxus im Angesicht von Naturgewalten und menschlicher Ignoranz ist.
Naturkatastrophen verschonen niemanden
Das "Palisades"-Feuer, das sich zwischen Malibu und Santa Monica ausbreitet, gilt als eines der schlimmsten in der Geschichte von Los Angeles. Über 69 Quadratkilometer sind bereits zerstört und mehr als 13.000 Gebäude gefährdet. Einige der prachtvollsten Anwesen der Region sind den Flammen zum Opfer fallen. Darunter unter anderem die Häuser von Hollywood-Legenden wie John Goodman und Anthony Hopkins. Paris Hilton erlebte im Fernsehen mit, wie ihr Ferienhaus in Malibu den Flammen zum Opfer fiel.
Und doch zeigt dieses Drama auch, dass Prominente eben auch nur ganz normale Menschen sind. Ein Feuer unterscheidet nicht, ob man berühmt oder vermögend ist - und wenn es kommt, sitzen (wir) alle im selben Boot. Satellitenbilder zeigen das Ausmaß der Zerstörung, während der Rauch über die Region zieht. Selbst ikonische Wahrzeichen von Hollywood könnten nicht sicher sein, wenn das Feuer weiter unkontrolliert wütet.
Und deswegen ist es im Grunde unerheblich, darüber zu berichten, dass Promi X sein Luxusanwesen verloren hat oder Schauspielerin Y vor den Flammen fliehen musste. Denn die verheerenden Brände in Los Angeles zeigen etwas viel Größeres: Naturkatastrophen verschonen niemanden. Sie treffen uns alle. Und genau das sollten wir ernst nehmen. Vielleicht sollte man da einfach mal dran denken, wenn die nächste Klimakonferenz wieder über leere Versprechen diskutiert oder wenn Einsparungen bei Brandschutz und Umweltmaßnahmen gerechtfertigt werden.
Gewalt hat nirgendwo etwas zu suchen!
Wenn wir in dieser Woche aber auf Deutschland blicken, so können wir unweigerlich von einem politischen Flächenbrand sprechen: Die Streitereien und gegenseitigen Angriffe und Schuldzuweisungen der Parteien nehmen kein Ende. Und dann wurde Christian Lindner, dem unser RTL schon eine Einladung ins "Sommerhaus der Stars" zukommen ließ, auch noch mit einer Rasierschaum-Torte beworfen! Eine Torte direkt ins Gesicht eines Politikers - was für ein "brillanter" Beitrag zur politischen Diskussion!
Diese Aktion einer Linken-Politikerin gegen den FDP-Chef: schlichtweg lächerlich und zutiefst kontraproduktiv. Glaubt die Dame wirklich, so löst man Probleme? Und glauben Sie, dass eine Torte (noch) irgendjemanden überzeugt? Dass Leute diesen 'linken Move' tatsächlich feiern? Wer glaubt, durch solche Gesten die Demokratie zu stärken, liegt völlig daneben. Diese plumpe Provokation zeigt vor allem eines: die peinliche Unfähigkeit der Angreiferin, sich mit Inhalten auseinanderzusetzen.
Die Nachwuchspolitikerin, die gleichzeitig Aktivistin sein soll, wurde nach ihrem Torten-Angriff nicht in Gewahrsam genommen, sondern befindet sich auf freiem Fuß. Lindner, der gewiss zu Recht für seine Politik in der Kritik steht, reagierte mit Humor. Doch die Botschaft dahinter sollte dennoch nicht heruntergespielt werden: Solche Angriffe schaden nicht nur dem politischen Gegner, sondern vergiften den gesamten Diskurs. Wo sind wir denn mittlerweile bitte angekommen, dass sich Debatten zunehmend in Aggressionen entladen?
Gewalt, ob symbolisch oder real, hat nirgendwo etwas zu suchen. Auch nicht in der Politik. Hand aufs Herz, lieber Leser: Finden Sie solche Attacken nicht auch nur noch lächerlich? Die Linke hat sich zu Recht von der Aktion distanziert, aber der Schaden ist natürlich angerichtet. Meine ganz persönliche Meinung: Solche Egotrips spalten die Gesellschaft nur noch mehr.
Liebeserklärung an Kate
Wer wirklich etwas verändern will, sollte nicht werfen, sondern sprechen. Oder wie der Kanzler selbst sagte: "Angriffe auf Politikerinnen und Politiker sind kein Ausdruck demokratischen Verhaltens. Solche Aktionen sind ungehörig und gefährlich."
In dieser Promi-Woche, die von brennenden Villen in Hollywood und politischen Schaum-Attacken geprägt war, gab es dennoch Meldungen, die das Herz erwärmen. Während die Flammen in Los Angeles toben und Christian Lindner in Greifswald attackiert wurde, zeigt ausgerechnet eine Geschichte aus dem sonst so zugeknöpften Haus Windsor, wie wertvoll liebevolle Gesten sein können.
Prinz William machte seiner Frau Kate zu ihrem 43. Geburtstag eine öffentliche Liebeserklärung und würdigte ihre unglaubliche Stärke in einem schweren Jahr voller persönlicher Herausforderungen. Nach einer Krebsdiagnose und Chemotherapie bewies die Princess of Wales beeindruckenden Mut, wie William rührend betonte. Und mal ehrlich, lieber Leser: Ist das nicht genau die Art von Moment, die uns trotz allem hoffen lässt? Inmitten von Krisen und Konflikten erinnert uns, das: Liebe und Zusammenhalt schenken selbst in den dunkelsten Zeiten Hoffnung.
Quelle: ntv.de